Lesezeit: 2 MinutenNintendos Bilanz kommt einfach nicht zur Ruhe. Am heutigen Tag hat das japanische Unternehmen seine Zahlen für das zurückliegende Geschäftsjahr offengelegt und einmal mehr wird die schwierige Lage in Kyoto überdeutlich. Die Wii U verfehlt die erst im Januar nach unten korrigierten Absatzziele, beim Umsatz bricht “Big-N” um 10 Prozent ein und statt einem Gewinn gibt es einen Verlust im dreistelligen Millionen-Bereich.
Ursprünglich wollte Nintendo im Geschäftsjahr 2013 (1. April 2013 bis 30. März 2014) neun Millionen Wii U an den Mann und die Frau bringen. Im Januar 2014 kam dann die Ernüchterung. Neun Millionen waren nicht zu schaffen. 2,8 Millionen Wii U sollten es dann werden. Doch auch dieses Ziel wurde verfehlt. “Big N” konnte weltweit nur 2,72 Millionen Wii Us verkaufen.
Zum Glück gibt es ja noch den 3DS. Ohne den sähe die Bilanz wirklich kastastrophal aus. Mit 12,24 Millionen verkauften Geräten ist der Handheld-Markt relativ stabil. Im Vorjahr waren es zwar noch 13,95 Millionen 3DS, aber dafür konnte Nintendo deutlich mehr Software für die 3DS-Flotte verkaufen. Statt 49,61 Millionen Spielen waren es nun sogar 67,89 Millionen Stück. Die Speerspitze bilden dabei die beiden neuen Pokémon-Titel mit zusammen 12,26 Millionen Verkäufen, gefolgt von Animal Crossing: New Leaf (3,80 Millionen Stück), sowie Luigi’s Mansion, The Legend Of Zelda: A Link Between Worlds und Mario & Luigi: Dream Team Bros. mit jeweils knapp 2 Millionen Stück.
Auch hier hat die Wii U deutlich Federn gelassen. Gerade mal 18,86 Millionen verkaufte Spiele aus eigener Produktion verzeichnet die Heimkonsole im vergangenen Geschäftsjahr. Top-Seller sind hier Super Mario 3D World, New Super Mario Bros. U und New Super Luigi U.
Da verkaufte Nintendo sogar mehr eigene Spiele für die Vorgänger-Generation! Die Wii kommt in Sachen Absatz immerhin noch auf 1,22 Millionen Stück Hardware und 26,19 Millionen Stück Software. Der Vorgänger-Handheld DS ging weltweit nur noch 130.000 Mal über die Ladentheke, aber es wurden noch rund 10 Millionen Spiele für die DS-Flotte verkauft.
Der Abwärtstrend der Wii U drückt Nintendos Bilanz tief in die rote Zone. Waren im Vorjahr noch rund sieben Millarden Yen (knapp 50 Millionen Euro) Gewinn gemacht worden, verliert das Unternehmen im abgeschlossenen Geschäftsjahr 2013 auf rund 46,4 Millarden Yen. Das enstpricht 328 Millionen Euro! Der Nettoverlust ist zwar deutlich niedriger, beläuft sich aber immerhin noch auf rund 164 Millionen Euro.
Was nun?
Große Hoffnungen in eine Wiederbelebung der Wii U setzt Nintendo da auf starke Software-Titel wie zum Beispiel Mario Kart 8 und Super Smash Bros.. Außerdem mehren sich Gerüchte, dass der NFC-Reader (Near Field Communication) der Wii U stärker genutzt werden soll. Branchenkenner sehen darin ein mögliches Indiz für ein Spielkonzept, wie man es bereits von Skylanders und Disney Infinity bereits kennt.
Für die Zukunft rechnet Nintendo nun nicht mehr mit neun Millionen verkauften Wii U pro Jahr. Für das bereits laufende Geschäftsjahr lautet die Devise 3,6 Millionen Einheiten an die Spieler verkaufen zu können. Im Software-Bereich erwartet man scheinbar auch keine großen Sprünge mehr: hier peilt man nun 20 Millionen verkaufte Einheiten an. Beim 3DS sehen die Zahlen bis Ende März 2015 wie folgt aus: zwölf Millionen Stück Hardware und 67 Millionen Stück Software.
In Sachen Umsatz plant Nintendo einen Zuwachs von 3,2 Prozent ein und will bis Ende März 2015 mit rund 20 Millarden Yen (142 Millionen Euro) wieder in die Gewinn-Zone zurückkehren.
Zum Skylanders Spielprinzip: http://www.wired.com/2014/05/nintendo-nfc-figurines/ Ja, genau das tun sie.