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52 Games #14: Let it snow

von am 17. September 2016
 

Lesezeit: 3 MinutenLet it snow! Let it snow! Let it snow! Zum Glück war uns allen eine Abkühlung nach den letzten heißen Tagen ja ganz genehm. Stimmen wir uns schon mal mit der aktuellen “52 Games”-Story ein wenig auf die kältere Jahreszeiten ein. Und wie Titel und Artikelbild verraten, wird es frostig. Dass ausgerechnet einer der allerersten NES-Titel überhaupt seinen Weg in diesen Artikel gefunden hat, hat mich sehr überrascht. Welche Spiele noch unseren Redakteuren in den Kopf kamen, erfahrt ihr hier.

Sophia: Beyond Two Souls

Ich weiß gar nicht, warum ich ausgerechnet beim Thema Schnee als erstes an Beyond Two Souls denken muss. Ich fand das Spiel nicht mal besonders gut. Aber dennoch muss ich an den Zeitabschnitt denken, wo wie hieß sie denn noch gleich mit ihren obdachlosen Kameraden im Schnee nach ein bisschen Geld suchen. Jetzt melden sich bestimmt gleich einige, die das Spiel doch gut fanden und nun zu Wort kommen möchten. Ich sagte schlichtweg nur, dass ich es nicht so gut fand, was nicht heißt, dass es schlecht sei. Wahrscheinlich war ich einfach nur enttäuscht, nachdem Heavy Rain mich so begeistert hat. Ich weiß auch, dass hier sich die Meinungen unterscheiden. Ich mag es einfach, wenn es realistischer gehalten ist, weshalb mir Heavy Rain dutzende Male Gänsehaut beschert hat, wohingegen Beyond Two Souls mich nie wirklich abholen konnte.

 

Henrik: Ice Climber

Ice Climber ist ein Spiel mit dem ich nicht nur die Themenvorgabe dieser Woche verbinde, sondern auch noch eine ganze Reihe anderer Erlebnisse. Eines dieser Erlebnisse hat zum Beispiel mit einem ausgeschlagenen Milchzahn und meiner damaligen Bewerbung für IKYG zu tun. Wo genau dort die Korrelationen liegen, das muss an dieser Stelle aber noch ein Geheimnis bleiben. In jedem Fall gehörte Ice Climber mit Beginn der 90er zu einem meiner ersten Videospiele. Solide 8-Bit-Grafik und eine Steuerung, auf die jedes mittelalterliche Burgtor noch neidisch wäre! Jedes Level beginnt ihr am Fuße eines zu erklimmenden Berges und während ihr euch von rutschiger Plattform zu rutschiger Plattform kämpft, greifen euch miese Pinguine, Eisbären und andere Gebirgszottel an. Ein Glück, dass ihr euren dicken Holzhammer dabei habt, denn mit dem kann man nicht nur widerspenstige Hindernisse zertrümmern, sondern auch die entgegenkommenden Gegner. Durchgespielt habe ich Ice Climber nie, dafür waren mir als achtjähriger der Schwierigkeitsgrad zu hoch und mein Frustrationslimit zu niedrig. Auch wenn Ice Climber für das NES ein ganz ansehnlicher Titel war, so machte mir dieses Spiel lediglich klar, dass ich zu Jump und Runs auch nach über zwanzig Jahren noch immer ein eisiges Verhältnis habe sollte.

Chucky: The Last of Us

Stellt euch vor, ihr seid auf dem Land und der Winter taucht die Welt in ein strahlendes Weiß. Die Klänge der Natur dringen gedämpft in dein Ohr und bei jedem Schritt ertönt das markante Knirschen von zerdrücktem Schnee unter den Schuhsohlen. In der Entfernung sieht man hier und da ein Eichhörnchen und auch ein paar Kannibalen, die deine Vaterfigur aufgespießt haben und nun versuchen, dich – ein vierzehnjähriges Mädchen – zu einem schmackhaften Gulasch zu verarbeiten. Willkommen in der idyllischen Welt von The Last of Us. Naughty Dogs fast schon perfektes Horror-Survival-Action-Adventure ist bekannt für seine farblose und hoffnungslose Atmosphäre, aber ein Abschnitt des Games hat mich förmlich in eine Winterdepression gestürzt. Nachdem Joel und Ellie gemeinsam eine Universität erkundet haben, auf der Suche nach einer Gruppe, die einen Impfstoff für den Zombie-Parasiten verspricht, werden die beiden von einer Gruppe Banditen überfallen und Joel stürzt von einem Balkon herab auf ein abgebrochenes Metallrohr, das ihn aufspießt und schwer verletzt. Ellie schafft es mit Müh und Not Joel auf ein Pferd zu hieven und mit ihm davonzureiten. Dann wechselt die Szene und plötzlich spielt man nicht mehr das alte Raubein Joel, sondern die kleine Ellie, die ihn den gesamten Winter über pflegt, alleine nach Medizin sucht und jagen geht. Sie findet einen Gehilfen, der sie aus einer brenzlichen Situation vor einer Horde von Infizierten rettet. Besagter Gehilfe stellt sich allerdings als einer von den kannibalistischen Banditen heraus und schlägt sie kurzerhand nieder und nimmt sie gefangen. In der Zwischenzeit wacht Joel auf und macht sich auf die Suche nach seiner Ersatztochter. Und dann kommt die Szene, die mir immer noch eiskalte Schauer über den Rücken jagt. Der Spieler wechselt zurück zu Joel, der noch immer geschwächt ist und sich kaum auf den Beinen halten kann. Man stapft durch einen tobenden Schneesturm, fest entschlossen, Ellie zu retten. Alles, was einem dabei vor die Linse läuft, wird kurzerhand niedergemäht. Viele sehen die berühmte Giraffenszene in The Last of Us als die Schlüsselszene des Games, aber für mich ist das Bild, wie Joel der Witterung, allen Feinden, der Verzweiflung und der Hoffnungslosigkeit seines Handelns trotzt sinnbildlich für das gesamte Abenteuer und hat mich schwer beeindruckt.

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