Lesezeit: 3 MinutenSchon viele haben sich in die fabelhaft und liebevoll von Daedalic gestaltete Welt von Deponia verliert und verliebt. Doch auch, wenn die Videospiel-Trilogie einen Abschluss gefunden hat, muss dies kein Ende bedeuten, denn wer will, der kann sich mit Deponia: Das Rollenspiel in neue Abenteuer stürzen.
Zusammen mit dem Uhrwerk-Verlag brachte Daedalic bereits am 1. September das wirklich umfassende Regelwerk in den Handel. Zu aller erst sollte man vielleicht für die sagen, die nicht wirklich etwas mit Pen & Paper Rollenspielen anfangen können, dass Deponia: Das Rollenspiel wunderbar als reines Deponia-Kompendium funktioniert. Über die Hälfte des Buches beschäftigen sich allein mit der Welt von Deponia und allerlei Hintergrundwissen für Fans und die, die es werden wollen. Wer hat denn nicht eine Übersicht mit typisch deponianischen Speisen oder eine detailierte Aufzählung der Kontinente des Schrottplaneten vermisst? Mit informativen Texten und charmanten Zeichnungen ist das Buch auch ungespielt ein Muss für Fans, die ihre Sammlung vervollständigen wollen.
Neben dem Buch selbst ist noch eine große, ausfaltbare Karte von Deponia enthalten sowie zwei Post- und 100 Item-Karten für das Rollenspiel selbst.
Das umfassende Kompendium ist nicht nur für Fans interessant, auch für Rollenspieler, die sich einfach gerne in ein bisher unbekanntes Universum begeben und sich genügend Hintergrundwissen dazu anlesen möchten. Auch wenn es den Spielern offen steht, nach welchem Rollenspielsystem gespielt werden soll, wird vor allem das Fate Trash-System empfohlem. Speziell auf Deponia angepasst, wurde basierend auf Fate Trash das Regelwerk Turbo-Fate gebastelt. Wem das nun alles nichts sagt (wie mir zu Beginn), der braucht nicht verzweifeln. Alles wird ausführlich näher erklärt – und dabei möchte ich es belassen. Lest euch die Regeln selbst in Ruhe durch, bevor ich sie hier eher schlecht als recht zusammen stottere. Ich kann euch allerdings sagen, dass ihr euch von einem komplexen Regelwerk nicht abschrecken lassen solltet, man wächst schnell hinein und dann macht es umso mehr Spaß!
Deponia: Das Rollenspiel kommt beim Regelwerk mit vielen Beispielen daher, die es auch für Laien schnell verständlich erklären. Kurzfassungen nach jedem Abschnitt sind hilfreich, wenn man seinem Gedächtnis nur nochmal schnell auf die Sprünge helfen mag, ohne die gesamten Regeln erneut durchzukauen. Auch wenn es jedem Spieler frei steht, seine eigene Figur passend zum Deponia-Universum zu kreieren, werden einem Beispielcharaktere vorgestellt, die man für den Anfang (oder bei mangelnder Kreativität) nutzen kann.
Mit den Daedalic-Adventures liegt dem Spiel wirklich ein wunderbares, ausführliches Universum zu Füßen, welches zu schrulligen Abenteuern einlädt. Das Regelwerk lässt es einem jedoch offen, eben diese Welt für die eigenen Bedürfnisse weiter anzupassen – soll vielleicht Magie und Zauberei möglich sein? Formt und gestaltet nicht nur die Welt nach euren Wünschen, auch eure Figuren und Abenteuer. Deponia bietet sich dafür gerade zu an und kann einem herrlich den Abend versüßen. Rollenspieler mit Hang zu Absurditäten werden auf jeden Fall ihren Spaß daran finden. Für Fans der Deponia-Reihe aber nochmal schnell der kleine Wachruf, dass es bei Rollenspielen eben auch auf das eigene Einfühlungsvermögen und auch Schauspielkunst ankommt, damit ihr euch voll in eurer Rolle verlieren könnt, die allein durch euch getragen wird. Denn letztendlich kommt es doch auch auf die lebhaften Charaktere an, für die einzig und allein ihr verantwortlich seid.
Wie bereits erwähnt, lohnt sich Deponia: das Rollenspiel eben nicht nur als aufregendes Pen & Paper Abenteuer, sondern auch für introvertiertere PC-Spiel-Fans und Deponia-Anhänger, um mit dem vorangehendem Almanach ihre Sammlung zu vervollständigen.