Lesezeit: 4 Minuten1992 erblickte auch ich nun endlich das Licht der Welt. Mein Vater stand kurz vor dem Abi, ihr merkt also, dass ich in einer sehr jungen Familie aufgewachsen bin. Er war selbst total von Videospielen angetan, also ließ meine erste Begegnung mit dem Medium GameBoy auch nicht lange auf sich warten. Wirklich aufgewachsen bin ich aber mit der PlayStation, auch wenn ich mittlerweile ins Lager Xbox gewechselt bin. Aber no hate, just love, sobald das Geld reicht, werde ich auch dem Hause Sony meine Scheine entgegenwerfen. Genug vom heißen Brei, hier nun die Top 10 aus meiner Jugend, die ich momentan mit 23 wenn überhaupt gerade erst hinter mir gelassen habe.
Platz 10: Super Mario Land
Den GameBoy hatte ich tatsächlich schon sehr früh in den Händen. Neben Tetris, Qix und anderen Spielen habe ich meine und die Zeit meiner Mutter hauptsächlich mit Super Mario Land verbracht – was ich bis heute übrigens nie durchgespielt habe. Die ersten Level habe ich zwar immer noch alleine schaffen können, doch dann musste meine Mutter immer helfen. Sie hat mir das Ende zumindest mal gezeigt, wenn Mario endlich seine Peach gefunden hat…
Platz 9: Crash Bandicoot 3: Warped
Zusammen mit meiner Mutter habe ich auch alle Crash Bandicoots gespielt, wobei mir der dritte Teil wohl mit Abstand der Liebste ist. Und ich konnte alle Level auch ganz alleine bewältigen! Trotzdem saßen wir oft gemeinsam in meinem Kinderzimmer auf dem Boden, vor dem Fernseher. Manchmal erwischte ich auch meine Mutter alleine vor der Flimmerkiste sitzen, was mein Totschlagargument später werden durfte. Crash Bandicoot 3: Warped macht auch immer noch unglaublich viel Spaß, wie ich auf der PS Vita dann feststellen durfte.
Platz 8: Kurushi
Ich weiß gar nicht, wie viele dieses Spiel überhaupt kennen. Ich habe es wohl auch einfach irgendwann mal von meinem Vater untergejubelt bekommen. Ein sehr – vom Prinzip her – einfaches Spiel, das aber auch leicht bei zu hohem Konsum für Alpträume im Catherine-Stil bei einem jungen Menschen hervorrufen kann. Der Clou des Spiels, das in Japan und Nordamerika unter dem Titel Intelligent Qube veröffentlicht wurde, war, dass man nach seinem Versagen (gab es die Möglichkeit, es überhaupt durchzuspielen?) anhand der geschafften Level, Zeit etc. seinen angeblichen I.Q. angezeigt bekam. Wir oft ich in mein Fäustschen lachte, wenn ich besser als meine Mutter war.
Platz 7: Animal Crossing
Damit meine ich den GameCube-Teil, der 2004 in Deutschland veröffentlicht wurde. Mein erster Schritt Richtung Selbstständigkeit. Mir gefiel meine große Freiheit, machen zu können, was ich will. Auch wenn der Perspektivenwechsel damals schon sehr gewöhnungsbedürftig für mich war. Anders als bei aktuellen Teilen hat man nämlich immer nur ein kleines Areal der Stadt sehen können und die Ansichten wechselten immer wieder. Dazu noch die starke Erdkrümmung und der kleinen Sophie wurde beim Spielen schon mal mulmig.
Platz 6: Harvest Moon: Back to Nature
Deutlich wohler habe ich mich dann auf meiner kleinen Farm gefühlt. Ich war nicht die Einzige unter zig Tieren; ab und an auch mal ein menschliches Gesicht zu sehen tat sehr gut. Außerdem konnte ich mich hier richtig hocharbeiten zum Gemüse-Mogul! Ich konnte immer mit meiner damaligen besten Freundin vergleichen, wer gerade wie viele Kühe im Stall besitzt und wer bereits welche (Dame natürlich!) geheiratet hat.
Platz 5: Final Fantasy VII
Als Kind der 90er mit einer PlayStation sind die Final Fantasy Teile VII bis IX natürlich nicht an mir vorbei gegangen. An FFVII habe ich jedoch, abgesehen von GameBoy-Exkursen, meine frühste Erinnerung. Am 17. November 1997 kam der siebte Teil der Final-Fantasy-Reihe auch für den deutschen Markt heraus – da war ich gerade 5. Mit einer USK-Wertung von 12 hat mein Vater mir damals anscheinend ziemlich viel zugemutet. Ich erinnere mich aber auch, dass ich zu Beginn nie selbst Hand an das Spiel anlegte. In Zeiten ohne Twitch, Hitbox und Co. saß ich immer nur neben meinem Vater auf dem Bett und schaute ihm zu, wie er den lustigen Polygon-Typen mit dem langen Schwert über den Bildschirm jagte. Er fragte mich immer zu, ob ich nicht selbst spielen mag, doch ich hatte viel zu viel Angst, dass ich etwas „kaputt“ machen könnte und lehnte ab. Ich bin auch jedes verdammte Mal zusammengezuckt und habe mich erschrocken, wenn dieses schreckliche Zischen zum Start eines Zufallskampf ertönte. Noch heute hege ich tiefste Abneigung gegenüber diesem Geräusch…
Platz 4: Soul Blade
Soul Blade, der erste Teil der Soul-Calibur-Reihe. Gemeinsam mit, beziehungsweise gegen, meinen Vater habe ich bisher jeden Teil der Reihe gespielt. Es war ein hartes Training, doch während mein Vater früher immer gegen mich gewann, wurde der Schüler zum Meister und nun hat der alte Herr kaum noch eine Chance!
Platz 3: Tony Hawk’s Pro Skater
Auch so ein Familiending. Hier stieß noch mein Onkel in die Runde dazu. Zu dritt haben wir jeden Teil an einem Wochenende durchgeberstet. Kaum ein Spiel bietet so viel Hirn aus, Spaß an, begleitet von einem Gute-Laune-Soundtrack. Umso trauriger war ich, dass mich der neuste Teil so wenig lieb haben wollte – wer meine Leidensgeschichte nachlesen mag, kann das hier tun.
Platz 2: Ni No Kuni
Hier muss ich einen kleinen Bruch machen. Das Spiel ist noch sehr neu, kam erst vor zwei Jahren auf den Markt. Auch in der Redaktion haben wir uns gefragt, bis wohin die Jugend zählt. Ich war zu Release 20, ich denke, das zählt noch so irgendwie. Viele würden es hier sicherlich als Fehl am Platz sehen, doch wenn, dann kann ich wohl gerade dieses Spiel nennen, was mich auf dem Weg zwischen Jugend und erwachsen werden (müssen) begleitet hat. Abgesehen davon, dass ich wohl zu den größten Ghibli-Fans überhaupt gehöre und das Spiel sowieso ein Muss für mich ist, befand ich mich in einem sehr tragischen Lebensabschnitt zum Zeitpunkt des Releases. Wer das Spiel gespielt hat, der weiß, welches Schicksal Olivers Mutter zu Beginn ereilt. In diesem Punkt teile ich meine Geschichte mit Oliver, denn knapp 3 Wochen später (nun war ich 21) erging es mir genauso. Leider konnte ich meine Mutter, die hier für einige Anekdoten und herzliche Erinnerungen meinerseits sorgte, nicht mehr retten. Aber so lange ich mich nach Motorville verkriechen kann, ist die Welt für einen Moment auch wieder heile.
Platz 1: Final Fantasy IX
Mein absoluter All-Time-Favourite: FFIX! Am 16. Februar 2001 erschien Final Fantasy IX, was Dank meinem Vater auch direkt zu Release ins Haus kam. Eine Woche später feierte ich meinen 9. Geburtstag (Stilecht bekam ich von meinem Vater eine Karte mit Vivi drauf). Ich müsste hier nun die gesamte Geschichte niederschreiben und jede einzelne Figur bis ins Genauste beschreiben, müsste ich aufschreiben, was ich an dem Spiel so alles liebe. Keine Story, keine Charaktere, nichts konnte mich bisher so mitreißen und mein Herz gewinnen. Final Fantasy IX ist pure Liebe. Wahrscheinlich ist es das märchenhafte, teils noch kindliche, was viele kritisieren, mich aber gerade so begeistert. Jede Figur bringt ihre Moral und Ängste mit sich. Was könnte ein junges Mädchen nur besser bei seiner Entwicklung helfen, als eine gemeinsame Reise?
Nächstes mal bitte Korrektur lesen und den Lesefluss wahren. Das wird schon, mit mehr Übung.
Grüße
Aaaawwwww dieses Foto, too much cuteness :3