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Ultimate Marvel vs. Capcom 3 – Ultimativ gut oder doch nur ein Add-on?

von am 16. Dezember 2011
Pluspunkte

+ zwölf neue Kämpfer
+ Gameplay-Verbesserungen
+ "Heroes and Heralds"-Modus
+ grandiose Inszenierung

Minuspunkte

- kaum neuer Inhalt
- kein Tutorial
- Missionsmodus recht uninteressant
- sehr kurzer Arcade-Modus

Editor Rating
 
GAMEPLAY
8.0

 
GRAFIK
8.0

 
SINGLEPLAYER
7.0

 
MULTIPLAYER
8.0

 
SOUND
8.0

Gesamt-Wertung
8.0

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Lesezeit: 4 MinutenNachdem Anfang des Jahres mit Marvel vs. Capcom 3 – Fate of Two Worlds ein neuer Ableger der beliebten Beat-em-Up-Serie erschien, folgt nun – knapp ein halbes Jahr später – bereits eine neue Version des Spieles. Ultimate Marvel vs. Capcom 3 soll nicht nur das besser machen, was die ursprüngliche Version nicht schaffte, sondern wartet auch mit 12
neuen Charakteren auf. Erfahrt in folgendem Test, ob das Spiel wirklich das hält, was es verspricht.

Charaktere in Hülle und Fülle

Capcom und Marvel steigen erneut in den Ring. Und diesmal soll es noch bunter, chaotischer und besser werden als in Marvel vs. Capcom 3 – Fate of Two Worlds. Doch was bietet Ultimate Marvel vs. Capcom 3, dass überzeugen kann dieses Spiel zu kaufen und es nicht als sinnlose Geldmacherei anzusehen? Zu allererst dürfte auffallen, dass auf beiden Seiten jeweils sechs neue Charaktere aufgenommen wurden, die nun aktiv am Spielgeschehen teilnehmen möchten. Auf Seiten Capcoms sind das Firebrand, Vergil, Strider Hiryu, Nemesis T-Type, Frank West und der bekannte Anwalt Phoenix Wright. Die Seite von Marvel bekommt Zuwachs durch die Charaktere Ghostrider, Doctor Strange, Hawkeye, Ironfist, Nova und den kleinen, aber gefährlichen Rocket Raccoon. Mit diesen zwölf neuen Charakteren und den zwei Download-Charakteren (Jill Valentine und Shuma-Gorath) macht das eine Summe von 50 spielbaren Charakteren, in einem Spiel. Und damit das Auswählen eures Teams in der Charakterübersicht nun noch einfacher wird, wurden die Charaktere in die Gruppe Capcom und die Gruppe Marvel eingeteilt.

Von Wahlen und K(r)ämpfen

Wie bereits erwähnt, gab es in der Charakterübersicht einige Neuerungen, sodass die Charaktere nun nach ihrer Herkunft angeordnet sind. Somit weiß jeder sofort, dass er seinen Lieblings-Comichelden auf Seiten Marvels findet, wohingegen der Großteil der Videospielcharaktere auf Seiten Capcoms zu finden sein wird. Ansonsten hat sich dahingehend wenig geändert. Auch die Auswahl des Assists ist gleich geblieben, sodass es weiterhin drei verschiedene Arten gibt und zwar Alpha, Beta und Gamma. Darüberhinaus sind die Assists auch geteilt in Direct, Shot und Extra. Je nach Auswahl wird der Charakter, wenn er für einen Assist-Angriff gerufen wird, anders reagieren. Bei einem Direct-Assist wird er euren aktiven Charakter mit einer “körperlichen Attacke” unterstützen, wohingegen bei einem Shot-Assist von einem entfernteren Punkt mit Projektilen auf den Gegner geschoßen wird. Ein Extra-Assist gehört nochmal einer ganz eigenen Klasse an und unterscheidet sich je nach Anwender in seiner Fähigkeit.

Neben einigen Änderungen auf der Charakterebene gibt es natürlich auch Gameplay-technische Änderungen. Zum Einen gab es einige kleinere Änderungen bei den Hyper-Combos, sodass dieser durch Button-Smashing auf eine bestimmte Taste eine stärkere Wirkung hervorbringt. Zum Anderen wurden der X-Factor-Modus und die Charakter-Auswechslung angepasst. So ist der X-Factor-Modus nicht mehr so overpowered, in dem die Dauer verkürzt wurde, wobei gleichzeitig eine Aktivierung in der Luft von nun an möglich ist. Bei der Charakter-Auswechslung gab es vorallem die Änderung, dass ihr nicht mehr nur die Möglichkeit der Luft-Combos habt, sondern eurem Gegner seine Hyper-Combo-Leiste leeren, bzw. Energie zu Eurer hinzufügen könnt. Ansonsten gab es noch einige optische Verbesserungen, die vorallem die Charaktere, das HUD und die Menüs betreffen, das jetzt in einem Comic-ähnlichem Design einhergeht.

Viele Modi, aber keine Hilfe

Zu den bekannten Kampf-Modi aus Marvel vs. Capcom 3 – Fate of Two Worlds gesellen sich jetzt noch zwei weitere Modi dazu. Erstens wäre da der Zuschauer-Modus, der euch – wie der Name schon vermuten lässt – auf die virtuelle Ersatzbank schickt und euch das Kampfgeschehen beobachten lässt. Aber nicht nur euch, sondern gleich sechs Spieler können Matches online verfolgen. Darüberhinaus wurden die Leaderboards und Rematch-Möglichkeiten verbessert. Der downloadbare Modus, der ebenfalls neu dazukam, trägt den Namen Heroes and Heralds und ist gleichzeitig ein Singleplayer- und Multiplayer-Modus.

Heroes and Heralds setzt vorallem auf Team-basiertes Spielen und überzeugt mit der Möglichkeit, seine Charaktere durch Upgrades aufzuwerten und neue Fähigkeiten freizuschalten. Anschließend kann man entweder auf Seiten der Heroes für das Überleben der Erde oder auf Seiten der Heralds kämpfen, die für Galactus arbeiten. Die Aufwertung wird einzig und allein für diesen Modus gelten und wird sich vorallem durch Unsichtbarkeit, stärkere Rüstung oder ähnliches äußern. Es ist möglich drei dieser Upgrades gleichzeitig zu benutzen, wobei es aber insgesamt mehr als 100 verschiedene Upgrade-Karten gibt, aus denen man sich drei aussuchen muss. Im Gegensatz zum konventionellen Arcade-Modus, bietet Heroes and Heralds eine gelungene Singleplayer-Abwechslung, die aber keines Wegs zu hoch benotet werden sollte, da das Gefühl einen Story-Modus zu spielen dennoch ausbleibt. Was mir jedoch recht sauer aufstieß, war die Tatsache das es im Grunde kein Tutorial gibt. Wenn man das Spiel oder den Arcade-Modus zum ersten Mal startet, wird man weder gefragt, ob man ein Tutorial spielen möchte, noch gibt es eine Übersicht wie die Steuerung funktioniert. Zwar ist Ultimate Marvel vs. Capcom 3 ein normales Beat-em-Up und funktioniert deswegen sehr intuitiv, aber dennoch hätte ich es besser gefunden, wenn für Neulinge eine Art von Einleitung vorhanden gewesen wäre. Es gibt zwar Missionen, die einzelne Angriffe vermitteln, aber da diese nicht wirklich etwas mit einem Tutorial gemein haben, außer dass sie etwas vermitteln wollen, würde ich sie nicht als Lernhilfe ansehen.

Top oder doch ein ultimativer Flop?

Ultimate Marvel vs. Capcom 3 ist im Grunde das gleiche Spiel, wie es schon am Anfang des Jahres war. Die Grafik ist immer noch bunt und stimmig, die Musik spricht an und die Feuerwerke bei den Hyper-Combos sind einfach umwerfend. Die Charaktere bewegen sich ähnlich wie bei Street Fighter IV mit ihren 3D-Models auf einer 2D-Ebene und die Animationen sind auch zum größten Teil flüssig. Sollte mal etwas nicht stimmen, so überzeugt dennoch der Charakter durch seine eigene besondere Art und Weise, denn die hat jede Figur in Ultimate Marvel vs. Capcom 3. Die 3 vs. 3-Kämpfe überzeugen heute noch genauso, wie vor einem halben Jahr und die neuen Charaktere, zum Beispiel Phoenix Wright, überzeugen vor allem durch ihre eigene spezielle Kampfart. Doch ist Ultimate Marvel vs. Capcom 3 nun wirklich seinen Preis wert? Meiner Meinung nach nicht, wenn man Marvel vs. Capcom 3 schon im Regal stehen hat. Ultimate Marvel vs. Capcom 3 überzeugt zwar durch viele Aspekte, doch im Grunde hätte man die neuen Charaktere auch in mehreren DLCs herausbringen können. Dinge wie die grafische Überarbeitung sind zwar so eher schwierig zu übermitteln, sind aber auch nicht überlebensnotwendig. Da der neue Heroes and Heralds-Modus sowieso heruntergeladen werden muss, hätte man sich ein Vollpreisspiel auch sparen können. Für all’ diejenigen unter euch, die keine Version von Marvel vs. Capcom 3 – Fate of Two Worlds besitzen und gewartet haben, sollten nun bei Ultimate Marvel vs. Capcom 3 zugreifen, alle anderen sollten sich wirklich refilich überlegen, ob es ihnen die 40 Euro wert ist.

Kommentare
 
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  • Tobi-DS
    17. Dezember 2011 at 15:54

    Guter Test, stimmt so mit meinen Beobachtungen überein. Hab von Anfang an nicht verstanden, warum sie das nicht als dlc rausgebracht haben. Wahrscheinlich weil sich für 40€ niemand einen hohlen würde. Gab meiner Meinung nach sogar schon dlc die mehr Neuerungen mitgebracht haben als dieses neue Vollpreisspiel. Nichtsdestotrotz ein schöner Prügler für zwischendruch 😉


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