Lesezeit: 2 MinutenWir sind euch da noch einen Beitrag zum letzten “52 Games”-Thema schuldig. Dieses Mal lautete die Aufgabe: “Hinter Gittern”. Redakteur Chucky hat das sofort an Metal Gear Solid erinnert. Hier seine Assoziation dazu.
Chucky – Metal Gear Solid
Ihr kennt das. Ihr seid der genetisch mutierte Klon eines legendären Elitesoldaten und reist auf eine Geheimbasis in Alaska, wo eine Gruppe von Söldnern unter der Fuchtel eures ebenfalls mutierten Zwillingsbruders einen mit Nuklearwaffen bespickten Superroboter baut. Zwischendurch kämpft ihr gegen nen Psycho mit Gasmaske, eine attraktive Scharfschützin mit einem für das Wetter absolut unangemessen tiefen Ausschnitt und einen tätowierten Schamanen in nem Panzer. Blöd nur, wenn besagte Scharfschützin einen in eine Falle lockt und gefangen nimmt, damit man von einem alten Cowboy aus der Sowjetunion gefoltert werden kann. Was für einige wie ein Fiebertraum auf LSD klingt, ist der Plot eines der besten Spiele aller Zeiten: Metal Gear Solid. Und in diesem großartigen Spiel gibt es eine Szene, in der besagter Sowjet-Cowboy einen mit Elektrostößen foltert, die man mithilfe von rapidem Buttonmashing überleben muss. Das macht er allerdings nicht am Stück, sondern gönnt uns ab und an ein Päuschen von den Strapazen. Diese Pause findet in einer kleinen Zelle statt, in der man nichts tun kann, außer per Funk (bzw Nanomaschinen-Codec) mit seinen Kollegen zu sprechen, hier und da eine Vibrationstherapie für den müden Arm zu erhalten, oder den Maden dabei zugucken, wie sie sich an der Leiche zu schaffen machen, die mit uns in der Zelle liegt. Zwischendurch besucht uns noch ein Wissenschaftlerfreund, der uns eine Flasche Ketchup reinschmuggelt. Doch wie soll das weitergehen? Wir können uns ja nicht ewig foltern lassen. Wie entkommen wir also? Wir wittern unsere Chance, als die Wache vor unserer Zelle plötzlich anfängt Bauchkrämpfe zu kriegen und aufs Klo zu rennen. Während Senor Spritzpups sich also Erleichterung veraschafft, können wir uns überlegen, was zu tun ist. Entweder, wir verstecken uns unter der Pritsche, Kollege Flitzekacke denkt, wir seien weg und öffnet die Zelle, um nachzusehen. Oder wir legen uns auf den Boden und benutzen den Ketchup um eine Blutlache zu simulieren. Mister Fäkaltsunami denkt, wir seien verletzt, öffnet die Zelle und versucht, uns zu verarzten. Oder wir tun nichts. Dann kommt Dr. Donnerschiss wieder und hält weiterhin normal Wache, ehe er von einem unsichtbaren Cyborgninja kaputtgetreten wird und die Zelle schlussendlich von allein aufgeht. Da mir allerdings keine Durchfallsynonyme mehr einfallen, belasse ich es bei den Beispielen. In jedem Fall war das die vermutlich kreativste Gefängnisszene, die ich je in einem Videospiel gesehen habe.
Mykel Jay
Daniel "Mykel Jay" Schäfer hatte 2009 nach dem TV-Aus von GIGA mit ehemaligen Kollegen IKYG gegründet. Nun ist er quasi der letzte Mohikaner der Gründer und leitet die Redaktion. Neben der Schlussredaktion, der Organisation, der Video- und Webproduktion verantwortet Daniel auch Marketing und PR. Neben dem Zocken, kocht er wahnsinnig gerne (www.brotebrotebrote.de), macht häufig am Rechner die Nacht zum Tage und träumt von einem kleinen Häuschen auf Lanzarote.Du musst eingeloggt sein zum kommentieren