0 Kommentare

Mein erstes Final Fantasy

von am 28. Mai 2016
 

Lesezeit: 5 MinutenFinal Fantasy-Fans sind wir durch und durch, aber wann und womit fing das Ganze an? Sind wir Fans vom ersten Tag an oder sogar Nachzügler? Und was hat es mit der Theorie auf sich, das erste Final Fantasy sei stets der Lieblingsteil? Redakteure Pascal, Sophia, Miene, Chucky und Henne nehmen euch mit in ihre Vergangenheit und erzählen von ihren ersten Final Fantasy-Erfahrungen.

Pascals erstes Final Fantasy:

Wer mich kennt, der wird wissen, dass meine große Faszination zu Videospielen durch die Kingdom Hearts-Serie entstanden ist. Dort treten sie allerdings nur als Charaktere auf, welche minimal etwas mit der eigentlichen Vorlage zu tun haben. Dennoch hat mich der Ursprung dieser Figuren interessiert, so fragte ich herum, was denn nun ein guter Teil zum Einsteigen wäre.

Dies’ führte dann zu meiner Entscheidung Final Fantasy X für die PS2 zu organisieren – was der Start einer weiteren großen Liebe für mich war. Der schiere Umfang, die Erzählweise der Geschichte, aber auch das Spiel an sich, sollten für mich den Eintritt in eine ganz eigene Welt darstellen. Ich werde nie meinen ersten Kampf mit einer Bestia vergessen, wie viel Blitzball ich gespielt habe oder wie ich am Ende sogar so sehr in das Spiel verliebt war, das ich mich bis zum Richter durchgebissen hatte. Insgesamt verbrachte ich über 400 Spielstunden in der Welt von Spira – weitaus mehr als bei jedem anderen Singleplayer-Titel.

Und so kam es, dass Final Fantasy X auch für mich bis heute das Beste der Reihe bleibt.

Sophias erstes Final Fantasy:

Meine erste Berührung mit Final Fantasy hatte ich, da war ich so etwa fünd oder sechs Jahre alt. An den Wochenende habe ich immer meinen Vater besucht, der großer Final Fantasy-Fan ist. Schon vorher haben wir gemeinsam Videospiele gespielt, aber bei Final Fantasy VII saß ich zunächst nur daneben und schaute ihm zu. Zu groß war die Angst, dass ich irgendwas kaputt machen könnte, da mir klar war, dass der Ausmaß von FFVII alles übertrifft, was ich bisher gespielt habe. Aber zuerst sollte es nur beim Zugucken bleiben.

Das erste Final Fantasy, dass ich dann tatsächlich selbst gespielt habe, sollte Final Fantasy IX werden. Ich erinnere mich noch genau an den Abend, als mein Vater und ich nach dem Abendessen gemeinsam Disk 1 einlegten und gemeinsam in eine neue Welt eintauchten. Zum Release war ich damals neun Jahre alt und ich denke, dass Final Fantasy IX wirklich das perfekte Spiel für diese Zeit war. Noch heute schätze und liebe ich das märchenhafte Spieldesign, welches nicht davor zurückschreckt auch mal düster, ohne übertrieben brutal zu sein. Ich habe die einzelnen Figuren allesamt in mein Herz geschlossen, da ihnen so unglaublich viel Tiefe und Hintergrund geschenkt wurde. Jede Einzelne, ausnahmslos, entwickelt sich während der Geschichte deutlich weiter, gibt die Hoffnung nicht auf und wächst über ihre Ziele hinaus. Was könnte man Schöneres einer heranwachsenden Person mitgeben, als niemals aufzugeben, für seine Freunde einzustehen und seinen eigenen Weg zu gehen? Zeigen, dass man nicht alleine auf dieser Welt ist und man immer Wissens-hungrig sein sollte, mampf? Auch hier schlägt die Theorie zu, dass mein erstes Final Fantasy auch mein Lieblingsteil ist, aber ich denke, so viel wie Final Fantasy IX gibt einem kein weiterer Teil mit und es wäre sicherlich auch so zu meinem liebsten Teil der Reihe geworden.

Mienes erstes Final Fantasy:

Zur goldenen Ära der PlayStation 1 verbrachte ich viel Zeit in meiner Kindheit damit mit meinen beiden älteren Brüdern einen Klassiker nach dem Anderen zu spielen. Ich kann nicht mal genau sagen, wie alt ich war, da ich mich aber nicht erinnere muss es heißen, dass ich sehr sehr jung war. Woran ich mich natürlich erinnern kann, ist, womit es alles angefangen hat: Final Fantasy VII

Ich schaute meinen Brüdern, die bis heute ebenfalls große Final Fantasy-Fans sind, über die Schulter hinweg beim Spielen zu, bis ich irgendwann alt genug war, es selbst zu spielen. Zum ersten Mal erlebte ich eine so düstere und ausgearbeitete Welt, mit einer so mitreißenden Geschichte, wie ich sie bis heute kein zweites Mal fand. Dazu war sie so schräg konzipiert und, ja fast schon kompliziert, dass ich, je älter ich wurde, mit jedem Mal durchspielen ein wenig mehr verstand. Da ich jemand bin, der seine Lieblingsspiele gerne immer und immer wieder spielt, bin ich quasi mit diesem Teil aufgewachsen. In Aeris fand ich meine große Heldin, und die Tragik ihres Schicksals bricht mir immer wieder das Herz. Es ist zweifelsohne nicht nur mein liebstes Final Fantasy Spiel, sondern auch mein Lieblingsspiel generell.

Chuckys erstes Final Fantasy:

Diese unter Gamern bekannte Theorie, das erste Final Fantasy, das man gespielt hat, sei gleichzeitig auch der persönliche Lieblingsteil der Reihe, trifft auf mich gleich doppelt zu, denn ehrlich gesagt habe ich kein “erstes” Final Fantasy. Ich erhielt zusammen mit meiner PSX zu Weihnachten 1999 damals drei Spiele. Tekken 3, Final Fantasy VII und Final Fantasy VIII. Und als kleiner, ungeduldiger Junge habe ich natürlich nicht ein Spiel nach dem anderen durchgespielt, sondern alle Games wild durcheinandergeworfen und immer das gezockt, wonach mir gerade der Sinn stand. Und das ist wohl der Grund, warum der zehnjährige Chucky in mir sich noch immer den Kopf darüber zerbricht, ob jetzt Teil 7 oder Teil 8 sein persönlicher Favourite ist. Vermutlich ist es dann doch Teil 7, wenn ich daran zurückdenke, wie mir CD 3 von Final Fantasy VIII irgendwann den Mittelfinger zeigte und ich das Game erst zwei Jahre später, nach erneutem Kaufen des Spiels, durchspielen konnte. Und anders als beim SEGA hilft es leider auch nichts, die CD anzupusten. Wie dem auch sei. Final Fantasy hat mir das erste Mal gezeigt, was Immersion in Videospielen bedeutet. Ich konnte mich wenig mit den Charakteren aus Street Fighter II identifizieren und ich bin auch sowas von kein rennender, blauer Igel. Aber Cloud Strife, damit konnte ich mich arrangieren. Der große, blonde, muskulöse Widerstandskämpfer für die Gerechtigkeit. Als würde ich in einen Spiegel schauen. Und den Fehler, Aerith nach meinem damaligen Crush zu benennen habe ich auch nur einmal gemacht. Sorry, Kim.

Hennes erstes Final Fantasy:

Ich bin fester Überzeugung, dass wenn mein Pate mich im zarten Alter von elf Jahren nicht in die Weisheit des Emulators eingewiesen hätte, ich heute nicht die tiefe Verbindung aus Musik, Grafik und Geschichte in Spielen so schätzen und vorallem brauchen würde. Ich wäre womöglich niemals in den Genuss… ach, was sag ich, die Erfüllung gekommen, die Final Fantasy VI für das SNES mit sich gebracht hat. Ein Epos unvergleichlichen Ausmaßes, verpackt in diesem kleinen grauen Spielmodul. Ich hätte nie für möglich gehalten, dass der liebevolle 16-Bit-Chipsatz fähig ist, eine solche Perfektion von Videospiel lebendig zu machen. Ich habe mittlerweile einige Teile gespielt, auch Ableger, und zweifelsohne: alle absolut grandios. Aber das Werk um Terra war einfach anders, größer, vollkommener. Die musikalische Inszenierung der einzelnen Abschnitte, die Entwicklung und vorallem emotionale Tiefe der Charaktere, das gesamte Setting der Welt, das an keiner Stelle zu dick oder zu dünn aufgetragen war, Plottwists der Marke “Wiewowaswirklich?!?!”. Viele sagen, dass doch alle Teile der Reihe genau das aufweisen. Ja, durchaus richtig. Allerdings finde ich es auf einer Konsole, die dir trotz aller grafisch ausgeschöpften Details immernoch eine ungefähre Idee einer Figur gibt, einfach atemberaubend. Alles war einfach mit so viel Herz erarbeitet. Dialoge, Monologe, der Soundtrack, die Welt.

Momente wie die Sequenz in der Oper, die einem das Herz weich werden lässt… oder diese eine Stelle, wo ein blonder Charakter etwas tut, um sich vom Schmerz zu befreien (#spoilerfrei); ein Moment, wo die Tränen nicht mehr drin bleiben können. Allein das Schreiben darüber, bringt das Bild und die dazugehörende Musik in den Kopf… und ebenso die Tränen. Es ist einfach unübertrefflich, weil es die gleiche oder sogar noch größere Immersion auslöst, wie es Spiele heutzutage tun. Der Unterschied ist jedoch einfach, dass Final Fantasy VI all’ das mit so begrenzten Mitteln geschafft hat. Aber hören wir an dieser Stelle auf. Gerecht kann ich diesem Meisterwerk hier eh nicht werden. Sowas verdient einen eigenen “Alte Liebe”-Artikel, meint ihr nicht auch?

Was war euer erstes Final Fantasy und was verbindet ihr damit?

Sei der Erste, der kommentiert!
 
Kommentiere »

 

Du musst eingeloggt sein zum kommentieren