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PlayStation 4 – Alles Wichtige auf einen Blick

von am 21. Februar 2013
 

Lesezeit: 6 MinutenIn der Nacht zum Donnerstag fand das PlayStation Meeting 2013 statt, bei dem die neue Konsole aus dem Hause Sony vorgestellt wurde. Die PlayStation 4, wie sie nun doch heißt, soll neue Maßstäbe im Hinblick setzen, was das Spielen auf der Konsole bedeutet. Damit das gelingt, wurde nicht nur an der Konsole gefeilt, sondern auch am Controller und auch am PSN. Alles ist sozialer, vernetzter und einfacher. “Nichts soll zwischen Spieler und Spiel kommen.”

Die Konferenz begann recht langatmig mit einer Rede über Sony, die PlayStation und wie wichtig der Spieler ist. Nach einigem Gerede über das neue PlayStation-Ökosystem, von dem man nicht wirklich viel mitbekam, wurde die neue Konsole dann endlich enthüllt. Oder auch nicht, denn statt die PlayStation 4 zu zeigen, wurde sie lediglich angekündigt. “Aber bestimmt wird sie im späteren Verlauf der Konferenz gezeigt”, dachte ich mir und verfolgte weiter die Konferenz rund um die neue Konsole aus dem Hause Sony.

Was unter Haube steckt

Wie bereits im Vorfeld spekuliert, wird die neue Konsole nicht mehr eigene Prozessoren nutzen. Stattdessen setzt der japanische Hersteller nun auf eine umfunktionierte PC-Architektur, womit auch das lästige Portieren der Spiele – für Entwickler – wegfallen soll. Das bedeutet, dass die CPU wirklich der vermutete ADM Quadcore X86 “Jaguar” ist und die neue Konsole außerdem eine stark erweiterte AMD PC-Grafikkarte nutzt, um eine ausreichende Grafik-Leistung an den Tag zu legen. Unterstützt werden die Prozessoren von einem 8GB DDR5-RAM, einer großen lokalen Festplatte und dem Blu-Ray-Laufwerk. Genauere Informationen zur Hardware gab es nicht.

DualShock Mark III

Während die Konsole weiterhin im Verborgenen blieb, wurde dem Controller alle Ehre zu Teil, der breiten Masse vorgestellt zu werden. Wirklich neu war der Controller am Ende dann doch nicht, denn das geleakte Bild von den Kollegen von Destructoid, zeigte im Prinzip denselben Controller. Dabei handelt es sich um eine Weiterentwicklung des aktuellen DualShock-Controllers, mit einem Touch-Pad in der Mitte, einem Share-Button, einem Headset-Anschluss und einer Art Lichtleiste, die nicht nur verschiedene Farben annehmen, sondern eure Bewegungen dadurch an die Kamera an der Konsole weitergeben kann. Letzteres erinnert komischerweise stark an Microsofts Kinect, ist aber natürlich eine eigene Entwicklung aus dem Hause Sony.

Ein Share-Button sie alle zu teilen

Der angesprochene Share-Button auf dem Controller bekam besondere Aufmerksamkeit während der Konferenz. Denn nicht nur vereinfacht er die soziale Interaktion, sondern er bietet auch viele andere Möglichkeiten. Beispielsweise wenn ihr an einer Stelle im Spiel nicht weiterkommt, könnt ihr den Share-Button drücken und aus eurem aufgenommenen Gameplay einen Teil auswählen. Diesen könnt ihr dann für eure Freunde auf Facebook und dem PSN verfügbar machen und sie somit um Hilfe bitten. Weiterhin soll es möglich sein direkt einen Livestream zu starten, den eure Freunde ansehen können. Über eine spezielle Chatfunktion können sie dann direkt Nachrichten auf euren Bildschirm schicken und euch und eure Spiele-Session mitverfolgen. Damit plant Sony ein Netzwerk aus “echten Personen” herzustellen, die miteinander interagieren. Ob sie daran gedacht haben, dass diese Bildschirm-Chat-Funktion auch für “Shitstorms” genutzt werden kann, ist unbekannt. Dafür haben sie aber auch an die DAU’s (Dümmster anzunehmender User) gedacht. Denn solltet ihr trotz genauester Erklärung nicht das gewünschte Level schaffen, kann einer eurer Zuschauer den “Controller in die Hand nehmen” und eure Spielfigur für euch steuern.

Streaming und die Rückkehr von Gaikai

Ebenfalls wichtig für Sony ist die Möglichkeit mobile Plattformen, wie Smartphones oder Tablets, als eine Art zweiten Bildschirm zu nutzen. Durch bestimmte Apps soll es zum Beispiel möglich sein unterwegs auf das PSN zuzugreifen und somit Streams mitzuverfolgen und somit Hilfestellungen auch beispielsweise aus der Bahn geben zu können. Auch wichtig für Sony ist eine neue “Like”- und “Dislike”-Funktion im PlayStation Network. Diese Funktion soll durch die Bewertung von Inhalten bereits im Vorfeld herausfinden, welches Spiel den Spieler interessieren könnte. Dadurch sollen mögliche Titel bereits teilweise vorgeladen werden, damit sie beim wirklichen Kauf direkt spielbar sind. Diese “Prediction”-Funktion, wie Sony sie nennt, soll vor allem lästige Wartezeiten verkürzen. Möglich wird das Ganze durch den Streaming-Service Gaikai, der nach Übernahme von Sony in der Versenkung verschwunden war. Eine weitere Sache, die erst durch Gaikai möglich wird, ist das Streamen von PlayStation 4-Spielen auf die PS Vita. Ähnlich wie bei der Wii U soll es damit möglich sein, die Spiele jederzeit in voller Leistung auf dem Handheld weiterzuspielen, wenn der Fernseher gerade nicht zugänglich ist. Eine eher schlechte Nachricht gab Gaikai-Chef David Perry am Ende seines Teils der Konferenz. Da die Servertechnik noch nicht ausgereift genug ist, ist es aktuell noch nicht möglich PS3-Spiele zu streamen. Für alle Unwissenden: Die PlayStation 4 ist, laut ersten Angaben, nicht abwärts kompatibel und kann somit keine PS3-Inhalte abspielen.

Von Spielen und Grafiken

Natürlich gibt es keine Konferenz ohne Spiele-Ankündigungen. Sony hatte gleich ein paar davon mit im Gepäck, auch wenn keine der Neuankündigungen großartig überrascht hat. Von Shooter, über Puzzle-Spiel, bis hin zum Jump ‘n’ Run war alles mit dabei. Ebenso wurden einige Tech-Demos gezeigt, um zu beweisen, was die neue Konsole alles so drauf hat.

Den Anfang machte das Jump ‘n’ Run Knack. Ein Spiel, in dem der Spieler einen kleinen Roboter steuert, der aus einer Vielzahl Gegenstände besteht. Ein wichtiges Kernelement des Spiels ist die Größe des Roboters, die je nach Anzahl der Gegenstände, aus denen der Körper besteht, variiert. Der Trailer sah sehr spaßig aus und die Grafik wusste zu überzeugen.

Mit Driveclub wurde direkt das erste Rennspiel für die neue Konsole angekündigt. Wie der Name schon vermuten lässt, geht es in diesem Spiel hauptsächlich um das Fahren in Rennclubs. Diese treten in weltweiten Challenges gegeneinander an, um zu zeigen, wer der Beste ist. Die Challenges können jederzeit von jedem Spieler ausgerufen werden, lässt zumindest der Trailer andeuten. Laut dem Entwickler wartet das Team schon mehrere Jahre auf den Moment, dass die Technik endlich die Möglichkeiten hergibt, um so ein Spiel zu machen.

Keine PlayStation-Konsole ohne Killzone. Natürlich wurde ein neuer Killzone-Teil für die PlayStaion 4 angekündigt. Im Zuge der Präsentation zeigte Sony außerdem eine erste Live-Demo, die beweist, wie gut das neue Spiel aussieht. Geniale Feuer- und Rauchanimationen, hochauflösende Grafiken und die beliebte Action, all das und mehr bietet Killzone: Shadow Fall.

Auch der Macher vom Indie-Game Braid betrat die Bühne und stellte dort sein neues Projekt vor. The Witness heißt es und bringt hochauflösende Comic-Grafiken und eine Open-World auf die neue Konsole. Das Puzzle-Spiel soll den Spieler vor knifflige Aufgaben stellen, die jedoch mit ein wenig Nachdenken in einen “Aha”-Moment münden. Einen ersten Trailer gab es ebenfalls.

Eine Welt der Überwachung. Überall sind Kameras, Menschen werden überwacht und Privatsphäre existiert nicht mehr. Inmitten dieser Überwachungswelt gibt es nur eine kleine Gruppe von Menschen, die eine Möglichkeit besitzt, all das aufzuhalten. Nein, hier geht es nicht um Watch Dogs, sondern den neusten Teil der inFamous-Serie. Suckerpunch produziert inFamous: Second Son, zu dem auch ein erster Trailer veröffentlicht wurde.

Capcom präsentierte nicht nur ihre neue Engine Panta Rhei, sondern gleich auch eine neue IP. Deep Down ist der Arbeitstitel des neuen Spieles, zu dem ein erster Trailer gezeigt wurde. Ein Ritter kämpft gegen einen Drachen.

Auch Activision ließ es sich nicht nehmen ein neues Spiel auf der Konferenz anzukündigen. Und dieses Mal ist es sogar kein Call of Duty, was schon verwunderlich genug ist. Verwunderlicher wird es vor allem dann, als Bungie – jahrelanger Partner von Microsoft – die Bühne betritt und ihr neues Sci-Fi-Projekt Destiny für die PS4 ankündigen, inklusive exklusiven Inhalts nur für die Sony-Konsole.

Und wenn wir gerade von Activision sprechen… Blizzard machte ebenfalls einen überraschen Besuch auf der Sony-Konferenz. Mit im Gepäck hatten sie ebenfalls eine Ankündigung, die man nicht erwartet hatte. Diablo III erscheint für die PlayStation 4 und ihren Vorgänger, die PlayStation 3. Inklusive eines lokalen 4-Spieler-Coop-Modus.

Wo wir eben noch von Watch Dogs gesprochen haben, Ubisoft gab auf der Konferenz bekannt, dass der Open-World-Titel für die PlayStation 4 erscheint. Eine neue Live-Demo hatten sie ebenfalls mit ihm Gepäck. Das Spiel sieht weiterhin unfassbar gut aus.

Neben den vielen Spielen gab es auch einige Tech-Demos von Entwicklern zu betrachten. Neben einer Demo zur neuen Unreal Engine 4, wurde ein Belastungstest aus dem Hause Havok gezeigt. Doch das war natürlich noch nicht alles, denn auch David Cage von Quantic Dream betrat die Bühne, um ihre neue Engine der breiten Masse zu zeigen. Dafür spielten sie ein kurzes Video von einem Kopf eines alten Mannes ab, der nur mit seinen Augen unfassbar viele Emotionen vermittelt.
Auch Square Enix stellten eine neue Engine vor. Moment, nein taten sie nicht. Denn das Video namens Agni’s Philosophy, ihrer Luminous Engine ist bereits ein Jahr alt gewesen und dieses Mal nur auf der PS4 gerendert geworden. Als Entschädigung gab es dafür eine überraschende Ankündigung, den Final Fantasy Versus XIII… ist nicht der nächste Teil, der erscheint, sondern ein gänzlich neuer. Mehr dazu gibt es jedoch erst zur E3.
Die Macher von LittleBigPlanet betraten ebenfalls die Bühne und stellten eine neue Möglichkeit vor den Move-Controller effizient einzusetzen. Das Video dazu war allerdings leicht verwirrend.

Abschließende Worte

Was ist denn nun, wo ist die Konsole? Tja. Diese Frage werden wir uns wohl noch einige Zeit stellen dürfen, denn Sony hat zwar die Konsole angekündigt, aber nicht gezeigt. Stattdessen gab es viel Gerede um Share-Buttons und einem neuen virtuellen Ökosystem, das ebenfalls nicht genauer vorgestellt wurde. Die vielen neuen Spiele wissen mit guter Grafik und neuen Aspekten zu überzeugen, sind aber keine Revolution, sondern maximal eine Evolution. Genauso ergeht es der gesamten Konsole. Selbst der Controller ist im Prinzip der Gleiche wie bisher, nur mit einer Lichtleiste und einem Touch-Pad. Schlecht machen wollen die Konsole deswegen aber nicht. Trotzdem wäre ein Bild der neuen Hardware ganz schön gewesen, genauso wie ein Preis. Dafür haben wir zumindest das Releasedatum, Weihnachten 2013. Aber nur sofern wir in den USA leben.

Kommentare
 
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  • 22. Februar 2013 at 11:15

    Bin ja mal gespannt ob die Konsole überhaupt noch ein optisches Laufwerk besitzen oder alless gestreamt wird. Kann ich mir nämlich gut vorstellen und würde ja auch die Produktionskosten senken, wenn da kein Bluray-Player drin wäre. Den hat ja nun auch eh schon jeder.

    Bin zudem froh, dass Sony sich bei dem Controller treu geblieben ist und das Ganze nur verbessert hat. Besonders gut gefällt mir hier der Lautsprecherausgang direkt am Controller. Aller Unkenrufe zum trotz bin ich mir zudem sicher, dass Sony mit dem Share-Button gerade bei der jüngeren Gamer-Generation voll ins Schwarze treffen wird. Und solange ich den nicht drücken muss ist es mir wumpe. Wobei die Möglichkeit so jederzeit kurze Gameplay-Videos zu erstellen schon recht geil ist.

    Interessant finde ich auch die Möglichkeit alle Spiele im PSN-Store jederzeit on the fly anzuspielen, Downloadspiele zu spielen während sie noch heruntergeladen werden usw usf. Sollte das alles auch nur annähernd so funktioneren wie angekündigt hat sie der kauf von Gaikai für Sony auf jeden Fall gelohnt. Auch ist es mir wurscht, wenn bereits Daten für mich in eine Cloud geladen werden die ich möglicherweise interessant finde. Indirekte abgestimmte “Werbung” zu Spielen die mich interessieren könnten ist mit allemal lieber als nervige Werbung die mich nicht interessiert

    Von den Spielen bin ich bisher vor allem auf Watch_Dogs gespannt und auch Knack macht einen tollen Eindruck. Ich freu mir auf jeden Fall. Der Aufschrei wegen dem Ganzen Social Media Kram ist mir einerlei. Solange ich nicht gezwungen werde das zu nutzen…


  • Erunaenia
    22. Februar 2013 at 11:18

    Das Ding muss meiner Meinung nach gar nicht so viel haben, die Grafik ist bedeutend nahe am PC und Downloads dauern keine Stunde mehr. Die PS4 spielt Gebrauchtspiele, das ist auch gut. Zwei Dinge gefallen mir nicht: Das ganze soziale Netzwerk-Gedöns brauche ich überhaupt nicht und wenn die Personalisierung so “gut” funktioniert wie bei Netflix, dann kann ich darauf auch verzichten. Da es aber irgendwie auch Zeit für eine neue Konsolengeneration ist, werden sich Sony und Microsoft wohl in erster Zeit kaum Gedanken über ihre Verkäufe machen müssen, zumindest Sony, wenn der Preis tatsächlich bei ca. 350 bis 400 Euro bleibt.


  • totoro
    24. Februar 2013 at 20:22

    Man kann ja schonmal positiv hervorheben, dass außer Killzone (was auch erfrischend anders aussah) erstaunlich viele neue Marken auf uns zukommen.

    Allerdings störe ich mich schon an dem ganzen Social Media-Kram, der mir persönlich wenig bringt und trotzdem die Leistung der Konsole beeinträchtigt. Meiner Meinung nach sollten Konsolen wirklich reine Spielemonster sein, wo sich Entwickler voll auf die Hardware stürzen können und nicht ständig im Hinterkopf bedenken müssen, dass zig Apps gleichzeitig im Hintergrund laufen. So ist eine Playstation 4 nichts weiter als ein High End PC Stand 2013 mit ein paar Exklusivtiteln – das ist zwar gut, aber auch nicht besonders aufregend. Wenn der Preis jedoch stimmt, wird das Ding eh irgendwann die PS3 ersetzen. Und wo zum Teufel bleibt eigentlich The Last Guardian?


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