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Bayonetta – Kontroverse Kurven

von am 30. Oktober 2015
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Lesezeit: 5 MinutenBayonetta ist ein von Platinum Games entwickeltes Spiel, welches erstmals Ende 2009 für PS3 und Xbox 360 erschien. Es wurde von Sega vertrieben und 2014 noch mal für die Wii U aufgelegt. In Bayonetta geht es um die namensgebende Protagonistin Bayonetta, die vor knapp 500 Jahren in einer Kiste auf dem Grund eines Sees verbannt wurde. Dies erwies sich für sie jedoch auch als Glück im Unglück, da sie so den kurz darauf folgenden Hexenverfolgungen entkommen konnte, welche all ihren Ordensschwestern zum Verhängnis wurden.



…?
Ist er…weg? Habt ihr den Chef gesehen? Ich dachte ja, ich hätte vielleicht etwas zu dick aufgetragen. Was die Seriosität dieses Spiels angeht, geht natürlich Vieles bereits am Anfang verloren, als eine, als Nonne verkleidete Bayonetta auf ihrer eigenen Beerdigung massenweise Engel zurück ins Jenseits schickt. Dabei wird die Logik ad absurdum geführt und der gute Geschmack schlichtweg über Board geworfen.

Bayonetta Trailer - E3 2009

Markantes Markekting

PUHH….das war knapp… er hatte grade noch mal ein Blick drauf geworfen, aber ich denke, jetzt sind wir ihn erst mal los. Vielleicht sollte ich zum Ende noch einmal ‘ne Packung raushauen. Aber mal ehrlich. Wer schaut bei so einem Artikel eigentlich noch auf den Text? Ich meine, es geht hier um Bayonetta. Keine Gaming-Frau seid Lara Croft hat für so viel Furore gesorgt wie unsere kleine „Wicked Witch“. Nintendo hat sich für den zweiten Teil sogar mit dem Playboy kurzgeschlossen um eine möglichst “ansehnliche“ Marketing-Kampagne zu starten. Aber um Teil 2 geht es ja heute nicht. Wenn ihr aber noch mal eure Erinnerung etwas auffrischen wollt, hier ein Link zum Test bei uns.

Auch der erste Teil wurde entsprechend beworben. So wurde in der Maxim ein Wettbewerb für die Suche nach einem Bayonetta-Look-A-Like gestartet. Gewonnen hat nebenbei diese junge Dame (Andrea Bonaccorso). Einen Eintrag dazu gibt es natürlich auch im entsprechenden Bayonetta Wiki. Zu gewinnen gabs eine große Glotze, eine Xbox 360, das Spiel als solches und – natürlich auch für den Rest der Menschheit – etwas für’s Auge. Also eigentlich eine Win-Win Situation. Jetzt bin ich aber nicht hier, um euch in das kleine Einmal-Eins der Instrumentalisierung des weiblichen Körpers zur Absatzsteigerung einzuführen. Naja, zumindest nicht auf diesem Weg. Das bekommt Bayonetta nämlich selbst immer noch am besten hin. Oh, ach ja bevor ich es vergesse. Spoiler Warnung. Es kann durchaus vorkommen, dass ich mich hier und da in entscheidenden Plot-Details verliere. Just Sayin’. Ihr seid also gewarnt und ich denke, nun kann es endlich losgehen.

B–Movie the Game

Ich muss gestehen, ich weiss gar nicht mehr, weswegen ich zu dem Spiel gegriffen habe, vielleicht, weil der zweite Teil ja nun für die Wii U erschienen ist. Vielleicht, weil ich die Geschichte um die Kontroverse so spannend fand oder einfach, weil ich Lust auf etwas Richtung Devil May Cry hatte, aber keine Lust mich dafür mit einem pubertierendem Dante oder einem immer schlecht gelaunten Kratos abgeben zu müssen.

Ich hatte jedenfalls schon davon gehört und wollte mir einfach auch gerne mal selbst ein Bild von dem Ganzen machen. Und… wow… war das ein Ritt. Mit Bayonetta oben drauf. Und egal wie hart sie mich rangenommen hat, ich konnte einfach nicht aufhören. Auch wenn ich mal gefrustet den Controller in die Ecke gepfeffert habe, so konnte ich einfach nicht aufgeben, bis ich den Abspann des Kapitels endlich zu sehen bekam. Auch wenn ich viele Rügen für meine oftmals eher bescheidenen Leistungen einstecken musste (Story of my Life).

Ich weiss gar nicht, wo ich anfangen soll. Die total abstrusen und over the top Zwischensequenzen? Die versteckten Referenzen zu anderen Videospielen? Die Herausforderung sich bei den Hinrichtungen und Klimax-Attacken keine Sehnenscheidenentzündung zu holen, um einen möglichst lohnenswerten Abschluss zu erzielen? Oder doch bei den Gegnern? Egal ob so groß wie Bayonetta oder im Kriegsschiffsformat? Vielleicht ist es auch Bayonetta im Zusammenspiel mit den anderen Protagonisten des Spiels.

Es ist einfach ein Spiel, welches ganz genau weiß, was es will. Ein Spiel, bei dem die Entwickler einfach nur Spaß hatten. Und das sollte gelobt werden. Diese stete Sexualisierung der Hauptfigur, die riesigen Monster und 1000ende Arten einem Gegner den Gar auszumachen sind einfach – tut mir leid – aber künstlerischer geht es fast schon gar nicht mehr. Und das ist nicht wertend gemeint. Die Wertung kommt nämlich jetzt. Aber anders als vielleicht gedacht.

Das Stigma der Frauen

Dass Bayonetta stark sexualisiert ist, steht, denke ich, außer Frage. Wer mittels seiner Haare einen Anzug formt und bei jeder großen Attacke sich bis auf Unterwäschestrippen ausziehen muss, weil eben jene Haare als Katalysator für die höllischen Kräfte dienen, der braucht sich nicht wundern, wenn Frauenrechtlerinnen sturmklingeln. Aber ist das gerechtfertigt? Können wir ein Spiel oder eine Figur als “schlecht” abstempeln, nur weil sie halbnackt herumläuft („Hey Metal Gear Solid, wie geht’s so?“). Dass natürlich auch niedere Motivationsgründe beim Design der Figur und dem Entwickeln der Story Pate standen, will ich hier natürlich nicht ausschließen, aber kann man da nicht dran vorbei schauen?

Kann man ein Stück Videospielkunst nicht als das nehmen was es ist? Immerhin, wenn wir Bayonetta austauschen würden, würde die Geschichte immer noch funktionieren! Ich denke das Hauptproblem ist einfach immer noch die Einstellung zu Frauen und ihren Körpern in unserer Gesellschaft. Einerseits wollen ihn alle sehen (naja, viele, aber keiner gibt es zu), gleichzeitig, darf er sich nicht öffentlich präsentieren. Schon gar nicht in so einer Form, auch wenn jemand stolz drauf ist. Und dann nur, wenn es ein anerkanntes Fitnessmodell ist, welches wieder eine neue beste Strategie auf den Markt wirft, sodass alle so aussehen können wie sie selbst.

Dass sich ein Kratos halbnackt auf Götter stürzt, dabei übertrieben maskulin und damit irgendwie auch sexulaisierend oder zumindest einseitig machohaft und damit irgendwie auch sexistisch dargestellt ist, das stört kein Schwein. Dass jeder fette Spacemarine nur auf seine Muskeln und Ballereigenschaften reduziert wird, das ist cool. Aber wenn eine Frau (so unrealistisch ihre P*r*opo*r*tionen auch sein mögen) ähnlich dargestellt wird, ist es eine Beleidigung und gehört verboten. Tut mir leid, aber irgendwas scheint hier dann gewaltig schief zu laufen.

Ich erinnere mich an einen Kommentar aus einem Video zu diesem Thema. Das Video dazu findet ihr hier. Dabei ging es darum, dass alle cool damit sind, wenn ein übergroßer Superheld in hautengem Spandex herumläuft. Wenn in einem Spiel jemand wen anderes „teabagged“, dann ist das witzig. Aber wenn Bayonetta, groß wie sie ist, sich mittels sexy Posen irgendwie auch über ihre Gegner “lustig” macht, dann ist das böse und sexistisch. Ich weiß, das Spiel braucht keine Verteidigung. Genauso wenig wie Bayonetta selbst, aber ich denke, wie in vielen Fällen ist es immer etwas schade, wenn man mit Ignoranz an eine Sache geht, ohne Verständnis für Kunst oder sogar so einfachen Dingen wie Gleichberechtigung auf allen Ebenen zu zeigen.

Tonys Final Thoughts

Doch auch abseits der Sexismus-Debatte: Videospiele wie Bayonetta gehören leider zu einer aussterbenden Art. Dabei geht es nicht nur um das Spektakel, denn da ist die AAA-Gaming-Industrie natürlich immer ganz vorne mit dabei. Aber Spiele wie eben Bayonetta, die Saints Row– oder House of the Dead–Reihe geben, auch wenn sie nicht perfekt, politisch korrekt oder oft mit Bugs vollgestopft sind, dem Spieler immer das Gefühl, dass sie vor allem eines sind: Spiele. Etwas bei dem jeder Spaß hatte oder hat. Sei es der Entwickler, der seiner Phantasie freien Lauf lässt oder eben der Gamer, der genau DAS in jedem Frame und auch in jeder Aktion sieht und spürt.

Kommentare
 
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  • MonkeyHead
    30. Oktober 2015 at 19:28

    Sehr schöner Artikel. Sehe ich auch ähnlich. Wäre sicher auch nochmal ein Thema für die Pixelfrauen. Auch wenn es das schon oft gab.


  • Erunaenia
    31. Oktober 2015 at 00:55

    Ich habe ein Problem mit dem Aritkel und das ist die Definition von Sexismus. Sexismus kommt nicht durch die Wahl der Kleider oder wie eine Frau/Mann aussieht, sondern wie sie als schön aussehendes, hilfloses Beiwerk wahrgenommen wird, während der männliche Hauptcharakter der Held ist. Frauen in Videospielen = Objekte. Männer in Videospielen = Idealisierung, das ist ein großer Unterschied. Wahrscheinlich stimmt mir die ein oder andere Dame der Redaktion zu, aber es ist uns super egal, wieviel eine Frau anhat, wenn es in das Spiel und die Handlung passt. Niemand hat z.B. ein Problem mit Quiet in MG 5, das Problem kommt aus der Begründung für ihre Kleiderwahl und der Kamera auf Arsch-Übertriebenheit. Tut mir also leid, dass ich nur wenig Mitleid mit unseren Herren der Schöpfung habe, weil sie hin und wieder einen muskelbepackten Charakter sehen müssen. während weibliche Heldinnen nicht mal eine Beziehung haben dürfen, weil Zitat “kein Mann (also der Gamer) einen anderen Mann küssen will” und das ist Sexismus.


  • 31. Oktober 2015 at 11:06

    Frauen als die hilflose, zu Rettende darzustellen ist kein Sexismus, sondern eine uralte, traditionelle Darstellung, der sich Videospiele nur allzu oft bedient haben. Wenn Videospiele kulturhistorisch zerpflückt werden, muss eben genau das berücksichtigt werden. Wann kamen diese Spiele auf den Markt und an welchen narrativen Strukturen orientieren sie sich? Sexistisch wird er erst, wenn eine allgemeine Reduzierung statt findet, weil z.B. keine anderen Möglichkeiten für Frauen in Betracht gezogen werden. Nun ist die Videospielkultur aber ca. 40 Jahre alt und in diesen 40 Jahren fand eine Entwicklung statt, und zwar auf natürlichem Wege, ohne den Fingerzeig narzisstischer Kritiker, die ihre eigene Befindlichkeit über Fakten stellen. Das wird gerne vergessen. Und obwohl Japan dafür bekannt ist auf eine extreme Darstellung von Frauen und Sexualität zu setzen, sind es gerade deren Spiele, die Frauen zu Beginn an in ihre Spiele integrierten (https://www.youtube.com/watch?v=RXMoLCA3GQ4), und zwar oft ohne Schwäche und oft ohne Sexualisierung.

    Ich kann mich kaum erinnern, wann ich in den letzten Jahren das letzte Mal eine Damsel in einem Videospiel gerettet habe. Wenn also der Zeitpunkt des Spielreleases, der Ursprung der Narrative und die stattgefundene Entwicklung der Branche unter den Tisch gekehrt wird, findet man überall Sexismus. Damit könnte man jedoch auch die Menschheit als Sexistisch betrachten, denn irgendwann wurden ja auch mal Frauen als Hexen verbrannt oder Frauen das Wahlrecht verwehrt. Das WAR mal, heute nicht mehr. Warum die Sexismusdebatte in der Videospielkultur genau auf dieser selektiven Darstellung fußt, mag ich nicht zu begreifen. Das mag rückwirkend interessant sein, mündet aber keineswegs in das Ergebnis “Houston, wir haben ein Problem!”.

    Über die Objektifizierung von schwachen Frauen möchte ich gar nicht erst eingehen, weil sie kein Fakt, sondern eine Befindlichkeit ist.


  • Erunaenia
    31. Oktober 2015 at 16:50

    Es ging mir nur darum, dass es einen Unterschied zwischen der Darstellung als Objekte oder Ideale gibt, weil in jeder Argumentation muskelbepackte Männer als Beispiel gebracht werden und dann sollte es schon erlaubt sein, dass zu erwähnen. Die “Damsel in Distress” ist hierbei nur als Hilfe zur Unterscheidung zu verstehen, nicht als Fakt aus dem Jahre 2015. Der Artikel ist stark auf das Aussehen von Charakteren fokussiert und damit hat ja niemand ein Problem. Es ist allerdings schade, wenn ein starker, unabhängiger Charakter wie eben Quiet mit einer fadenscheinigen Begründung sexualisiert wird, weil es von ihr selbst ablenkt. Es ist schade, wenn ein Charakter wie Yennifer plötzlich als “bossy” dargestellt wird, weil es ihr nicht gerecht wird. Deswegen mag ich Videospiele dennoch nicht weniger. Filme oder Bücher sind da ja nicht anders. Was ich nicht mag ist, dass es immer mitklingt, als wären Frauen generell einfach zu überempfindlich.


  • MonkeyHead
    1. November 2015 at 10:43

    Ich kann die Begründung ja durchaus verstehen, denn sie entbehrt ja durchaus nicht einer gewissen Logik. OFtmals waren und teilwise sind Frauen nur das Objekt der Begierde. Das Ziel weshalb sich der Held auf seine Reise macht. Das ätesete Beispiel was mir dazu einfällt ist Mario. Jedoch würde ich Peach nicht als ein Bild verwenden um Sexismus anzuprangern, denn zum einen ist in den Spielen der Fokus auf anderen Aspekten gelsegt als wirklich Peach und zum anderen ist Peach in anderen Spielen, auch wenn es nur Spin Offs und ähnliches sind, selbst schon zum spielbaren Charakter geworden, womit diese Barriere in gewisser Weise aufgehoben wurde. Und die Definition von Sexismus ist durchaus eine Sache. Mir persönlich geht es schon auf gegen den Strich, wenn ich mit Muskelbepackten Männern spielen muss, denn das ist eine Bild welches ich eigentlich heute nicht mehr sehen möchte und was eigentlich heute gar nicht mehr nötig wäre. Was den Spielen meiner Ansicht nach fehlt, oder ich kenne es einfach nicht, ist ein selbstreflexiver Umgang mit seinen eigene Figuren. Die neue Lara Croft hat es versucht ist dabei aber kläglich gescheitert.


  • 1. November 2015 at 12:35

    Den Unterschied zwischen Ideal und Objekt empfindest du selbst für dich oder weil man es dir eintrichtert. Kaum ein Gamer sieht starke- oder zu rettende Frauen als Objekte. Das ist Quatsch! Ich hab mal bei meinen 1000+ Followern auf Twitter gefragt, wie die Damenwelt die Darstellung von attraktiven Frauen findet. Und alle, die sich meldeten mochten attraktive Frauen, vor allem Frauen wie Bayonetta, die zu ihrer Sexualität stehen und sich eben auch dieser bewusst sind und alle Männer innerhalb des Spiels abblitzen lassen. Grundsätzlich ist diese Denke “Frauen sind sexy, weil sie Männern gefallen wollen und sich damit unterordnen” auch völlig realitätsfremd. Das hab ich gestern beim Feiern wieder festgestellt. MÄNNER ordnen sich FRAUEN unter, die attraktiv und sexy sind. Alles andere verfälscht den kausalen Zusammenhang. Wieso sind Muskeln bei Männern Ideale, während es bei Frauen der Charakter sein muss? Unsere Gesellschaft ist bzgl. beider Geschlechter oberflächlich, und das bezieht sich auf trainierte Körper. Sry, das macht einfach alles keinen Sinn, bzw. dein persönliches Empfinden.


  • MonkeyHead
    1. November 2015 at 15:05

    Es ist doch alles persönliches Empfinden. Und am Ende liegt es an jedem selbst ob er oder sie gewisse Rollenbilder befürwortet oder ablehnt. Wenn mir gewisse Bilder nicht gefallen, dann konsumiere ich das Spiel, den Film, das Buch oder was auch immer nicht. Es darf nur nicht der Fehler gemacht werden, das alles über einen Kamm geschert wird. Nur weil Bayonetta sexualisiert dargestellt wird, heißt das nicht, dass sie eine schwache Frau ist die nur den männlichen Spielern gefallen will. Dazu ist ihr Wesen nicht gemacht. Klar wird es Spielr geben, beiderlei Geschlechts, die das nicht so sehen, aber das sind eben persönliche Einstellungen.


  • Erunaenia
    1. November 2015 at 19:09

    *seufz*, da ich scheinbar alles in einer unverständlichen Sprache geschrieben habe, hier noch einmal die Wiederholung: NIEMAND hat was gegen Bayonetta oder sexy gekleidete Frauen! NIEMAND hat hier behauptet, dass Frauen sich sexy anziehen, nur um Männern zu gefallen oder Schwäche zu zeigen. Dennoch bleibt es eine Tatsache, dass der Kunde bei Videospielen als grundsätzlich männlich gilt und die Charaktere danach ausgerichtet sind (egal welches Geschlecht). Ich bin es jetzt ehrlich gesagt leid, mich hier verteidigen zu müssen und angegriffen zu werden für ein einziges Wort, das als Beispiel diente und auf das sich jetzt unnützerweise fokusiert wird (und ich in einem zweiten Kommentar relativiert habe). Viel Spaß noch, ich bin raus hier.


  • 1. November 2015 at 22:19

    Unabhängig von der bereits abgelaufenen Diskussion…
    An dieser Stelle anzumerken: man denke nur an die Umfrage in der Zielgruppe (männlich, 14-18 Jahre, ich glaube in den USA) für Videospiele, wo eben diese Zielgruppe zu 60% oder so angegeben hat, dass sie statt leichtbekleideten Stehlampen (jo, ich sag nur “sexy lamp test”, ich finde das immer noch hilarious bzw. traurig wie gut das auf viele von uns konsummierten Medien zutrifft…) lieber “echte” Charaktere hätten.
    Im Bezug darauf gibt es an Bayonetta nicht so viel auszusetzen (ich meine jetzt ganz generell, wenn man mal von der over-the-top-what-the-fuck-is-happening Gewaltverherllichung und allgemeinen krasser-Scheiß Storyline absieht), schließlich ist sie der Held ihrer Story. Sexy Lamp Test bestanden.
    (Ich spiels auch ganz gern und fand die Story interessant, weshalb es mich ja immer noch nervt, dass Teil 2 nur für die Wii U herausgekommen ist).

    Ach so und weil die Frage irgendwo auftauchte: 2010 habe ich (jedenfalls da habe ich es bewusst realisiert, dass ich es tue) die letzte Damsel gerettet, in Wings of Liberty; da gab es quasi gleich zwei zum Preis von einer.
    Ansonsten gibt’s hier dazu übrigens ne Liste wen’s interessiert: http://tvtropes.org/pmwiki/pmwiki.php/DamselInDistress/Videogames
    (Und In Heart of the Swarm gab’s dann die Reverse Damsel.)


  • 2. November 2015 at 00:36

    Die erwähnte Umfrage war gestellt, bzw. eine einfache, anonyme Online-Umfrage bei der nicht mal das Alter korrigiert wurde und durch die feministischen Netzwerke ging. Demzufolge kann man die Glaubwürdigkeit vernachlässigen.

    Die Diskussion scheine ich wirklich nicht zu verstehen..dachte eben würde Quiet wegen ihres Äußeren kritisiert. Naja…egal…angreifen wollte ich niemand, tut mit leid wenns so wirkte.

    Dass männliche Figuren hauptsächlich für Männer erstellt werden ist ebenfalls nicht wahr. Viele Frauen z.B. finden Männer in Heldenrollen authentischer. Auch darüber gibts ne Studie der Technischen Universität Chemnitz von 2014. Das ist komplizierter einzustufen.


  • 2. November 2015 at 00:37

    Korrigiert = Kontrolliert (doofe Autokorrektur) 😉


  • 2. November 2015 at 09:19

    Jo, Studien, auch von Unis – die übrigens meistens nicht besser kontrollieren als das was als anonyme online-Umfrage diskreditiert wird (denn surprise, die machen das ja auch nicht anders; bei uns laufen ständig Einladungen zu diversen online-Umfragen, die nachher für Bachelor-/Master-/Doktorarbeiten bzw. vermutlich auch teilweise wissenschaftliche Publikationen genutzt werden, über die Fachschaftsemailverteiler, und die sind natürlich anonymisiert, sonst erlaubt das ja auch keine Ethikkomission; dass die meisten dieser Studien anonym durchgeführt werden ist dementsprechend ganz normal und dementsprechend gibt es da so gut wie NIE eine Möglichkeit zur Kontrolle der Angaben bzw. ist diese auch gar nicht vorgesehen, dafür werden aber idR Kontroll-/Ausschlussfragen oder ähnliches eingebaut um zu testen ob der Teilnehmer auch authentisch ist oder nur Schwachsinn ankreuzt, dazu kommt noch idR eine Frage zur Selbstkontrolle, wie beim Blutspenden; übrigens: selbst Studien die nicht nur online passieren (zum Beispiel MRT-Studien) werden in der Regel anonymisiert durchgeführt ohne Kontrolle der Angaben) – sind sowieso nicht besonders toll was Aussagekraft angeht, es sei denn man liest auch die dazugehörige Publikation, wenn es denn eine gibt.
    Aussagekraft der einzelnen Studien hin oder her… ich hab die ja auch nur deshalb angebracht um zu zeigen, dass Männer (selbst Jugendliche – und Jugendliche sind selbst wenn man Mäuse betrachtet problematisch in ihrem Verhalten, lol) vielleicht doch nicht ganz so flach und eindimensional sind wie das Internet sie oft darstellt :). Die Aussagekraft der anderen Studie halte ich daher pauschal übrigens für genauso fragwürdig.
    Das Problem bei so Studien generell (vor allen Dingen wenn sie von Universitäten durchgeführt werden, dort werden nämlich meistens Psychologie-Studenten bzw. je nachdem wer die Studie macht auch mal Medizin-Studenten oder andere Studenten und deren Bekannte/Freunde als Versuchspersonen benutzt, u.a. weil gerade Psychologie-Studenten sich die Teilnahmen an solchen Studien oft irgendwie für ihr Studium anrechnen lassen können und die meisten Studenten für 10€ und ne Tafel Schokolade bereit sind alle möglichen Fragen zu beantworten oder sich auch mal ins MRT schieben zu lassen oder so; was dabei oft vergessen wird ist dass man dadurch meistens nur zwei bis drei verschiedene Typen an Menschen untersucht: vor allen Dingen high novelty seeker – low novelty seeker interssieren sich einfach nicht genug um teilzunehmen – und Leute die chronisch Pleite sind) ist nämlich woher man seine Versuchspersonengruppe bezieht und wie divers diese ist – meistens ists da nämlich mit Diversität nicht weit her, sodas man, teilweise unbeabsichtigt, immer nur Ergebnisse für eine kleine Teilgruppe der Bevölkerung erhält.
    (Ich würde wired, bei denen ich zuerst und gleich mehrfach darüber gelesen habe, übrigens auch nur bedingt als… feministisches Netzwerk bezeichnen).


  • Waldi
    7. November 2015 at 16:33

    Apropos Chef, ich glaub der hat den Artikel nie gesehen, der strotzt ja nur so vor Fehlern. Grauenhaft und nicht lesbar. Tut mir leid, aber ein zweites Augenpaar wäre hier dringend angebracht!


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