Ego-Shootern, Doom, Wolfenstein, Resistance, Just Cause, Painkiller, etc.
+ spaßig, schnelle Shooter-Action
+ saubere Portierung
+ viel zu entdecken und freizuspielen
+ gute Online-Modi
+ Doom-Guy ist ein stiller aber humorvoller Protagonist
+ Glory-Kills werden einfach nicht langweilig
+ hoher Wiederspielwert
- Potential von Motion-Controlls nicht ausgenutzt
- Ladezeiten zwischen 30 und 50 Sekunden
- Intro-Logos lassen sich nicht überspringen
- viel nachträgliches Feintuning für eine vernünftige Steuerung mit den Joy-Cons nötig.
Viel lässt sich eigentlich nicht sagen. Wenn das Spiel keine Probleme mit den langen Ladezeiten und nicht überspringbaren Intro-Sequenzen hätte, man die Motion-Controls vernünftig implementiert hätte und ihr nicht so viel mit der Steuerung herumprobieren müsstet, wäre das Spiel eine glatte 10 geworden. Denn so haben wir zwar eine saubere Portierung eines AAA Titels, mit unglaublich viel Inhalt, hohem Wiederspielwert und einer ordentlichen Dosis Spaß, aber auch einige kleine Kratzer im Lack. Dennoch ist Doom für die Switch jedem zu empfehlen, dem einfach noch eine Shooter-Perle auf Nintendos Hybrid-Konsole fehlt.
Lesezeit: 5 MinutenEs ist geschafft, endlich ist Doom für die Switch erschienen und Nintendo-Fans auf der ganzen Welt frohlocken, dass sich Bethesda ENDLICH erbarmt hat, “Big N” Software-technisch etwas zu unterstützen. Auch ich bin sehr froh darüber, denn trotz anfänglicher Schwierigkeiten und einigen Kratzern im Lack, haben wir ein sauber portiertes Spiel für Erwachsene erhalten, das oben drein auch noch Spaß macht. Dem Doom-Marine sei Dank.
Doom für die Switch – One Hell of a Party
Ok, eins vorweg. Aufgrund des Ausgangsmaterials werde ich mir nicht verkneifen können, immer mal wieder ein paar (wohl in euren Augen^^) eher schlechte Wortspiele vom Stapel zu lassen. Nicht ganz so schlimm wie in meiner Review zu Call of Duty: WWII, aber ich möchte euch trotzdem vorwarnen. Da das jetzt geklärt ist: let’s talk Doom.
Da das Spiel ja eigentlich bereits 2016 für alle anderen Konsolen herausgekommen ist, spare ich es mir mal euch den ganzen Plot noch mal vorzukauen. Dafür haben wir ja noch Henriks Review der Original-Version. Deswegen hier die Kurzversion. Ihr wart in der Hölle. Ihr seid zurück. Ihr seid angepisst und ihr habt Zugriff auf hochexplosives Kriegsgerät. Auf dem Mars. In der Zukunft. Ihr zielt mit euren gut geladenen Kompensatoren auf Monster, die ihr nicht mehr sehen wollt, drückt ZL und im besten Falle, sind diese Monster nicht mehr da, sondern nur noch an Gulasch erinnernde rote Pfützen. Falls ihr trefft, denn sonst verarbeitet man euch zu eben jener erwähnten unappetitlichen Hauptspeise.
Denn Doom für die Switch, so viel Spaß es auch macht, ist gnadenlos. Und damit meine ich das Spiel, nicht die Dämonen, die sich in Scharen auf euch werfen. Die behandeln euch nämlich, als wärt ihr der Ehrengast bei einem transdimensionalen Frühstücksbuffet… aber eben auch das einzige Stück kulinarischer Raffinesse. Diese Jungs könnt ihr euch aber wie gesagt mit den oben erwähnten Ballermännern (und -frauen, ich bin ja kein Sexist), vom Leib halten. Nein, mehr Probleme machen euch bei Doom für die Switch am Anfang zwei Dinge. Bild und Steuerung.
Mit Geduld und Spucke
Ich werde gleich sicherlich noch einige Loblieder auf Doom für die Switch singen. Und im Gegensatz zum Spielgeschehen, werden hier eher Engelchen auftauchen und euch auf goldenen Schwingen gen Gaming-Himmel tragen, aber vorher muss ich hier leider etwas hart werden. Zeit also das Spiel ans (Andreas)-Kreuz zu nageln, die Neunschwänzige herausrauszuholen und das Wachs heiss zu machen. Denn bis das Ganze höllisch gut wird, braucht es nun mal ein heisses Vorspiel.
Zumindest muss man sich etwas reinfuchsen in die ganze Sache. Ich gebe nämlich zu, die ersten 20 Minuten waren für mich wirklich die Hölle (no Pun intended). Die Grafik war Matsche, die Framerate irgendwie für den Allerwertesten und von der Steuerung will ich gar nicht erst reden. Ich musste mich wirklich dazu zwingen, das Spiel noch mal anzuschmeissen. Sogar in der redaktionsinternen WhatsApp-Gruppe hatte ich meinen Unmut ziemlich deutlich Kund getan. Natürlich auch entsprechend Echo bekommen, aber darum sind wir ja nicht hier. Jedenfalls habe ich noch mal eine Nacht drüber geschlafen und mich wieder rangesetzt. Dieses Mal mit ein paar Veränderungen. Deswegen folgt jetzt hier weniger eine klassische Auflistung der Mankos, als viel mehr Tipps, um euer Spielerlebnis mit Doom für die Switch zu verbessern.
- Spiel nicht als erstes den Arcade Modus. Ihr habt dort Ausrüstung, die ihr anfangs im Spiel nicht habt und wundert euch dann, weshalb der Doppelsprung nicht funktioniert und face first in die Faust des erstbesten Höllenritters fliegt.
- Die Joy-Con-Sticks sind ziemlich träge, was zwar gutes Feedback gibt, allerdings für schnelle Shooteraction nicht ganz geeignet ist. Geht hier am besten früh in die Einstellungen bis ihr das für euch richtige Maß gefunden habt. Zielen wird sonst für euch zur Krux. Die Gegner sind nämlich schnell und gnadenlos.
- Auch wenn das Spiel von euch verlangt, die Helligkeit am Anfang so einzustellen, dass ihr das Doom-Logo fast nicht mehr seht, lasst es lieber noch etwas heller. Nicht weil ihr Schiss bekommen könntet, dafür aber Kopfschmerzen, weil alles so dunkel ist, und ihr mit zugekniffenen Augen eine Wand nicht von einem Gang unterscheiden könnt. Unterwegs, an sonnigen Tagen, kann das sogar noch schlimmer sein, weil Das Switch Display ja spiegelt.
- Plant viel Zeit bei den Ladebildschirmen und Starten des Spiels ein. Wenn das Game nicht aus dem Stanby weitergespielt wird, braucht ihr gar nicht erst drüber nachzudenken, es für 5,6 Minuten im Bus rauszuholen. Wir sprechen hier von Ladeeiten zwischen 30 bis 50 Sekunden. Dazu noch die nicht zu überspringenden Intro-Logos, bei jedem Start des Spiels. Auch hier sind noch mal knappe 54 Sekunden einzuplanen.
Vor allem lege ich euch wirklich ans Herz euch noch mal mit der Steuerung genau zu beschäftigen und diese einzustellen. Ich bin kein Neuling, was Konsolenshooter betrifft. Im Gegenteil, eines meiner liebsten Spiele-Franchises ist die Resistance-Reihe für die PS3 und PS4. Aber die Default-Einstellungen im Zusammenhang mit den eher trägen Joy-Con-Sticks der Switch sind einfach nur die Hölle. Selbst wenn alles super eingestellt ist, kann es vorkommen, dass ihr immer wieder Gegner verfehlt. Vor allem bei Melee-Angriffen.
Also ja, Doom für die Switch ist ein strenger Liebhaber, aber wenn ihr erst mal gelernt habt mit ihm umzugehen, stehen euch einige wilde Stunden bevor. Da jagt ein (Höllen-)Ritt den nächsten und am Ende heißt es nur noch (Schraubt lieber die Lautstärke etwas runter):
Playing the Devil’s Advocat
Also ja: das Spiel hat Schwächen. Aber es macht dafür auch so unglaublich viel so unglaublich gut. Zum einen könnt ihr euch in den Levels dumm und dämlich suchen. Also, nach versteckten Extras, Power-Ups und Easter-Eggs. So ist etwa in jedem Level ein Teil des klassischen Dooms versteckt, das ihr somit nach und nach freispielen und im Hauptmenü anwählen könnt.
Dann gibt es natürlich den eben erwähnten Arcade-Modus, der sich immer für eine “schnelle” Runde zwischendurch eignet. Quasi so etwas wie ein – – – Spiele – – – Quickie? Eh? Eh? Anyone?… Naja gut. Nicht zu vergessen der Multiplayer, der ja noch kostenlos ist. Allen Neukäufern des Spiels stehen auch sämtliche Extras, DLCs und Maps bereits zur Verfügung. Wenn das mal kein Grund zum Feiern ist. Ihr seht, wer sich das Spiel holt, bekommt tatsächlich auch genau das. Viel Peng für sein Pow. Ich muss auch gestehen, dass sich die grafischen Downgrades und alles, was damit zusammenhängt doch in Grenzen halten. Ich weiss nicht warum, aber als ich das Spiel wieder angeschmissen habe, sah es plötzlich doch ganz gut aus. Und ja das meine ich ernst. Ich sage nicht, es sieht „für ein Switch-Spiel“ gut aus. Nein. Es sieht einfach gut aus. Und, ach ja: Die deutsche Vertonung ist einfach superb. Ich kann mich nicht mehr dran erinnern, wann ich mal bei einem Spiel so gute Sprecher erlebt habe.
Klar kann Doom für die Switch nicht mit seinen Pendants auf Xbox One, PC und PS4 mithalten, aber das muss es auch gar nicht. Ich weiss nicht, ob ich einfach nur müde war, aber nach dem zweiten Start, lief es rund, die Grafik tat dem Auge nicht mehr weh und ich dachte nicht ein Mal daran, aufzuhören weil ich keinen Spaß mehr hatte. Allerdings, muss ich noch mal eine Sache zum Thema Steuerung loswerden. Bethesda hat es bei der Portierung leider verpasst, die Bewegungssteurung der Switch voll auszureitzen. Während man ja bei The Legend of Zelda: Breath of the Wild etwa, auf den Bildschirm zielen und Pfeile abschiessen kann, was sich ja für einen Ego-Shooter wie Doom durchaus anbietet, könnt ihr hier nur durch ruckartiges Vorschnellen der Joy-Cons einen ungenauen Schlag ausführen. Schade.
Alles eine Frage der Einstellung?
Ich könnte jetzt noch Seitenweise weiterschreiben, weswegen Doom für die Switch so toll ist. Aber ich denke, das könnt ihr euch mittlerweile auch denken. Doom für die Switch macht eigtl. alles richtig, was eine gute Portierung ausmacht. Viel Inhalt, vernünftige Langzeitmotivation, viele versteckte Extras, mehrere Schwierigkeitsgrade. Dazu einen vernünftigen Online-Multiplayer- und Arcade-Modus. Ihr könnt diverse Verbesserungen freispielen, sowohl online als auch offline und alles in allem ist das Spiel mehr als stimmig. Einzig die teilweise unglaublich langen Ladezeiten und das Eingefummel mit der Steuerung (durch etwa fehlende Motion-Controls), dämpfen das Spielerlebnis ab. Im Ernst, je nachdem, ob ihr eine Mission aus dem Hauptmenü startet oder im Spiel respawned, vergehen gerne zwischen 30 und 50 Sekunden. Das ist einfach nicht geil. Deswegen plant es für unterwegs lieber nur ein, wenn ihr längere Fahrten vor euch habt. Davon abgesehen, kann ich Doom für die Switch nur jedem Zocker empfehlen, der noch nicht dazu gekommen ist, in den Genuss dieses Spiels zu kommen.