Lesezeit: 6 MinutenHach ja. Die unbeschwerte Jugend. Kind sein, hieß frei sein. Keine Arbeit, keine Steuern, keine Sorgen. Meistens zumindest. Und wer das Glück hatte in den 90ern aufzuwachsen hatte sogar, meiner Meinung nach, auch noch das Glück in einem goldenen Zeitalter der Videospiele zu leben. Und um dieses Gefühl noch einmal aufleben zu lassen, hier für euch meine persönliche Top 10 nostalgischer Titel.
Manchmal kommt es anders. Und manchmal auch, als man denkt
Eigentlich wollte ich euch ja zur Abwechslung mal meine ellenlangen Artikel und Schachtelsatzverpackungen ersparen. Wirklich, ich hatte ‘n richtig schmuckes Video, welches euch ein wenig in meine Kindheit eintauchen lies. Kurz, knackig, witzig. Naja, dank des Computerteufels ist dies’ nun Hops gegangen und ihr dürft euch jetzt durch meinen kleinen Artikel kämpfen und dabei hoffentlich auch ein paar schöne Erinnerungen in euch aufleben oder euch zu neuen Abenteuern inspirieren lassen.
Noch ein kleine Disclaimer, bevor es hier richtig los geht. Bei Multi-Plattform-Titeln benenne ich nur die Konsolen dazu, auf denen ich die Spiele damals gezockt habe. Also, dann wollen wir endlich mal zur Sache kommen. Hier sind:
Platz 10: Probotector (Game Boy)
Was passiert, wenn eine der shootigsten Co-Op Perlen der 80er Jahre ihren Weg nach Deutschland findet und Opfer der örtlichen Sittenwächter wird? Genau. Einer der großartigsten Androiden-Shooter erblickt das Licht der Welt. Probotector ist damals für das NES und den Game Boy erschienen und mit letzterer Version durfte ich mich stundenlang beschäftigen, wenn mein großer Bruder mal nicht hingeschaut hat. Diese „Cross-Play“—„Cross-Dress“ (?) …Alternative Version zu Contra hat little Tony den einen oder anderen steifen Daumen beschert.
Platz 9: Kung–Fu Master (Game Boy)
Bruce Lee? Nie von ihm gehört. Das könnte unter Anderem daran liegen, dass ich in den 90ern aufgewachsen bin. Andererseits… In Kung–Fu Master hatte nun mal auch einfach ICH die Pluderhosen an. Und in denen habe ICH jedem gezeigt, wo der Hammer hängt (no Pun or 90’s Reference intended… obwohl.. doch)! Und da es auch nur ein paar Level hatte, konnte sich der mit kurzer Aufmerksamskeitsspanne und geringer Geduld gesegnete Tony immer mal wieder für eine action-geladene Runde begeistern und einfach mal aus allem Bösen dieser Welt, die lebendige (pardon) Scheiße herausprügeln.
Platz 8: Soul Calibur 2 (GameCube)
“In a World of Souls and Swords…”
Mit diesem Titel verbinde ich wirklich einige besondere Erinnerungen. Er hatte er einfach alles. Da wäre anfangs schon mal die “heilige Dreifaltigkeit” meiner Jugend: Blades, Boobs & Buttocks; gefolgt von der Tatsache, dass (exklusiv auf dem GameCube) Link als spielbare Figur mit von der Partie war, was auch nicht minder daran beteiligt war, dass ich mir diesen Titel zu Weihnachten gewünscht habe. Die eine Sache, die mein kleines Gamer-Herzchen immer und immer wieder vor Freude hat strahlen lassen, ist der Fakt, dass es das erste 1VS1 Beat’Em Up war, in dem ich nicht ausschließlich auf die Mappe bekommen habe! (LOOKING AT YOU STREET FIGHTER!)
Platz 7: Super Smash Bros (GameCube)
Viele “Pop-Culture-Referenten? Referenciescianscies? Referees?
Ach egal, Leute die ihren Lebensunterhalt damit verdienen, über Videospiele, Comics und/oder auch Filme und mehr zu reden sowie zu schreiben, feiern Super Smash Bros ja hauptsächlich dafür, dass sie etwa Prinzessin Peach endlich zeigen können, was sie von dem ständigen Entführtwerden wirklich halten. Oder bezeichnen es auch immer wieder gerne als Pokémon Klatscher: The Gathering. Oder zumindest so etwas in der Richtung, wenn man davon absieht, wie stark mittlerweile die Anzahl an japanischen Boy-Band Mitgliedern und möglichen „Yoghurt Night Fan Art“ Modellen angestiegen ist. Mein persönlicher Grund, sich dieses Meisterwerk des Haudrauf-Spasses zuzulegen war aber viel mehr so der hier: „WOAH! LINK? KRASS! PIKACHU? SAMUS? So viele Stages! Wie? Sie holen im nächsten Teil auch noch Sonic mit ins Boot?! UWWWAAAHTT THE FFFUUUU!*FANBOY OVERLOAD*“
Platz 6: Tales of Symphonia (GameCube)
Ganz ehrlich? Ich wusste nicht, dass ich Tales of Symphonia wollte, bis ich es gesehen hatte. In einer Zeit lange vor Internet Flatrates, waren meine einzigen Informationsquellen zu neuen Games nur mein lokaler Video-Dealer und natürlich einschlägige Printmedien. Und hätte ich damals nicht aufgrund eines anderen Titelthemas die Zeitschrift gekauft, in der auch über ToS gesprochen wurde, ich hätte wahrscheinlich eines der großartigsten Spiele für Nintendos GameCube verpasst. Ich war noch relativ naiv, was Gaming im Allgemeinen und Japano-RPG’s im Speziellen betraf und für Letzteres (bis auf eine Ausnahme, auf die wir noch zu sprechen kommen) hatte ich auch kein gesteigertes Interesse übrig. Dieses ganze „Warte auf deinen Zug, greif einmal pro Runde an, tausche grünen Trank gegen rote Beere um Blaufeuer-Schwert zu kontern… das war nicht meins. Ich war jung, energiegeladen und brauchte dauernd Action und Abenteuer. Mit einer vernünftigen Geschichte. Und genau all’ das bot – und bietet noch – ToS. Klar, es war stellenweise auch etwas langatmig und auch hier musste ich viele Quests erledigen, die schon irgendwie in die oben beschriebene Richtung gingen, aber es war trotzdem anders. Offene Welt, sichtbare Feinde, westliches Kampfsystem und doch hatte man überschaubare, sinnige strategische Optionen, die man ebenfalls gerne genutzt und ausgereizt hat. Und das auch noch verpackt in eine Story, die nicht nur Fantasy-Elemente mit solchen aus verschiedenen Religionen und Kulturen miteinander vermengt, sondern auch eine politische – heute vielleicht sogar mehr als damals – relevante Botschaft vermittelt hat.
Platz 5: Pokémon Blaue Edition (Game Boy)
Schapp sie di… Neee, also ich bin flach, aber das ist nun wirklich zuu Klischee. Ihr wisst ja eh alle was kommt, also lieber direkt weiter zum Text. Ich gebe zu, Gold und Silber sind die besseren Spiele. Aber Pokémon Blau ist genau dann herausgekommen, als ich so 11/12 war. Ich hatte noch nicht so viel Geld und nur meines Bruders alten Gameboys. Ich hatte Freunde zum Tauschen und Kämpfen und die Möglichkeit als so junges Kind eine (damals noch) riesige Welt zu erkunden und auch noch „Der BESTE“ in irgendetwas zu werden… das alles hat einfach genau die richtigen Knöpfen in pummelchen Tony gedrückt. Ausserdem war blau einfach noch meine Lieblingsfarbe. Case Closed. Plus, Pokémon ist auch noch die einzige J-RPG Reihe, der ich Zufallskämpfe und „Rundenbasiertes Klein Klein“ verzeihe.
Platz 4: Metroid Prime (Game Cube)
JAWOLL! Now we’re Talkin‘. F**K MEGA MAN! Seht ihr diese 1,90 m große Amazone? Mit ihrem Badass-Anzug? Ihrer Big-Ass-Kanone, die jedem Panzer auf kurz oder lang Minderwertigkeitskomplexe verschafft? Boba Fett ain’t got sh*t on her! Und naja… mal davon abegsehen… Prime, war auch mein erster Ausflug ins Metroid-Universum. Und was soll ich sagen? Es war nun mal ganz einfach…DER KNALLER! Die GRAFIK! BOOM! Die STORY! BAM! Die Stimmung, die Bossfights! Einfach ALLES. Ich glaube, mehr brauche ich dazu echt nicht sagen. Wenn ihr wissen wollt wie man Side-Scroller in 1st Person überträgt. HIER. Bitte. Eine Anleitung. GENAU—SO!
Platz 3: Mega Man X (SNES)
OK… Ich geb zu…F**k Mega Man doch nicht sooo hart. Immerhin hat es dieser Teil auf Platz 3 vor Metroid geschafft. Aber ich kann das erklären. Ich meine…habt ihr euch nie gefragt, was dem blauen Bomber wirklich fehlt? Klar. Ein „X“ im Titel! Und das hat er sich mehr als verdient. Der Grund, dafür, dass Mega Man X so weit vorne ist, liegt aber auch an der Tatsache, dass es nun mal mein erstes Spiel auf einer stationären Konsole war. Es hat mich glaube ich aber auch auf Metroid vorbereitet. Wie gesagt, bin ich erst mit de Game Cube in Samus’-Universum eingestiegen. Die Idee von einer Figur also, die mit einer ziemlich abgefahrenen Armkanone und einem aufrüstbaren Metallanzug ausgerüstet ist und ihre Gegner zu handlichen Portionen verabeitet, war für mich realtiv neu und hat dadurch sicherlich auch zu meiner Begeisterung für Metroid geführt. Und… Junge Junge, hat Mega Man X mich geflashed. Das Szenario, die MUSIK (MEIN GOTT DIE MUSIK!!!1ELF) und natürlich, auch wenn es viele für nervig halten, das Intro ist für mich einfach immer noch der ab-so-lu-te HAMMER! So schafft man nämlich Stimmung!
Platz 2: The Legend of Zelda Ocarina of Time (N64)
Ja… es war wahrscheinlich klar, dass dieser Titel über kurz oder lang in meiner Top 10 auftaucht. Ich habe auch lange mit mir gerungen, denn ich muss gestehen, auch Wind Waker hat mich wirklich lange beschäftigt und beeinflusst. Aber ich bin bei Wind Waker zu der Erkenntnis gekommen, dass ich es erst im Alter wirklich zu schätzen gelernt habe. Weshalb, dazu könnte man einen ganz eigenen Artikel verfassen (was ich quasi auch HIER gemacht habe. Nur mal so nebenbei, ohne Hintergedanken).
Nein, OoT hat mich einfach nur wahnsinnig in seinen Bann gezogen. Von der ersten Minute an. Die Abwechslung zwischen hellen dunkleren Themes; zwischen naiver Kindlichkeit und erwachsenem Storytelling, war, neben einem großartigen Sprung in die dritte Dimension, einfach… stimmig. Die Welt war lebendig, hat geatmet. Man musste lernen mit Verlust und Fehlern umzugehen und die Zeitreise Funktion war einfach… WOW. In diesem zerstörten Hyrule, nach 7 Jahren wieder aufzuwachen… und dann erst mal entspannt Fischen zu gehen. Einfach nur WOW.
Platz 1: Resident Evil 4 (Game Cube)
Ich weiss gar nicht mehr richtig, ob ich mir diesen Titell mit 16 oder 18 geholt habe, aber was ich genau weiss ist folgendes. Diese Liste kann nur so enden, wie meine (Gaming-) Kindheit geendet hat. Mit einem Knall. Oder wie ich Resident Evil 4 auch gerne nenne: „Holy Sh*t F**K Sh*t! That Sh*t’s f***ing AWESOME!“. Eigentlich über die “Gamix Resident Evil Comics” erst richtig Freude an der Serie gefunden (meine ersten Spielversuche waren, gelinde ausgedrückt… unter der Decke versteckend kümmerlich), war ich von Anfang besessen, was dieses Spiel betraf. Leon, den ich ebenfalls das erste Mal wirklich über die Comics kennen gelernt hatte, war für mich einfach ne coole Sau. Coole Figur, coole Art, cooler Typ. Und von dieser Art wollte ich mehr sehen. Deswegen war ich sofort Feuer und Flamme als ich erfahren habe, dass ein neuer Teil, in dem er der Star sein soll, rauskommt. Auch hat mich Resident Evil 4 zu meinen ersten spärlichen Versuchen im Bereich „Cosplay“ und „Fotoberarbeitung“ (die Anführungsstriche sind bewusst gewählt), inspiriert. Und ich galube auch, keinen anderen Titel habe ich so oft gespielt, wie Leons Rettung der Präsidententochter. Schade, dass es damals in Deutschland ohne Ada’s Auftrag auf dem GC herausgekommen ist, aber hey, wozu gibt’s Youtube? Wirklich mein persönliches Hoch der Serie und ein furioser Abschluss aus den Gaming-Windeln hinein in einen krachenden Einstieg in die Welt der „Big Boys“ (Fallout Pun intended).