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Lynne übernimmt die “Flight Control”

von am 19. Juli 2009
 

Lesezeit: 2 MinutenEin iPhone-Spiel. Über 700.000 selbsternannte Fluglotsen. Sie diktieren den virtuellen Luftraum des schicken Apple-Handys – immer auf der Jagd nach dem Highscore.

Ich bin wirklich enorm viel im Internet unterwegs. Facebook, Twitter, diverse Foren und Communities. Plötzlich war es überall. Mitte Mai, glaube ich, erreichte mit ein direkter Tweet, was denn mein Highscore bei Flight Control wäre. “Flight”-was? Die kurze Recherche ergab – es handelt sich um ein iPhone-Spiel. Ich konnte damit nicht viel anfangen, aber na gut, wenn Gesichterbuch, Zwitschervogel und Co. zunehmend mit Nachrichten à la “80 on Flight Control – Ha! Eat this!” geflutet werden, habe auch ich mir das App einmal installiert und genauer unter die Lupe genommen.

bild-1Flight Control simuliert Air Traffic Controlling. Der Spieler hat also die einzige, aber mit fortgehendem Spielverlauf durchaus kniffelige Aufgabe Flugzeuge sicher auf die vorgesehene Landebahn zu bringen – drei Landeplätze an der Zahl. Flugzeuge, Hubschrauber und Motorflieger tauchen zunehmend gehäuft auf dem Spielfeld auf und wollen mittels Touch Display und Zeigefinger gelotst werden. Die ersten Flieger sind noch überschaubar, die durch die Landung eben jener errungenen Erfolgserlebnisse motivierend, doch knackt man die magische Zahl 14 geht der Spaß los und das Spiel entwickelt sein volles Potential.

Die Fluggeräte unterscheiden sich in Größe und Geschwindigkeit. Immer wieder muss der Spieler reagieren, umlenken, ausweichen und Anflüge neu ausrichten, wenn Maschinen drohen zu kollidieren – was die Hand-/Augenkoordination ganz schön fordert mit der Zeit. (Solltet ihr also einmal jemanden in der Straßenbahn oder am Bahnhof wie wild mit Zeigefinger und wahrlich verbissenem Gesichtsausdruck auf sein Handy klopfen, tippen und schieben sehen, Flight Control könnte der Grund dafür sein.) Die von einem selber vorgegebenen Flug- und Landebahnen werden als weiße Linien auf dem Spielfeld markiert. Jede gelandete Maschine zählt einen Punkt.

bild-2Das Spielumfeld verändert sich jedoch nicht. Es gibt keinen Level-Anstieg und man bleibt immer auf ein und dem selben Flugplatz. Für die Langzeitmotivation wäre es sicher zuträglich gewesen, unterschiedliche Szenarien freispielbar zu machen, aber möglicherweise legt Erfinder Firemint mittels eines Updates hier in Kürze nach. (Update d. R. am 13.10.2009: Inzwischen sind drei neue Spielfelder hinzugekommen!) Also haben die hundertausenden Spieler sich eine eigene Langzeitmotivation gesucht und nicht mehr nur versucht ihren eigenen, persönlichen Highscore zu knacken, sondern sich via der bekannten Web-2.0-Plattformen zu vergleichen. Das Resultat: überall im Netz las und liest man Flight Control-Highscores und beginnt sich mit Freunden, Kollegen oder einfach Fremden zu duellieren. Das simple, eingänge Spielprinzip macht Jung und Alt gleichermaßen Spaß und die Vernetzung über das webfähige iPhone lässt den entsprechenden, vor Stolz überquellenden Tweet bei Twitter fast ganz von alleine seinen Weg zu den anderen “Hobby-Fluglotsen” überall finden. Ein herrliches Beispiel für virales Marketing.

Ich gestehe also. Ich besitze ein iPhone. Und ich gestehe weiter, ich bin süchtig. “80 on Flight Control – Ha! Eat this!”

Kommentare
 
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  • Ancro
    7. August 2009 at 14:44

    Ich empfehle Harbor-Master. Man lenkt hier keine Flugzeuge sondern Schiffe in die entprechenden Docks. Aber sobald die Schiffe entladen sind müssen sie wieder aus dem Hafen gefahren werden. Außerdem müssen die verschiedenen Häfen freigespielt werden und es kommen ständig neue dazu. Besonders zu zweit macht es wahnsinnig viel Spaß.


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