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Neue Studie sagt: Killerspiele bauen Stress und Aggressionen ab

von am 15. Juli 2010
 

Lesezeit: 2 Minuten“Herr Müller, ich stelle bei ihnen sehr starke Stresssymptome und eine beginnende Depression fest. Ich verschreibe ihnen für eine Woche täglich eine halbe Stunde Counter Strike. Wenn es danach nicht besser ist schauen wir weiter!” Ganz soweit sind wir zwar noch nicht, aber eine an der Texas A&M International University durchgeführte Studie stellte fest, dass gewalthaltige Spiele Depressionen und feindselige Gefühle vermindern können.

Das widerspricht natürlich dem gemeinhin gerne hervorgekramten Vorurteil, dass Computer- und Videospiele aggressives und gewalttätiges Verhalten hervorbringen oder verstärken. Wie sicher sind die neuesten Erkenntnisse?

Dr. Christopher J. Ferguson fasst die Ergebnisse seiner Studie wie folgt zusammen:
“Die Ergebnisse weisen darauf hin, dass gewalthaltige Computerspiele Depressionen und feindselige Gefühle beim Spieler durch eine Art Empfindungsmanagement vermindern.”

103 junge Frauen und Männer mussten für die Studie einer Frust auslösenden Tätigkeit nachgehen. Willkürlich wurden dann die Probanten in vier verschiedene Test-Gruppen aufgeteilt.

Gruppe Eins durfte gar nicht spielen.
Gruppe Zwei durfte ein gewaltfreies Spiel spielen.
Gruppe Drei durfte ein gewalthaltiges Spiel auf Seiten der “Guten” spielen.
Gruppe Vier durfte ein gewalthaltiges Spiel auf Seiten der “Bösen” spielen.

Im Anschluss an diese “Freizeitphase” wurde dann ausgewertet, welche der Testgruppen besser mit Stress umgehen konnte. Das Ergebnis: Probanden die gewalthaltige Spiele spielten, waren weniger gestresst und zeigten darüber hinaus auch noch weniger Anzeichen für depressive Verstimmungen und aggressives Verhalten.

Dr. Christopher J. Ferguson weist darauf hin, dass seine Forschung gerade noch am Anfang steht und diese Studie gezeigt hätte, dass es sich lohnt weiter in diese Richtung zu forschen. Für uns Spieler bedeutet die Studie keinesfalls eine Absolution, aber es ist ein erster Fingerzeig, dass die Eskalationstheorie (gewalthaltige Spiele bauen Aggressionen auf oder verstärken sie) vielleicht schon bald als widerlegt gelten wird. Auf jeden Fall ist sie eine weitere Bestätigung der Kompensationstheorie, die davon ausgeht, dass das Spielen von gewalthaltigen Games Aggressionen abbauen kann. Etwa wie das einprügeln auf einen Boxsack ebenfalls dafür bekannt ist, dass man sich herrlich daran abreagieren kann.

Wir dürfen gespannt sein, was Dr. Christopher J. Ferguson in Zukunft mit seinen Forschungen erreicht.

Kommentare
 
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  • Georg
    18. Juli 2010 at 13:39

    Finde ich gut, dass man die zwei Seiten der Medaille von Spielen mal endlich beleuchtet. Ich selbst bin auch Muay Thai Kämpfer http://www.profifight.com/de/muay-thai/ und muss mich dauernden Anfeindungen ala “Schläger”,”Raufbold ohne Gehirn” bieten lassen.


  • 20. Juli 2010 at 11:33

    Ich spiele in allen Games grundsätzlich die “Guten”. Ich weiß nicht wieso, aber ich kann es nicht mit meinem Gewissen vereinbaren, bei Star Wars Battlefront 2 das Imperium zu nehmen. Is halt ne Macke, bei Lego Batman werden die Schurkenmissionen in Arkham Asylum auch ausgelassen. So richtig entspannen und Stress abbauen kann ich nur durch den Besuch dieser Seite 😀 oder ner Runde BF 2.
    Is ja klar, dass wenn man ne halbe Stunde Blümchen stapelt übelst Aggro tankt.
    Allerdings kommt es glaub ich auch auf den Schwierigkeitsgrad der Spiele an, keine Bock ne Mission oder ein Level x-mal zu zocken. Pokern ist auch sehr entspannend! 😀
    mfg


  • Hundefutter
    21. Juli 2010 at 14:18

    @ Tommy: Das Problem dabei is ja nur, dass wenn du immer nur die “Guten” spielst nur eine Seite der MEdaillie siehst. Zudem denke ich um etwas “schlecht” oder “böse” in einem Spiel zu finden sollte man das schonmal gespielt haben, erst habe ich die Flughafen-Mission in CoD MW2 auch boykottiert, aber dann hab ich gedacht, um zu wissen ob die wirklich so schlimm ist sollte ich sie doch mal spielen.
    Und ja ich find sie extrem unnötig und hab sie auch nur das eine mal gespielt


  • Tommy
    22. Juli 2010 at 09:55

    Das stimmt, eine Medaille hat zwei Seiten, aber bei den meisten Spielen, die ja auf Filmen basieren, kennt man ja das “böse” schon. Z.b.: Star Wars in allen Variationen (LEGO, Battlefront, FU,…) Und deswegen bleibe ich bei den guten. Basta! 😀


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