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Knights in Tight Spaces – Angespielt auf der gamescom 2024

von am 13. Oktober 2024
 

Lesezeit: 5 MinutenMit rund 335.000 Besuchern war die gamescom 2024 gut besucht. Da wurde es in den vollen Hallen manchmal eng. Ebenso eng wurde es bei Knights in Tight Spaces von Entwickler Ground Shatter und Publisher Raw Fury. Überleitung? Check! Um was für ein Spiel es sich hierbei handelt und wie ritterlich es in den “Tight” Spaces so zugeht, könnt ihr euch hier ansehen.

Damit ihr euch einen ersten Eindruck machen könnt, hier erstmal ein Trailer:




Was ist Knights in Tight Spaces?

Knights in Tight Spaces ist ein taktischer Roguelike-Deckbuilder mit einem Fantasy-Mittelalter-Setting. Wie auch sein Vorgänger Fights in Tight Spaces vermischen sich rundenbasierte-Kämpfe mit Kartenspiel-Elementen und einem stilistischen Grafikstil. Der Clou? Sämtliche Kämpfe finden in sehr beengten Räumen statt. Warum gerade das, eines der taktischen Elemente des Spiels sind zeigen wir euch gleich.

In der Testversion auf der gamescom starten wir mit einem Tutorial. Haben wir die Grundlagen erlernt geht es weiter mit der Wahl eines kühnen Recken oder Reckin. Wir landen auf einer Übersichtskarte und können mit einer Quest durchstarten. Wir sollen in einer Taverne aufräumen. Dabei haben wir die Option Mitstreiter anzuwerben. Keine schlechte Idee, denn ich habe mich bei der Figurenwahl für einen Bogenschützen entschieden. Zusätzlicher Schwert-Power oder Zauberkraft kann nicht schaden. Um direkt mit einer vielleicht dummen Entscheidung in die Quest zu starten, versuche ich es allein.

Auf in den Kampf

Ich bin zwar alleine in meine Quest gestartet, es können uns aber bis zu zwei Mitstreiter durch die verschiedenen Kampf-Szenarien begleiten. Unsere Schlachtfelder sind wie eingangs erwähnt klein gehalten. Enge Burggänge, Tavernen oder der Hinterhof eines Farmhauses. In den rundenbasierten Kämpfen wählen wir unseren nächsten Zug mithilfe von unserem Kartendeck. Eine Karte ausspielen kostet Angriffspunkte. Bewegungen kosten Bewegungspunkte. Daher muss jeder Zug, jede Bewegung, jeder Angriff gut durchdacht sein. Sind die Aktionspunkte nicht ausreichend oder passt die Bewegungskarte nicht zum Vorhaben, hilft vielleicht die Umgebung weiter.

Wir erreichen unser Ziel. Die Taverne ist ein einziger Raum, ausgestattet mit Tischen und Stühlen und einer Handvoll Banditen, die es zu beseitigen gilt. Viel Vorbereitungszeit haben wir nicht. Die Banditen rücken uns in der kleinen Taverne direkt auf die Pelle.

Glaube an das Herz der Karten

Unsere Angriffe sind können wir nur so gut planen wie es unsere Karten zulassen. Wir können unser Deck zwar erstellen, sind aber dennoch auf die Karten angewiesen, die wir in der Runde ziehen. Entwickler Ground Shatter versorgt uns mit über dreihundert verschiedenen Karten und sorgt damit für Abwechslung. Von normalen Faust- und Schwertschlägen zu Spezialangriffen die den Gegner zwei Felder nach hinten befördern.

Neue Karten können wir uns erspielen oder beim Händler für Gold kaufen. Hier können wir Karten, die wir schon haben auch verbessern.
Die meisten Karten in der Testversion konnte ich bedingungslos einsetzen. Manche wiederum sind nur für bestimmte Figuren gedacht. Ein Bogenschütze kann mit einem „starken Schwerthieb“ nichts anfangen. Allerdings stimmt das nicht ganz. Einer der Entwickler verrät mir das manche Klasse mit ausreichend Mana ebenso Magie-Karten benutzen kann. Ein Feuerball funktioniert also nicht nur mit einem puren Magier. Vereinzelt werden Attacken in kleinen Action-Cutscenes ausgeführt. In meiner Testphase war es allerdings der Banditenboss, der mich mit einem gezielten Wrestling-Move auf den Boden schmetterte.

Neben Offensiven Karten gibt es auch eine Reihe an Defensiven und Bewegungskarten. Wir können einen Ausweichschritt machen oder über ein Hindernis springen. Begrenzt werden wir durch die (enge) Umgebung.

Kleine Räume, große Möglichkeiten

Der Spieler wird von den begrenzten Räumlichkeiten aber nicht nur eingeschränkt, die Interaktion mit der Umgebung kann auch der Schlüssel zum Sieg sein. Den anders als in anderen Rollenspielen spielt der Raum selbst eine aktive Rolle im Geschehen. Die engen Schlachtfelder zwingen den Spieler, die Positionierung seiner Ritter sorgfältig zu durchdenken.

Schlittern über den Tisch? Warum den Gegner nicht aus dem Fenster befördern, anstatt ihn mühselig zu bekämpfen? Es reicht nicht aus, einfach die besten Karten zu spielen – die Umgebung kann aktiv genutzt werden, um Gegner auszumanövrieren, ihnen Fallen zu stellen oder sie in Ecken zu drängen.

So kommt auch mein Bogenschütze durch die erste Schlacht. Ich schaffe mir so viel Freiraum wie es nur geht, um dann die Feinde einzeln auszuschalten. Kommt doch mal einer der Banditen zu nah, weiche ich mit einem Ausweichschritt aus oder befördere Feinde mit einem Kick so weit wie möglich von mir weg. In der nächsten Runde werde ich von Schwertträgern und Bogenschützen umzingelt

Friendly Fire

Wie am Anfang erwähnt, besteht der Kampf in Knights in Tight Spaces nicht nur aus roher Gewalt. Mit ausreichender Taktik können wir unsere Gegner übers Ohr hauen. Dafür kommt uns die Angriffsreihenfolge sehr gelegen. Jede Figur auf dem Schlachtfeld kommt nach und nach an die Reihe. Die Gegner entscheiden bereits zu Beginn der Runde, was sie machen möchten. Wissen wir, was der Gegner vorhat, können wir dieses Wissen zum Vorteil nutzen.

In der Taverne hängt mir ein Bogenschütze im Nacken. Im nächsten Zug wird er uns mit seinem Pfeil treffen. Vor mir ein weiterer Gegner. Warum nicht einfach einen Schritt zur Seite gehen und Friendly Fire den Rest erledigen lassen. Das gleiche gilt für andere Situationen in denen wir Gegner als Schutzschild verwenden können. Solche Gelegenheiten heißt es zu erkenne und auszunutzen.
Mit einem passenden Kartendeck können wir Gegner in Schussbahnen schubsen, Aktionen unterbrechen oder die Angriffsreihenfolge verändern.

Die Knights in Tight Spaces

Welche Fähigkeiten wir in unserem Kartendeck haben hängt von der jeweiligen Figur ab. Jede Klasse oder Archetyp hat seine eigenen Stärken, Schwächen und laut Entwickler Ground Shatter, manchmal auch versteckten Motive. Was das genau heißt, werden wir wohl erst bei Release erfahren. Fakt ist aber: Die Wahl der Teammitglieder ist entscheidend: Vertraut man dem zwielichtigen Söldner oder dem ehrenhaften Paladin? Die Entscheidungen, die man trifft, können nicht nur die Zusammensetzung der Gruppe, sondern auch die Richtung der Geschichte beeinflussen. Natürlich kann ein gutes Team auch den Schlachtverlauf verändern

Mein Bogenschütze aus der gamescom-Demo besitzt dementsprechend Karten rund um Pfeil und Bogen. Normaler Schuss, präziser Schuss usw. Ein Feature, das ich nicht voll ausprobieren konnte, ist das Equipment. Nach erfolgreichen Kämpfen gibt es selbstverständlich auch Kampfbeute. In welchem Ausmaß konnte ich in der vorgegebenen Spielzeit nicht herausfinden. Auch zu einer möglichen Story oder zur Übersichtskarte kann ich noch nicht viel sagen. Denn bevor überhaupt die Möglichkeit dafür kam, musste ich beschämt eine Niederlage einstecken. Nachdem ich die ersten Runden in der Taverne auch ohne vollständiges Team „reibungslos“, mit einer Hit and Run Methode gewinne, scheitere ich danach im Hinterhof des Gasthauses. Hier warten nicht nur Banditen, sondern fiese Skelette und Zauberer. Das ist dann doch zu viel für meinen Solo-Bogenschützen und ich verliere.

Kurze Zeit, kurzes Fazit

Die kurze Zeit, die ich mit Knights in Tight Spaces verbringen durfte, war durch meine Voreilige Solo-Tour extra spannend und vermutlich deutlich schwerer als vom Entwickler vorgesehen. Kein Wunder das ich nur einen Kampf nach der Taverne den Geist aufgegeben habe. Über die nächste Taktik zu grübeln, neue Karten auszuprobieren und die Umgebung in den “Tight Spaces” zu nutzen hat mir auch in der limitierten Zeit einiges an Freude bereitet. Jetzt heißt es abwarten was die mittelalterliche Fantasywelt, die Figuren und Szenarien uns beim vollen Release bieten werden.

Wollt ihr noch mehr von der gamescom 2024 sehen? Dann schaut euch doch Daniels Test zu Blue Prince oder unsere Eindrücke zur gamescom 2024 an.

Knights in Tight Spaces auf Steam
Die Website des Spiels

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