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Download Must-Have #23 – Lara Croft and the Guardian of Light [360]

von am 13. Oktober 2010
 

Lesezeit: 4 MinutenLara Croft war einmal die Traumfrau eines jeden pubertierenden Zockers. Lange Haare, lange Beine, übergroße Brüste und schießwütig und actionliebend. Natürlich waren auch die ersten Abenteuer der kessen Biene ganz toll. Aber dann verkam die Marke Tomb Raider zum Mittelmaß. Das letzte Abenteuer schaffte den Sprung zurück in die Oberklasse der Games. Die Rückkehr zur Creme de la Creme allerdings könnte nach langer Zeit Lara Croft and the Guardian of Light bewerkstelligen.

Und das ist für uns ein verdammt guter Grund genau diesen Titel heute in unserer Rubrik der Download Must-Haves vorzustellen. Denn was Entwickler Crystal Dynamics quasi nebenher (ja, es wird an einem großen neuen Abenteuer für Lady Croft gearbeitet) geschaffen hat, bringt wahrlich frischen Wind in die angestaubte Marke. Das erste Download-Abenteuer unterscheidet sich deutlich von allen bisherigen Teilen der Croft-Saga, obwohl es viele Tugenden vergangener Tage wiederaufleben lässt. Witziger Weise gelingt das durch einen kompletten Perspektiv-Wechsel. Weg von der 3rd-Person-Perspektive, in der wir Lara verfolgen, hin zu leicht isometrischer Sicht mit vollautomatischer, nicht justierbarer Kamera, in einigem Abstand zur Titelheldin.

Doch die wichtigste Veränderung im Gameplay ist sicherlich die Idee, Lara einen Sidekick zu verpassen: Totec, jenen “Guardian of Light”, der ihr im Singleplayer-Modus als nicht-spielbarer Charakter mit Rat und Tat zur Seite steht. Das gilt für brenzlige Situationen in denen vier Fäuste eben deutlich mehr Waffen halten können, als nur zwei, geht über knifflige Kletter- und Sprungpassagen und endet bei den nicht selten knackigen Rätseln. Die nicht wirklich sehr tiefgründige Hintergrundgeschichte dümpelt, zwar von ein paar Zwischensequenzen getragen, etwas vor sich hin, aber das tut dem Spielgefühl keinen Abbruch. Hier geht es nicht um die Geschichte, hier geht es um das Erleben, das Überleben und das Sammeln von Artefakten und Schätzen aus längst vergangenen Zeiten.

Schließlich ist Lara eine Archäo… pardon, eine Grabräuberin mit Stil. Wer jetzt denkt, dass hier nur noch gepuzzelt, gerätselt und gekraxelt wird, ist auf dem Holzweg. Denn die 14 Spielabschnitte regen eure Sammelwut an. Neben 30 verschiedenen Schusswaffen, die gesammelt, freigeschaltet und natürlich benutzt werden können gibt es noch mehr virtuelles Getöse zu finden und zu horten. Weil wir ja eine berühmte Schatzjägerin spielen, können wir in den Tempeln, Höhlen und Gänge 40 Artefakte und 20 Reliquien sammeln.
Diese Gegenstände können benutzt werden, um eure eigenen Fähigkeiten zu verstärken. Zum Beispiel lassen sich Angriffskraft, Verteidigung oder das eigene Tempo aufwerten, oder die Gesundheit auffrischen. Auch Waffeneffekte lassen sich so verstärken.

Das Schöne ist, dass Laras neuestes Abenteuer sowohl solo, als auch mit einem Partner (eben in der Rolle Totecs) gespielt werden kann und in beiden Modi Spaß macht und gut funktioniert. Spielt man alleine, übernimmt die gute KI die Steuerung von Totec. Dabei unterscheidet sich das Spiel mit einem Computer-Kompanion ein wenig von dem mit einem menschlichen Mitspieler. Das Game ist vollgepackt mit all den Dingen, die die Serie einst groß gemacht haben: Kletter-, Sprung- und Knobelpassagen, großartige Fluchtmomente und mystische Gegner. Zählt man die verbrachten Spielstunden des ersten Durchgangs zusammen, kommt man auf mindestens sechs Stunden beste Unterhaltung. Kümmert man sich dann auch noch um die sämtliche optionalen Herausforderungen, können es pro Level auch gut und gerne mal 60 Minuten werden (virtuelles Ableben mit eingerechnet).

Warum ihr euch Lara Croft and the Guardian of Light herunterladen solltet:

Weil ein Abenteuer mit Lara Croft schon lange nicht mehr so viel Spaß gemacht hat. Auch wenn es kein direkter Teil der Tomb Raider-Reihe ist, blühen die Ideale der ersten Spiele mit Lady Croft wieder auf. Spannende und packende Unterhaltung, Action ohne Ende und eine mystische Umgebung aus Tempelruinen. Was will man mehr? Von diesem Format wünscht man sich mehr Download-Spiele. Gerne auch wieder mit Lara! Auch der Kniff, Lara einen Begleiter an die Seite zu stellen ist wirklich nicht schlecht und vor allem technisch gut gelungen. Außerdem erhöhen die verschiedenen Lösungswege im Spiel die Chance, dass ihr euch dem einen oder anderen Level noch einmal annehmt. Hier kriegt man jede Menge Spiel für kleines Geld.

Name des Spiels Lara Croft and the Guardian of Light
Erhältlich für: Xbox 360 via XBLA / PS3 via PSN / PC via Steam
Kosten 1200 Microsoft Points (ca. 14,40 Euro)
Entwickelt von: Crystal Dynamics

Fehlt eigentlich nur noch der offizielle Launch-Trailer zu diesem erstklassigen Download-Spiel:

Kommentare
 
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  • 14. Oktober 2010 at 10:55

    Naja, es mag zwar ein gutes Spiel sein, aber mit “Tomb Raider” hat es ja irgendwie nichts mehr zu tun. Ich bin längst der Meinung, der Name solle auf Eis gelegt werden und etwas neues müsste her. Aber so lang sich noch Geld raussaugen lässt…


  • 14. Oktober 2010 at 16:17

    Die Kritik lasse ich gelten.
    Man hätte genau so gut ein völlig selbstständiges Spiel herausbringen können. Allerdings ist dann die Frage, ob wir es überhaupt wahrgenommen hätten. Es hätte mit Sicherheit nur schwerlich die Aufmerksamkeit bekommen, wie jetzt unter der Flagge von Lara Croft.


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