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Ende eines spektakulären Rechtsstreites – Activision einigt sich mit West & Zampella

von am 2. Juni 2012
 

Lesezeit: 2 MinutenErinnert ihr euch noch an die Namen Jason West & Vince Zampella? Die beiden ehemaligen Studiobosse von Infinity Ward waren im März 2010 von Activision entlassen worden und hatten daraufhin eine Klage initiiert, die vor allem sehr hohe ausstehende Zahlungen und eine zugesicherte Kontrolle über die Marke Modern Warfare beinhaltete. Lange war es ruhig um das Verfahren, aber jetzt scheint ein Vergleich eine öffentliche Schlammschlacht und das rechtliche Tauziehen beendet zu haben.

Kurzer Blick zurück:
Publisher Activision und das Studio Infinity Ward geraten über Call of Duty: Modern Warfare 3 in einen Streit.
Zampella und West wollen keinen dritten Teil machen. Activision schon.
Was genau daraufhin passiert ist nicht ganz klar. Scheinbar suchte die Activision-Chefetage nach der Auseinandersetzung nach einem plausiblen Grund die beiden unliebsamen Studio-Bosse loszuwerden. Ob diese in der Folgezeit tatsächlich nach alternativen Arbeitgebern gesucht haben ist unklar.
Klar ist, dass mit der Activision-Übernahme von Infinity Ward Ende 2003 West und Zampella die Kontrolle über die Marke Modern Warfare zugesagt worden war, die ihnen jetzt wieder entzogen wurde.
Das nächste Kapitel dieser traurigen Geschichte war dann ein erneuter Streit und der Rauswurf Zampellas und Wests.
Zahlungen in Höhe von rund 35 Millionen US-Dollar und “fortgeschrittene Gespräche mit der Konkurrenz” waren die Zankäpfel.
West und Zampella gründeten daraufhin mit Beteiligung von Electronic Arts ein neues Entwicklerstudio.
Infinity Ward blutete daraufhin ordentlich aus. Fast ein Viertel der Belegschaft folgte den beiden ehemaligen Studio-Bossen.

Jetzt scheint am Donnerstag ein Vergleich in quasi letzter Minute den Rechtsstreit “West/Zampella vs. Activision Blizzard” beendet zu haben. Denn in wenigen Tagen hätte die gerichtliche Hauptverhandlung begonnen, die für beide Seiten sicherlich sehr unschön geworden wäre. Activision Blizzard informierte in einer Pressemitteilung über die außergerichtliche Einigung.

Beide Seiten hüllen sich über die Details der Vereinbarung in Schweigen. Sehr wahrscheinlich ist jedoch, dass Activision Blizzard – wenn auch nur in Teilen – den Forderungen der West/Zampella-Anwälte stattgegeben hat. Immerhin verwies der Konzern darauf, dass dank der guten Verkaufs- und Umsatzzahlen des laufenden Jahres die Einigung im besagten Rechtsstreit keine negativen Auswirkungen auf die Gewinnvorhersagen habe.

Die Nachrichtenagentur Reuters hat ein Statement seitens Electronic Arts zu dem Fall zitiert. Darin heisst es:
“Activisions Weigerung, die Arbeit der eigenen Talente zu bezahlen und Electronic Arts die Schuld zuzuschieben, war abwegig. Diese Einigung rehabilitiert Vince und Jason sowie das Recht der Künstler, die Belohnung für ihre harte Arbeit zu ernten.”

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