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52 Games: #1 Burning Down The House

von am 18. Juni 2016
 

Lesezeit: 4 Minuten52 Games? Was soll das sein? Ganz einfach: eine kleine, aber feine Idee der Kollegen von Zockwork Orange! 52 Wochen wird dieses Projekt nun laufen, jede Woche ein neues Thema und auch wir wollen uns beteiligen. Wir wollen gar nicht lang umherschweifen, wer eine Erklärung des Projektes will, der schaut am besten fix mal selbst bei Zockwork Orange nach, denn wir legen direkt los!

Da wir eine große Redaktion sind und je nach Thema mal mehr, mal weniger Nasen von uns etwas dazu schreiben wollen, haben wir uns dazu entschieden, wöchentlich einen Sammelartikel für unseren Beitrag zu machen.

Woche 1 des Projekts 52 Games steht dabei unter dem Thema Burning Down The House!

Sophia: The Evil Within

Vorweg: wer das Spiel noch nicht gespielt hat und es unbedingt noch nachholen will, der sollte meinen Part vielleicht überspringen, denn hier wird gespoilert. Beim Thema Burning Down The House musste ich natürlich sofort an die abgebrannte Scheune aus The Evil Within denken. Rückblickend ist sie einer der Ursprünge für all die Geschehnisse im Stoyverlauf. Antagoist Ruvik lässt uns einen Blick in seine Vergangenheit werfen, wo er noch als Ruben mit seiner Schwester Laure in der Scheune friedlich spielte. Friedlich, bis die Dorfgemeinde beschloss, die Scheune abzufackeln, ohne Rücksicht auf Verluste. Ruben erleidet fürchterliche Verbrennungen, kann sich jedoch noch retten, dank seiner Schwester, die ihm hilft zu fliehen, bevor sie von den Flammen verschlungen wird. Warum gerade dieses Spiel, diese Szene? Häuser oder Schäunen werden doch nicht gerade selten entbrannt? Weil in TEW ab diesem Zeitpunkt die Tragik des gesamten Spiels spürbar wird. Ruben verliert seine über alles geliebte Schwester, hört noch ihre Schreie, wird nach dem Unglück von seiner Familie versteckt gehalten. Auf sich allein gestellt, mit seiner verletzten Seele, nehmen seine kranken Gehirnexperimente ihren Lauf. Will er damit seiner Schwester Laura wieder näher kommen? Laura taucht schon vorher im Spiel als tobendes Spinnenwesen auf und versucht uns die Hölle heiß zu machen, während sie Feuer absolut nicht ausstehen kann. Nur mit ihrer Todesursache, dem Feuer, können wir ihr erfolgreich entgegentreten, und spätestens ab der Scheunen-Szene krampft unser Herz kurz zusammen, wenn wir ihre leidvollen Schreie im Feuer hören.

Pascal: Infamous: Second Son

Feuer. Sehr gefährlich aber auch faszinierend zugleich. Besonders, wenn man dazu noch eine passende Kraft hat. Genau genommen besitzt der Protagonist des 2014 erschienen PS4-Titels nicht die Macht Flammen zu kontrollieren. Stattdessen ist es der Rauch, welcher uns ermöglicht von Dach zu Dach zu schweben. “Burning down the house” kann hier auch mal wörtlich genommen werden – durch die gut ausgearbeiteten Schadensmodelle der Gebäude der Stadt geht schon mal das ein oder andere Haus von dannen. Und dazu auch noch in Flammen? Kurz mal als guter oder böser Delsin (der Protagonist) die Stadt unsicher machen und sich im laufe des Spiel noch weitere Kräfte aneignen. Und die Zerstörung ist noch schick dazu. Für mich bleibt es ein kleiner Geheimtipp, wenn es um die Exklusivtitel der Sony Konsole geht. Aber passt auf euch auf – vielleicht geht auch bald euer Haus im Rauch auf?

Henrik: Silent Hill 2

“It’s hot as hell in here.”
“You see it too?”
“For me, it’s always like this.”

Daniel: Stronghold

Eine legendäre Schlacht lieferte ich mir einst – es muss so 2002 gewesen sein – mit meinem besten Freund Seppo im Spiel Stronghold. Stronghold? Burgen bauen, Ressourcen sammeln, Truppen ausbilden und den Feind platt machen. Aufbau-Strategie im Mittelalter. Ein wundervolles Spiel!
Zwei Tage in Folge bauten wir unsere Burgen auf einer recht simplen Zwei-Spieler-Multiplayer-Map auf und lieferten uns Kampf um Kampf. Zwischen unseren Burgen gab es nur wenig freies Feld. Setzte man sein Heer in Bewegung, hatte man nur einen kurzen Weg, bevor man an den Toren der Burg des Feindes ankam.
Aber so sehr wir uns auch bemühten… Niemand konnte den Verteidigungswall des Anderen ernsthaft beschädigen. Bogen- und Armbrustschützen, Mörderlöcher (Falllöcher mit Speeren), sowie Pechteppiche, die von mit Feuerpfeilen bewaffneten Bogenschützen in Brand geschossen werden konnten, verhinderten, dass die feindlichen Truppen eine Lücke in die Burgmauer kloppen konnten. Wenn es doch mal brenzlig wurde, schickte man die eigene Streitmacht vor die Tore und besorgte den Rest. Massenschlachten galore!
Wir bauten immer größere Streitmächte, kamen aber über ein Patt nicht hinaus. Er kam nicht in meine Burg, ich nicht in Seine.
Bis plötzlich… Ein kleiner Baufehler auf Seiten von Seppos Burg dem Spiel ein fulminantes Ende bescherte.
Meine Offensiv-Streitmacht war gerade dem Befehl “Vormarsch” gefolgt und setzte sich mächtig stampfend in Bewegung, als auch schon der erste Hagel von Pfeilen auf sie niederprasselte. Seppo hatte seine Strategie verändert und einige Pechteppiche auf meinem Weg zur Burgmauer platziert. Ein einzelnes fehlerhaft gesetztes Feld eines Pechteppichs lag direkt an der Außenmauer von Seppos Burg. Und auf der Rückseite der Mauer war direkt eine Schmiede. Durch einen dummen Zufall, entzündeten in Brand geratene Truppen auf dem Vormarsch weitere Pechteppiche. Unter anderem auch dieses eine kleine Feld an der Außenmauer. Durch einen wundersamen Zufall, brannte plötzlich die Schmiede in der Burg. Das Feuer hatte sie quasi durch die Burgmauer gefressen und binnen Sekunden, noch bevor wir überhaupt verstanden, was eigentlich vor sich ging, brannte ein Pferdestall direkt neben der Schmiede. Dann noch ein Gebäude. Und dann ging alles rasend schnell. Das Feuer geriet – historisch gesehen sehr authentisch – instant außer Kontrolle. Zeitgleich hatten es meine Mannen irgendwie geschafft eine kleine Lücke in den Wall zu schlagen und stürmten, wie durch ein Schlüsselloch in die Burg hinein. Aufgereiht, wie auf einer Perlenschnur. Nur um – endlich am Ziel der ganzen Operation angekommen – in der Burg von einem Inferno empfangen zu werden. Inzwischen brannte ein gutes Dutzend der Gebäude, brennende Truppen meiner Armee heizten – wow, was für ein Wortspiel… – die Situation immer mehr an. Wie lebendige Fackeln rannten sie umher, hatten sich aufgrund der leichten Überforderung beider Rechner, längst meiner Kontrolle entzogen und enzündeten sterbend neue Brandherde.
Seppos und mein Entsetzen war unermesslich. Ich erinnere mich an Sätze wie “Scheisse, bei mir brennt wirklich die ganze Hütte” und “Alter, meine ganze Armee fackelt gerade ab.”
Er konnte nichts tun. Ich konnte nichts tun. Es war grotesk.
Seine Bogenschützen feuerten aus Leibeskräften auf alles, was brennend umherlief, während um sie herum die ganze Burg mit Mann und Maus verbrannte.
Meine Truppen in der Burg waren verloren. Die Hälfte derer, die noch lebten, stand noch vor dem Loch im Wall. Diese Jungs konnte ich noch zum Rückzug bewegen. Sie flohen, begleitet von Armbrustbolzen und Pfeilen des Feindes vor dem Inferno, in das sich Seppos Burg inzwischen verwandelt hatte.
Um die Story hier abzukürzen: Seppos Burg brannte beinahe eine Stunde lang. Wir haben das Ganze sogar gefilmt damals. Mit meiner Digi8-Kamera!
Als das Feuer vorüber war, hatte er nur noch einen Bruchteil seiner Armee und so gut wie kein einziges Gebäude mehr. Die finale Schlacht, auf den verkohlten Ruinen seiner Burg war dann nur noch reine Formsache. Aber diesen Brand und die Schlacht habe ich nie vergessen. Wir haben bestimmt eine halbe Stunde lang einfach nur da gesessen und gelacht, während meine Truppen in der Burg und seine Burg vor sich hinbrannten und wir nichts mehr unternehmen konnten, um die Situation irgendwie zu beeinflussen.

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