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Mitarbeiter-Schwund – Infinity Ward in der Klemme?

von am 15. April 2010
 

Lesezeit: 2 MinutenDer Rechtstreit zwischen Activision und den Ex-Chefs der Spieleschmiede Infinity Ward ist eigentlich nur ein Teil einer Geschichte, die vor allem für Fans der Call of Duty-Reihe bitter enden könnte. Denn die geschassten Ex-Chefs West & Zampella haben am Montag ein neues Studio mit Beteiligung von Electronic Arts gegründet: Respawn Entertainment! Seit dem gibt es täglich neue Meldungen über Entwickler die ihren Infinity Ward-Job an den Nagel hängen!

Die Liste der Mitarbeiter, die in dieser Woche schon ihren Job bei Infinity Ward gekündigt haben, wird täglich länger. Mittlerweile haben elf leitende Angestellte ihren Hut genommen. Hier eine Liste der Leute, die in Zukunft nicht mehr auf Activisions Lohn-Liste stehen:


Todd Alderman (Lead Designer)

Francesco Gigliotti (Lead Software Engineer)
John Shiring (Programmierer)
Mackey McCandlish (Lead Designer)

Bruce Ferriz (Senior Animator)
Steve Fukeda (Lead Designer)

Zied Rieke (Lead Designer)

Rayme Vinson (Programmierer)
Chris Cherubini (Lead Artist)
Mark Grigsby (Lead Animator)
Paul Messerly (Lead Character Animator)

Alle fett geschriebenen Personen standen übrigens schon mit Jason West und Vince Zampella zusammen beim EA-geführten Entwickler 2015 in Lohn in Brot. Dort entwickelten sie gemeinsam Medal of Honor: Allied Assault. Die Fortsetzungspolitik, die Electronic Arts damals für Medal of Honor verfolgte trieb viele der Angstellten damals fort. Sie gründeten zusammen das Studio Infinity Ward, für das EA-Konkurrent Activision Gründungskapital bereitstellte. Kurze Zeit später übernahm Activision das Studio komplett.

Inzwischen fährt der Mitarbeiter-Zug wieder in die andere Richtung. West & Zampella, die sich unter ihren Angestellten sehr großer Beliebtheit erfreuten, haben nun mit Hilfe von Electronic Arts die Firma Respawn Entertainment gegründet.

Da liegt die Vermutung nahe, dass sie fähige und ihnen wohl bekannte Teammitglieder um sich scharen werden. Eine namentlich nicht genau bekannte Person aus dem Umfeld Infinity Wards berichtete Bill Harris gegenüber:

“Basierend auf dem, was ich direkt von IW-Leuten gehört habe, mit denen ich sprach, wurden die beiden [West und Zampella] von allen geliebt – und das wird sich wahrscheinlich auch in der Teamzusammensetzung von Respawn widerspiegeln.”

In vielen Branchen ist es üblich, dass in Arbeitsverträgen festgehalten wird, dass wenn ein Arbeitnehmer seinen Job kündigt er für eine gewisse Zeit nicht bei der Konkurrenz arbeiten darf. Allerdings ist dies in Kalifornien nur in Ausnahmefällen zulässig. Von den zuvor genannten ist wohl niemand davon betroffen. Ob aber alle Abgänger wirklich zu Respawn Entertainment wechseln werden, ist unbekannt. Einzig und allein Ferriz verriet, dass er zukünftig bei Big Red Button Entertainment wechseln wird.

Die besondere Ironie der Geschichte: Der Arbeitsvetrag von Zampella & West verbot ihnen, im Falle eines Weggangs für den Zeitraum von drei Jahren Mitarbeiter von Activision oder Infinity Ward abzuwerben. Da dieser Vertrag von Activision aufgelöst wurde, sind diese Klauseln Geschichte.

Derweil ist die Stimmung bei Infinity Ward auf dem absoluten Tiefpunkt angekommen, wie die Kollegen von kotaku.com erfahren haben wollen. Bei sovielen leitenden Angestellten, die das Haus verlassen werden, ist das nicht sonderlich verwunderlich.

Das neue Studio Respawn Entertainment klingt für West & Zampella nach einem Glückgriff. Electronic Arts hat einige Millionen US-Dollar als Startkapital locker gemacht und sich die exklusiven Vertriebsrechte für den ersten Titel des Studios gesichtert. Respawn wird an einem komplett neuen Projekt arbeiten und Rechteinhaber der neuen Marke bleiben. Die Mitarbeit an den Electronic Arts eigenen Marken Battlefield und Medal of Honor hat ein EA-Sprecher völlig ausgeschlossen.

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