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The Perks of being a Hero – Extra – Interview mit Marco Schneider

von am 23. Januar 2018
 

Lesezeit: 6 MinutenSo meine Freunde. Meine Zeit hier neigt sich dem Ende zu. Deswegen kommen wir direkt zu Sache. Hier seht ihr mein “Perks of being a Hero – Extra – Interview mit Marco Schneider”. Drei Interviews habe ich mit Experten auf diversen Gebieten gefĂĽhrt, welche ich euch natĂĽrlich nicht vorenthalten möchte. Viel SpaĂź.

Disclaimer

Alle Interviews wurden der Klarheit halber vom Autor bearbeitet, nachdem er die Gespräche aufgezeichnet und dem Interviewpartner zur Einsicht vorgelegt hat.

Let’s get to the meat

Marco Schneider ist 41 Jahre alt, Gründer und Leiter des Combat Centers Lüneburg. In diesem trainiert er seine Schüler und Mitglieder des Centers in verschiedenen Kampfsportarten, bietet Crossfit- sowie auch Poledance-Kurse an. In diesem Interview gehen wir auf sein Leben im Kampfsport ein und wie lange es bräuchte, um unseren „Average Joe“ oder in dem Fall euch auf ein Abenteuer vorzubereiten.

Marco Schneider

Christian: Hi Marco. Danke, dass du dir die Zeit fĂĽr unser kleines Interview genommen hast.

Marco: Du, kein Problem, sehr gern.

Christian: Cool, dann starten wir doch einfach mal direkt. Erste Frage. Wie viel hast du selbst mit Videospielen am Hut?

Marco: An sich gar nicht so viel.

Christian: Hast du denn als Kind zumindest mal gespielt? Hattest du ein Lieblingsspiel?

Marco: So Computerspiele im Allgemeinen? Gute Frage. Es war weniger ein bestimmtes Spiel, als viel mehr einfach mit meinem alten C64. So mit Floppy-Disc und Datasette. Da gabs dann so Sachen wie G.I. Joe und diese ganzen alten Dinger, fand ich immer ganz spannend.

Christian: Nice. Und hattest du dann auch entsprechend, als Kind sowas wie einen größten oder verrückten Traum? Oder wolltest du schon immer Kampfsport-Trainer werden?

Marco: Ja, ich hatte also immer diese Ăśberlegung, irgendwie so Elite Soldat zu werden, oder sowas. Ging ja schon irgendwie in die Richtung, aber das war so mein Ziel und fand ich einfach immer spannend. Also es ist aber trotzdem schon immer irgendwie Kampfsport gewesen. Ich wollte halt gerne so eine Art “Kampfsport-Held” sein.

Christian: Und was hat dich davon abgehalten, dann trotzdem diesen “Traumweg” zu gehen? Also zum Bund zu gehen, oder so?

Marco: Ich war beim Bund. Aber es hat sich einfach rausgestellt, dass es doch nicht so war, wie ich mir das letztendlich vorgestellt habe. Es ist nun mal leider nicht wie in den Filmen, wenn dann Schwarzenegger und Stallone da irgendwie losrockern. Deswegen hab ich mich dann nach was anderem umgesehen.

Christian: OK. Dann aber mal ans Eingemachte. Wie lange machst du das jetzt eigentlich schon? Also sowohl Kampfsport als auch Ausbilden?

Marco: Also Kampfsport als solchen mache ich eigentlich schon seit 33, fast 34 Jahren. Und Trainer bin ich aktiv seit 97. Also 20 Jahre schon.

Christian: Und abgesehen davon? Hast du noch andere Skills? Also gerade so Richtung “Survival”? Kommst du alleine ‘ne Woche in der Natur zurecht? Kannst du mit anderen Waffen abseits von Messern umgehen, sowas?

Marco: Ja, klar. Also ich habe mich ja schon immer fĂĽr sowas interessiert. Survival oder so Sachen wie Orts- und Häuserkampf, oder so, ich sag jetzt mal, ich habe ja auch im Sicherheitsbereich gearbeitet, war als Leibwächter und PersonenschĂĽtzer unterwegs. Hatte auch eine eigene Sicherheitsfirma und so. Also alles, was da irgendwie mit reinspielt. Ich bin auch so’n Verfechter der Zombieapokalypse. *Lacht*

Christian: *Lacht* Also, liebe Leser, ihr wisst, wenn es irgendwann mal so weit kommt, ab ins Combat Center LĂĽneburg, Marco passt auf euch auf.

Marco: Genau.

Christian: Kannst du reiten?

Marco: Nee. Probiert. Vom Pferd runtergefallen, Bein kaputt.

Christian: ScheiĂźe!

Marco: Ja. Also ich bin so einer, der probiert gerne alles aus. Aber da haben mein Pferd und ich dann gesagt “nee lass mal lieber”.

Christian: Ok. Angenommen, nennen wir ihn mal Johnny, normal fit, 1,80 groĂź, 80 KG schwer, noch nie groĂź was mit Sport gemacht und sagt: “Ey, ich möchte gerne meine Freundin aus den Händen des bösen Oberboss befreien, weil der sie entfĂĽhrt hat.” *Marco prustet ein wenig vor Lachen*. Du sagst: “OK, können wir machen.” Wie lange bräuchtest du, um ihn fit zu machen? Gehen wir mal von StraĂźenkämpfen aus. An sich hast du relativ gute Bedingungen. Abgesehen davon, dass er halt Dinge tun muss, wie Essen, Schlafen, Einkaufe, etc, sind die Trainingskonditionen relativ gut.

Marco: Also ich wĂĽrde… Das kommt schon drauf an, wie stark der “Oberboss” ist. Aber davon abgesehen, sagen wir mal so: Wenn alle Rahmenbedingungen stimmen und er das auch echt gut aufnimmt und so… pffuh… also da wĂĽrde ich schon von nem halben Jahr ausgehen. Und dann aber eben auch jeden Tag Vollgas. Wir reden hier so’n bisschen von ‘nem “Boot-Camp” – Shaolin-Kloster-Trainingsbedingungen. FĂĽnf bis sechs Stunden täglich. Es gibt welche, die sind vielleicht schon in zwei, drei Monaten soweit, Talente, aber das ist halt dann wirklich unter optimalen Bedingungen. Sechs Monate ist wirklich am realistischsten.

Christian: Und dann kriegst du ihn in der Zeit auch soweit, dass er mit (was ja schon viel wäre) zwei bis drei Gegnern, zurecht kommt?

Marco: Zwei bis drei geht schon. Wobei, und das muss ich einfach dazu sagen, wenn man die Chance hat, ‘nen Kampf gegen einen oder eben in dem Fall mehreren Gegnern aus dem Weg zu gehen, sollte man das tun. Klar, man kann mit dem RĂĽcken zur Wand stehen usw. aber Flucht ist in Fällen, wo es möglich ist, keine Schande.

Christian: Da geb ich dir Recht. Zumal die ja auch bewaffnet sein könnten. Was mich wiederum zu der Frage bringt, du unterrichtest ja auch Leute darin, gegen Gegner mit Schuss- und Stichwaffen zurechtzukommen. Wäre das in diesen sechs Monaten quasi mit drin, oder mĂĽsste da noch mal Zeit “on Top”?

Marco: Nö, das wĂĽrde da schon mit reinflieĂźen. Wobei es halt beim Training so ist, dass wir jemandem primär erst mal zeigen, wie so ‘ne Waffe funktioniert und wie sie aufgebaut ist. Der Hintergrund ist dann der, gerade bei Waffen mit Schlitten oder so was, wo du greifen kannst, damit der Schlitten gesperrt wird und solche Sachen. Es ist auch wichtig zu wissen, wie viele SchĂĽsse sind in so ‘nem Magazin, oder ist ‘ne Kugel im Lauf, wenn sie durchgeladen wird, etc.
Das ist wie mit ‘nem Messer. Es macht auch Sinn, mit ‘nem Messer umzugehen, bevor man ‘ne Messerabwehr lernt. Das man zumindest einmal lernt, was kann das Ding eigentlich so anrichten? Und eine Sache, darf man dabei trotzdem nie vergessen: Und deswegen ist Flucht auch keine Schande, aber du wirst prinzipiell NIE aus einem Angriff mit einer Waffe unverletzt herausgehen. Das kann nur ‘n kleiner Schnitt sein, ein Streifschuss. Aber gehe niemals davon aus, dass du unverletzt aus so einem Angriff rauskommst. Die Frage ist letztendlich nur, wie gehst du damit um, oder wie kannst du präventiv dagegen arbeiten? Beste Sache bei Waffen deswegen, immer abhauen, machen wir uns nichts vor.

Christian: Eben. Wir wollen ja auch unsere Freundin retten. Das wird schwierig mit ‘ner Kugel im Bein.

Marco: Genau. Bei den alten Spielen weiss ich noch, da wurdest du getroffen, deine Energie ging runter, läufst ĂĽber ‘n Medipack und alles ist gut. So läuft das ja leider nicht. Wenn du getroffen bist, bist du getroffen.

Christian: Ja oder heute, wo du einfach wartest, bis sich deine Energie regeneriert. Jetzt aber noch mal kurz zurĂĽck zu deinem “SchĂĽler”. Angenommen, du hast ihn ausgebildet, schickst ihn jetzt weg, er wäre wahrscheinlich alleine unterwegs. Meinst du, er sollte sich täglich weiterbilden, irgendwelche BĂĽcher einpacken, irgendwelche Routinen abarbeiten, etc?

Marco: Nein. Definitiv nicht. Also nee. Anders. Er kann sich auf jeden Fall fit halten, morgens biĂźchen FrĂĽhsport machen, paar Bewegungsabläufe durchgehen, um einfach die Erinnerung und die Routine frisch und den Körper auf Trab zu halten. Aber sich während der Reise weiterbilden oder irgendwie anfangen, morgens hier 3000-mal gegen ‘nen Baumstamm zu knĂĽppeln, um die Fingerknochen abzuhärten, das ist Quatsch. Vorbereitung, findet VOR der Reise statt. Zumal es auch während des Reise schon gefährlich genug ist. Stell dir mal vor, er will sich irgendwas beibringen, verkackt das und verletzt sich. Oder bei ‘nem Sparringskampf, sollte er doch mit wem anders unterwegs sein. Zumal: BĂĽcher sind zwar schön und gut, aber die können auch gut was wiegen. Und er wird so schon genug Zeug dabeihaben mĂĽssen.

Christian: Angenommen, du hast keine sechs Monate Zeit ihn auszubilden. Kann man ja auch verstehen. Freundin ist weg, muss schnell gehen, etc. Sagen wir mal… maximal drei Monate. Worauf solltest du achten, was wĂĽrdest du empfehlen?

Marco: Viele gute bewaffnete Freunde. *Lacht* Aber ja, das Erste, was du haben solltest, ist immer ein Plan. Und dann ein Plan B. Und dann.. ja. Und wenn du selber nicht fit bist, ist es einfach wichtig, dass du das richtige Mindset hast. Dass du kopfmässig vorbereitet bist und dich auf den “Worst-Case” vorbereiten kannst. Das Ding ist halt, und das jetzt nicht falsch verstehen, aber wenn du deinen Körper nicht schnell genug zu einer Waffe machen kannst, solltest du lernen, mit einer Waffe umgehen zu können. Einen Abzug zu drĂĽcken, geht leider immer schneller, als jemanden gezielt auszuknocken. Das geht halt einfach schneller als deinen Körper anatomisch und motorisch fit zu machen.

Christian: Das stimmt. Stell dir mal vor, du hättest die Möglichkeit, an dem Abenteuer deines Schülers teilzuhaben. Würdest du mitgehen? Und wenn ja, unter welchen Bedingungen?

Marco: Puuhh… das kommt echt ganz heftig auf den Rahmen an. Grundsätzlich bin ich hier mit dem Studio und meinem Leben schon ziemlich ausgelastet. Du weisst, Familie, Job und so weiter. Wenn das alles irgendwie geklärt wäre und wenn es halt einfach ‘n geiles Abenteuer ist, wo sich der Ausgang definitiv lohnt, klar.

Christian: Ok, dann eigentlich nur noch: Was wären deine letzten Worte, bevor du Johnny auf seine Reise schickst?

Marco: Pass’ auf dich auf.

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