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Duke Nukem Forever – US-PR-Agentur droht Redaktionen

von am 17. Juni 2011
 

Lesezeit: 2 MinutenDer Duke hat es nach 14 Jahren Zwangs-Exil endlich wieder in die Verkaufsregale geschafft. Und dank seines Kultstatus wird es ihn vielleicht auch in Zukunft noch ein oder zwei Mal geben. Und das obwohl die Wertungen rund um den Globus derzeit unterirdisch sind. Der US-amerikanischen PR-Agentur für Duke Nukem Forever sind die schlechten Reviews ein Graus, darum drohten sie den Redaktionen mit Spieleentzug.

Eine nicht seltene, aber selten gewordene Geste, die sich da die Redner Group geleistet hat. Die Kollegen von Ars Technica berichten, dass jene Firma, die von Publisher 2K Games mit der Öffentlichkeitsarbeit für Duke Nukem Forever betraut worden war, mehr als unzufrieden mit dem Medien-Echo auf die Rückkehr des Dukes war. Um dem Unmut Raum zur Entfaltung zu geben wurde folgendes – inzwischen entferntes – Twitter-Posting veröffentlicht:

Übersetzt heisst das in etwa soviel wie: “Jeder der dem Spiel eine schlechte Bewertung gegeben hat, kriegt in Zukunft keine Spiele mehr von uns.”
Eine solche Äußerung ist selbst in der Gamesbranche, die nach eigenen Regeln funktioniert, ein echter Aufreger. Wieso? Kritisch betrachtet sind Redaktionen die sich auf Videospiele spezialisiert haben darauf angewiesen, dass ihnen Entwickler, Publisher und Agenturen wohlgesonnen sind, damit sie immer mit ihrem Rohstoff versorgt werden: News, Screenshots, Trailer und Spiele selbst. Viel wichtiger jedoch ist: Sie sind gemäß ihres Berufsethos auch der Wahrheit gegenüber verpflichtet und damit auch ihren Lesern, die eine objektive Berichterstattung sehen, lesen und hören wollen.

Wenn also eine PR-Agentur wie in diesem Falle öffentlich Druck auf die Magazine und Games-Websites ausübt und ihnen droht sie zukünftig von ihrem Rohstoff abzuschneiden, nährt das die Spekulationen, dass es in der Branche eben nicht immer mit rechten Dingen zugeht.
Übrigens schwanken laut GameRankings.com die Wertungen für Duke Nukem Forever zwischen 44,89% (für die PC-Version) und 50,82% (für die PS3-Version). Die Xbox 360 liegt mit 47,28% in der Mitte jener gruseligen Wertungen. Kritik am Spiel und der Unmut der PR-Agenturen sind also durchaus nachvollziehbar, allerdings darf das natürlich nicht solche Reaktionen hervorbringen.

Nachdem sich die Redner Group mit dem Twitter-Posting Luft gemacht hatte und die Welle der Empörung aufbrandete, wurde der Tweet wieder entfernt und Redner Group-Chef Jim Redner entschuldigte sich öffentlich für diese Mitteilung. Da war das Kind allerdings schon in den Brunnen gefallen. 2K Games fackelte nicht lange und twitterte seinerseits, dass die Äußerungen der Redner Group nicht unterstützt werden und die Zusammenarbeit mit der PR Agentur mit sofortiger Wirkung beendet wurden.

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