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Transformers: Devastation – Lizenzspiel trifft ins Schwarze!

von am 28. Oktober 2015
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Lesezeit: 4 MinutenObwohl Gamer bekanntlich viel zocken, so ist das Angebot der Entertainmentindustrie weitaus größer und natürlich ebenso fesselnd, wie das neuste, geliebte Videospiel. Auch Comics, Filme, Serien und Bücher begeistern Menschen seit Jahrzehnten und dementsprechend bauen sich auch hier enthusiastische Fankulturen zusammen. Ich kenne das aus der Kindheit: War ich damals großer Fan der Ghostbusters, der Hero Turtles und diverser Disney-Figuren, so war es das Größte diese Helden auch selbst spielen zu können. Der Ruf entsprechender Lizenzprodukte ist bis heute rapide gesunken, denn meist ist die Lizenz der größte Kostenpunkt einer lieblosen Portierung, die schneller enttäuscht, als man die Packung aus den Regalen nehmen kann. Auch die Transformers haben ihre digitale Kredibilität längst eingebüßt und leiden unter dem hinkenden Vergleich zur Michael Bay’schen Filmvorlage. Dementsprechend ist es verständlich, dass Transformers: Devastation reflexartiges Naserümpfen auslösen könnte, jedoch empfehle ich bereits im Vorwort dieser Review einmal genauer hinzuschauen.

Retro-Cartoon statt Popkorn-Kino!

Seit sich Activision der Lizenz annahm, sind mehr als ein Dutzend Spielportierungen in die Läden gewandert. Mit Transformers: Devastation startet das Franchise um die beliebten Autobots eine Devolution, statt eine Neuinterpretation. Das Spiel orientiert sich an der Cartoon-Reihe von 1984 und verwirft somit eine „realistische“ Präsentation, sondern zielt ganz klar auf Nostalgie, aber auch auf jede Menge Trash. Um für genug Action zu sorgen engagierte man die japanischen Haudrauf-Stilisten von „PlatinumGames“, die in der Vergangenheit mehrfach ihr gutes Händchen unter Beweis gestellt haben. Ihr schlüpft dabei in die Karosserie eines – von bis zu fünf freispielbaren – Autobots, die sich erneut gegen die Decepticons stellen. Deren Anführer Megatron schmiedet nämlich einen diabolischen Plan, um die Erde nicht nur zu erobern, sondern auch seinen Vorstellungen anzupassen. Mittels einer mysteriösen Plasma-Energie gilt es unseren Planeten in eine mechanische Welt zu verwandeln, unter Berücksichtigung, dass alles organische Leben dafür hops gehen muss. Entschlossen schreiten die Autobots zum Gegenangriff. Es sollte klar sein, dass das Gameplay letztendlich die Story überdeckt, die dennoch mit vielen Cutscenes einen großen Nostalgie-Charme vermittelt, auch ausgelöst durch die Originalsprecher der damaligen Serie. Beide Komponenten ergänzen sich immerhin im richtigen Verhältnis, um für eine ansprechende Balance zu sorgen. Schminkt euch jedoch einen zuspitzenden Spannungsbogen oder etwaige Twists im Vorfeld ab. Transformers: Devastation ist eine Hommage an die 80er und setzt dementsprechend auf Authentizität, anstatt auf ein neues Rad. In diesem Kontext leistet das Spiel letztendlich einen sehr guten Job.

Transformers: Devastation Gameplay Trailer

Voll auf den Kotflügel!

Transformers: Devastation hat sich für das Genre „Hack’n Slay“ entschieden. Wer schon einmal Bayonetta, God Of War oder Devil May Cry gespielt hat, wird sich schnell heimisch fühlen. Zwei Angriffstasten gepaart mit Ausweichmanövern und einem Sprung bilden das etablierte Fundament moderner Genrevertreter. Das Konzept basiert also aus combostarkem Angriff und dem Ausweichen gegnerischer Schläge zur rechten Zeit. Platinum Games hat hierfür die „Hexenzeit“ aus Bayonetta recycelt, d.h. weicht ihr den gegnerischen Angriffen knapp aus, verlangsamt sich das Spiel und bietet euch die Chance auf einen ertragreichen Rückschlag. Die Transformation der Autobots ist ebenfalls ins Spiel integriert. Lasst ihr die Ausweichtaste gedrückt verwandelt ihr euch in das entsprechende Kraftfahrzeug. Damit lassen sich Wege schneller zurücklegen, aber auch die Kombos um einen gewaltigen Rammangriff erweitern, entweder frontal oder von oben herab. Das Schlagen bei Geschwindigkeit aus dem Auto-Modus heraus ist zusätzlich notwendig, um die Schilde einiger Gegner zu zerstören. Für Gegner aus der Ferne oder der Luft gibt es zusätzlich Schusswaffen. Obwohl sich das alles sehr abwechslungsreich anhört, bleibt das Gameplay dennoch sehr repetitiv. Selten bietet das Spiel Anlehnungen an andere klassische Spielkonzepte, wie z.B. eine Top-Down-Ansicht oder das Prinzip eines Sidecrolling-Shooters. Das Gesamtkonzept trübt jedoch nicht den Spaß. Das Spiel bleibt konstant fordernd, so dass die Langeweile auf der Strecke bleibt. Sollte es dennoch brenzlig werden, besitzt jeder Autobot eine individuelle Zusatz- und eine Spezial-Attacke, die jedoch an eine Energieleiste gebunden ist, die sich während der Klopperei füllt. So actionreich Transformers: Devastation oberflächlich wirkt, desto ungewöhnlicher kommt die Einbindung eines komplexen Rollenspiel-Systems daher. Im Unterschlupf der Autobots, der sogenannten „Arche“ könnt ihr euren Kampfboliden nach eigenen Wünschen wechseln, aber auch die zahlreichen Schlag- und Schusswaffen austauschen, verbessern oder per Minispiel ausrüstbare Erweiterungschips anfertigen. Ebenso bietet die „Arche“ einen Shop für weitere Waffen oder Items, die euch z.B. heilen oder temporär verstärken. Grundlegende Charaktereigenschaften, wie Stärke, Geschwindigkeit, etc. können ebenfalls aufgelevelt werden. Das Ganze funktioniert mit „Credts“ als Währung, die im Laufe des Spiels gesammelt werden. Der Mix aus Hack’n Slay-Action und der Individualisierung aus Rollenspiel-Elementen weiß zu überzeugen, bringt Abwechslung und kreative Ader zur Selbstgestaltung.

Let’s party like it’s 1984!

Auch die Präsentation lässt prinzipiell keine Wünsche offen und verdeutlicht wie gut Cellshading bei Vierradantrieb funktioniert. Das trifft jedoch nicht nur auf das Gameplay zu, sondern kommt ebenfalls in den Cutscenes zur Geltung, die das 1984er Cartoon-Vorbild perfekt imitieren. Nur die Handlungsorte beschränken sich penibel auf Wolkenkratzerstädte mit gelegentlichen Abschweifungen in technisierte Gefilde. Immerhin bietet Ersteres ein Stück Bewegungsfreiheit und das finden von versteckten Items, Informationen zum Universum und weiteren Zugängen. Aber auch diesbezüglich ist alles solide durchinszeniert. Japanische Stilistik und gut platzierte Kamerafahrten lassen die Cartoon-Cineastic mit dem Gameplay verschwimmen und hinterlassen dabei keine Zeit zum Verschnaufen. Auch die Gegnervielfalt wird stets mit entsprechenden Sequenzen eingeleitet, was besonders bei den zahlreichen Bossgegnern imposant wirkt. Dass das Ganze keinen Pokal für grafische Innovation verdient, sollte klar sein, dennoch ist das digitale Abziehbild der Serienvorlage mehr als gelungen und ebenfalls stimmig in Szene gesetzt.

Fazit

Transformers: Devastation passiert, wenn sich ein japanisches Entwicklerteam einer Kultserie aus den Staaten annimmt und dennoch eigene, markante Stilmittel über das Gameplay überträgt. Daraus ergibt sich ein über 5 bis 6-stündiges Action-Feuerwerk, welches trotz simplen Spielprinzips zu fesseln vermag, während fleißig aus der Nostalgie-Kanone geschossen wird. Die Zielgruppe mag schwer zu bestimmen sein, da nur ältere Semester mit der alten Cartoon-Serie vertraut sein dürften und das Design entsprechend (absichtlich) Altbacken ist. Dennoch sollten insbesondere Fans japanischer Action-Spielekunst den Titel auf die Wunschliste schreiben, unabhängig vom sentimentalen Blick in vergangene Spielzeugkisten. Denn so trashig „Devastation“ nun sein möchte und so sehr das Spiel ein Augenzwinkern voraussetzen sollte, desto eher hat PlatinumGames ein Gesamtpaket zwischen Aktion, Zeichentrick und Rollenspiel geschaffen, welches das Vorzeigeprojekt eines guten Lizenzproduktes ist, auch wenn sich ein Coop-Mode mal wieder angeboten hätte.

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