Lesezeichen – Minecraft: The unlikely Tale of Markus “Notch” Persson and the Game that changed Everything
Lesezeit: 2 MinutenMinecraft ist ein Phänomen, ein Phänomen das sicher nicht jeder versteht. Ich selbst finde das Spiel zwar faszinierend und habe es immer wieder versucht irgendwie reinzukommen, sowohl in die “vanilla” Version als auch in gemoddete. Dabei musste ich ein ums andere Mal festellen, dass ich irgendwie mit dem Sandkastenaspekt nicht ganz so viel anfangen kann. Stattdessen schaue ich mir lieber an was andere Leute so in Minecraft bauen und anstellen. Trotzdem ist Minecraft auch vor allen Dingen wegen der beispiellosen Erfolgsgeschichte dahinter ein Thema das es sich lohnt etwas näher zu betrachten, schließlich hatte das Spiel sich bis zum letzten Juni 54 Millionen mal verkauft. 54 MILLIONEN MAL! Das ist eine Zahl von der Andere nur träumen können, zumal es quasi keinen Preisverfall gab, wie das sonst bei Spielen eigenlich üblich ist. Minecraft kostet heute immer noch knapp 20 Euro, genau wie am Releasetag der “fertigen” 1.0 Version 18. November 2011. Welches andere Spiel kann das schon von sich behaupten?
Das Buch von Daniel Goldberg und Linus Larsson mit dem sehr langen Titel: Minecraft: The unlikely Tale of Markus “Notch” Persson and the Game that changed Everything behandelt ein wenig die biografischen Hintergründe dazu, wie es dazu kam, das dem schwedischen Programmierer Markus Persson dieser ganz große Wurf gelang. Die Geschichte wird nicht ganz chronologisch erzählt, sondern beginnt mit den Geschehnissen der MinceCon 2011, genauer dem 18. November 2011, der Tag an dem in Las Vegas unter den Augen von tausenden Minecraft Fans – Fans die bisher die Alpha- und Beta-Versionen des Spiels gespielt hatten – der Schalter umgelegt wurde, der symbolisch die fertige 1.0 Version von Minecraft in die Weiten des Internets entließ. Dort, an diesem Tag, in Las Vegas geschah etwas das durchaus als unfassbar zu bezeichnen ist. Ein einzelnes Spiel hatte tausende von Menschen auf der ganzen Welt dazu gebracht, nach Las Vegas zu pilgern um diesem historischen Moment beizuwohnen. Ein Kostümwettbewerb wird fast zu Ausschreitungen führen, Menschen werden stundenlang in einer Schlange anstehen, nur um ein Autrogramm von Markus Persson zu bekommen, und zwei Briten (einigen werden die beiden als Lewis und Simon vom Yogcast bekannt sein) werden frenetisch und wie Stars gefeiert werden, während sie auf der Bühne zusammen Minecraft spielen.
Während des Lesens bekam ich immer wieder mal eine Gänsehaut. Immer dann, wenn man über die Momente gelesen hat, an denen ein Stück Videospiel-Geschichte geschrieben wurde. Zum Beispiel als Markus Persson entschied, nicht das Angebot von Gabe Newell anzunehmen und für Valve zu arbeiten; denn wenn er sich an dieser Stelle anders entschieden hätte, dann hätte es das Phänomen Minecraft vielleicht nie gegeben. Und auch wer das Spiel selbst nicht mag, wird doch anerkennen müssen, dass der Erfolg von Minecraft der gesamten Indie-Szene einen riesigen Auftrieb verpasst hat und Tausende von Entwicklern dazu inspiriert hat, nach den Sternen zu greifen. Deshalb kann ich das Buch jedem nur empfehlen, der sich so ein bißchen für Gaming-Geschichte und da ganz besonders für Minecraft und die Hintergründe zum Erfolg des Spieles interessiert. Es wird übrigens auch erklärt, dass Markus Persson selbst schon knapp nach der offiziellen Fertigstellung des Spiels sich weitestgehend aus der weiteren Entwicklung zurückzog und anderen Projekten widmete, weshalb es vielleicht gar nicht mehr so seltsam erscheint, dass er das Spiel letztes Jahr an Microsoft verkauft hat.
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