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The Swords of Ditto – Netter Zelda-Abklatsch

von am 6. Mai 2018
DETAILS
 
Für Fans von:

der Zelda-Reihe, RPG, Helden und Schwertern.

Pluspunkte

+ süßer Artstyle
+ Sound-Design harmoniert mit der Optik

Minuspunkte

- nur Couch-Koop
- jeder neue Held kriegt seine eigene Einführung
- viel zu langatmig

Editor Rating
 
GAMEPLAY
4.0

 
GRAFIK
8.0

 
SINGLEPLAYER
5.0

 
MULTIPLAYER
0.0

 
SOUND
8.0

Gesamt-Wertung
6.0

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GAMEPLAY

 
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Zusammenfassung
 

The Sword of Ditto möchte die Zelda-Formel in ein kurzweiliges RPG mit putziger Grafik stecken. Das gelingt jedoch nur teilweise, da die zeldaesquen Elemente das Spiel alleine nicht tragen. Es fehlen zündende Ideen, die dem Spiel seinen eigenen Charme und Gameplay verleihen.

 

Lesezeit: 4 MinutenPublisher Devolver Digital erweitert mit The Swords of Ditto seinen Katalog 2018 um einen weiteren Titel. Dabei kommt das neue Werk von Entwickler Onebitbeyond. Das selbsternannte “Micro-RPG” hält dabei alles bereit, was die großen Rollenspiel-Vorbilder so großartig macht – allerdings auf ein paar wenige Stunden reduziert. Knackig komprimierte Story, interessante Charaktere und Nebenquests sollen uns auf die Insel Ditto locken. Ob wir dem Ruf folgen und wie lange wir bleiben, haben wir uns mal genauer angeschaut.

Kleiner Disclaimer: Das Spiel wurde im Singleplayer gestestet

The Swords of Ditto - Gameplay Trailer

Die Story: Classic RPG

Die Story von The Swords of Ditto ist nahezu wie jede andere auch. Stiller Protagonist kommt, freiwillig oder unfreiwillig, an einen Ort, bekommt von einem “höheren” Wesen die Anweisung, die alles entscheidene Waffe zu finden, DER Held zu werden und das Böse umzuklatschen, welches die Welt malträtiert. Natürlich gibt es hier und da kleine Abweichungen, aber füllen wir erstmal die Hauptwörter ein:

Ihr erwacht am Strand einer euch unbekannten Insel. Aus dem Nichts erscheint euch ein leuchtender, fliegende Mistkäfer mit Namen Puku, der euch über die aktuellen Geschehnisse der Insel informiert und euch aufträgt, das Dorf und das darin schlummernde Schwert von Ditto zu finden. Gesagt getan, geht es nach ein bißchen Bösewicht-Gekloppe auch schon in das Verlies von Obermotzin Mormo, der bösen Hexe, die für das Unheil verantwortlich ist. So unvorbereitet wie ihr seid, geht dieser Kampf allerdings verloren und die Welt driftet weiter in die Dunkelheit ab.

Ab hier wartet The Swords of Ditto mit seinem ganz eigenen Feature auf. Nach einer Niederlage vergehen 100 Jahre, bis sich ein neuer Held findet und das Schwert vom Friedhof holt, um das Abenteuer fortzuführen. Daher kommt auch der Titel, denn nicht die Person ist der Held, sondern das Schwert, wenn man so möchte.

Gameplay: Zelda everywhere!

Schon die Anfangssequenzen lassen stark an einige The Legend of Zelda-Titel erinnern. Die “Angespült und Schwertsuch”-Szene vom Beginn kennt man 1:1 aus Links Awakening. Wer als neuer Held in seiner Hütte erwacht und das Schwert auf dem Friedhof sucht, wird sich ganz schnell in A Link to the Past zurückversetzt fühlen.
Zudem hat man lediglich vier Tage Zeit, um sich auf den Kampf mit Mormo vorzubereiten und diese im Vorfeld bereits zu schwächen – alles narratiert durch einen eingeblendeten Text, der euch sagt, wieviele Tage ihr noch Zeit habt – Majora’s Mask-Style. Ausserdem gibt es das Travel-Kazoo, welches einen Bus ruft, der euch an bereits besuchten Haltestellen absetzen kann – Ocarina of Time lässt grüßen.

Abseits etlicher Referenzen von Nintendos RPG-Titan, gesellen sich aber einige originelle Elemente dazu. The Sword of Ditto kommt mit einem klassischen Levelsystem daher. Monster umhauen, Quests erfüllen, aufleveln. Wenn ihr im Kampf fallt, fangt ihr aber keinesfalls bei 0 an, denn schließlich ist das Schwert der Held. Der erreichte Level bleibt also bestehen. Allerdings vergehen die 100 Jahre nicht spurlos. Wenn ihr den Kampf gegen das Böse verliert, so entwickelt sich jenes ebenso weiter. So werden die Gegner für jeden neuen Helden auch immer höhere Level haben, bzw. sich dem aktuellen Schwertlevel anpassen. Damit ist der erspielte Vorteil also weg und muss erneut erspielt werden. In den Dungeons findet ihr weitere Ausrüstung, sogenanntes Spielzeug, wie eine Schallplatte, die dem Bumerang gleichkommt. Abseits dessen könnt ihr nicht nur aufleveln, sondern euch auch durch Ausrüsten von Stickern zusätzliche Effekte wie mehr HP am Tag, Giftschaden oder zusätzliche Rüstung verpassen.

The Swords of Ditto lässt sich nicht nur alleine bezwingen, sondern bietet euch auch Platz für einen Freund. Allerdings wartet hier nur ein lokaler Koop-Modus, was in der aktuellen Zeit ein richtiger Wermutstropfen ist.

Zuckersüße Grafik, Sounds und Menschen

Die Optik und die Bewohner Dittos mit ihren Dialogen verdienen sich das Prädikat putzig. Auch das Sound-Design, macht größtenteils gute Laune und verziert sich durch Geräusche eher süß als düster.
Der Artstyle fügt Narrative und Welt nahtlos zusammen. Die Musikstücke erzählen größtenteils die Reise eines Helden. Die Dungeons auf der anderen Seite lauern eher mit geheimnisvolleren Klängen. Auch ein Bosskampf wird mit ordentlichen Klängen ausgestattet. Insgesamt machen die Entscheidungen zwischen Optik, Sound-Design und der allgemeinen Atmosphäre einen guten Eindruck zusammen.

Wie gut ist das Zelda-like RPG wirklich?

Leider nicht wirklich gut. The Swords of Ditto wirkt an vielen Stellen nicht wirklich gut ausgedacht. Zu oft denke ich an Zelda und nicht an ein liebevoll gemachtes Indie-Game. Durch das Auftreten von vielen Spielelementen aus dem Zelda-Universum, wird das Ganze noch gestützt. Die Dungeons haben minimale Rätsel-Elemente, die allgemeine Reisegeschwindigkeit ist eher langsam und die Umgebung regt nur mittelmäßig zum Erkunden an. Das größte Manko zeigt sich allerdings, wenn man im Kampf den Tod gefunden hat. Die Idee das Schwert wiederzufinden und die Legende weiterzuführen ist zwar gut, macht das Spiel aber unglaublich langatmig, nicht zuletzt durch die geringe Laufgeschwindigkeit. Puku, der Mistkäfer, der einem durch das Spiel hilft, wirkt teilweise lustlos und ob er jetzt da wäre oder nicht, wäre wohl kein Unterschied.

Alles in Allem kommt The Sword of Ditto viel zu kurz daher und nimmt kaum Fahrt auf. Die Storyelemente vom Beginn machen zwar gut Stimmung, werden aber durch das Fehlen von packendem Gameplay nicht mit dem Spiel verknüpft. Zwar gibt es einiges an Dingen zu entdecken, aber richtigen Einfluss auf das Spiel nehmen sie nicht. Hier war die Idee zwar gut, aber nur ein paar etablierte Szenen von Zelda nachzuahmen und dem Gameplay nicht wirklich einen eigenen, tragenden Stempel aufzudrücken, ist einfach zu wenig. Der Multiplayer hätte wohl nochmal Schwung gebracht, aber mit leidiglich lokalem Koop wird auch hier einiges verschenkt.

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