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Greenpeace-Umwelt-Liste – Nintendo erneut auf letztem Platz

von am 9. Januar 2010
 

Lesezeit: 2 MinutenNintendo führt weltweit die Ranglisten an: in der Kundenzufriedenheit, bei Software-Verkäufen und schließlich auch bei den Hardware-Verkäufen. In einer Liste jedoch ist Nintendo seit Jahren das unumstrittene Schlusslicht: im “Guide to Greener Electronics”, den die Umweltschutzorganisation Greenpeace jährlich herausgibt. Darin findet sich der familienfreundliche Traditionskonzern als “umweltfeindlichster Technikproduzent weltweit” wieder.

Das ist im 21. Jahrhundert eine schallende Ohrfeige und wirft Fragen auf. Womit hat sich Nintendo ein derart vernichtendes Urteil verdient? Allem Anschein durch Ignoranz.
Klar ist, dass Hersteller wie Apple, Sony Ericsson und Nokia gesundheitsschädliche und umweltbelastende Materialien aus der Produktion verbannt haben. Auch spielen die Emissionen von Treibhausgasen, Recycling und die Energieeffizienz eines Konzerns eine wichtige Rolle bei der Erstellung der Rangliste. In allen Punkten rasselte Nintendo durch.

greenpeace-guide-2010

Anders macht es da Konkurrent Sony. Seit dem Jahr 2000 konnte der Technikproduzent den Ausstoß von Treibhausgasen um 17 Prozent senken. Außerdem deckt der Konzern zehn Prozent seines jährlichen Plastikbedarfs aus recycleten Wertstoffen. Das entspricht 17.000 Tonnen Altplastik. So viel Engagement zahlt sich aus. Sony konnte damit an die Führungsgruppe anschließen.

Bleibt zu hoffen, dass sich Nintendo die erneute Öko-Ohrfeige zu Herzen nimmt. Wir dürfen auf Januar 2011 gespannt sein. Dann veröffentlicht Greenpeace nämlich den 15. “Guide to Greener Electronics”.

Wen das Thema interessiert, kann sich auf der dazugehörigen Seite von Greenpeace umfassend informieren: LINK

Zu diesem Thema muss mir ein persönlichen Kommentar erlaubt sein:
Ich verstehe die Umweltpolitik von Nintendo nicht. Und ich habe dafür auch unter dem Deckmäntelchen der Wirtschaftskrise und der voranschreitenden Globalisierung überhaupt kein Verständnis. Gerade Globalisierung kann hier nicht als Ausrede herhalten. Schaffen es doch schon unsere Regierungen und Staatschefs nicht, sich ausreichend um die Zukunft dieses Planeten – und damit auch all’ seiner Bewohner – zu kümmern, so sollten es doch die großen Konzerne als Chance, oder vielmehr als Verpflichtung erkennen, mit gutem Beispiel voran zu gehen. Die Zerstörung unserer Umwelt wird nicht dadurch aufgehalten, dass wir zu Hause Energiesparbirnen benutzen, oder beim Betätigen der Klospülung auf die Stopp-Taste drücken. Die Wirtschaft ist an der Reihe ihren Beitrag zu leisten. Vor allem dann, wenn man sich den Grundsatz “familienfreundlich” auf die Fahne schreibt. Man könnte sonst den Eindruck gewinnen, dass es eben nicht um die Familie – und vor allem um die Kinder – geht, wenn man Jahr für Jahr den Titel “umweltfeindlichster Technikproduzent weltweit” absahnt.

Kommentare
 
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  • Storm
    9. Januar 2010 at 12:40

    Vielleicht kann man Globalisierung auch so verstehen, dass jeder Mensch, jede Organisation daran interessiert sein sollte, dass unser Globus, unsere Heimat, möglichst geschont und geschützt wird; denn eins muss uns Allen klar: Alles was irgendwo in der Welt getan oder an Umweltsünden begangen wird, hat Einfluss auf den ganzen Planeten als großes Ökosystem; das ist auch eine Erkenntnis aus der ‘Globalisierung’ – (spätestens).

    In diesem Sinne, liebe Verantwortlichen bei Nintendo: Werdet Euch Eurer Verantwortung bewusst und handelt danach!


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