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2 Kommentare

Silent Hill: Downpour – Nur ein Tropfen auf dem heißen Stein?

von am 1. Mai 2012
DETAILS
 
Pluspunkte

+ sehr atmosphärisch
+ Rückkehr zu den Ursprüngen
+ verschiedene Enden
+ große Anzahl an gut durchdachten Rätseln

Minuspunkte

- gelegentliche Ruckler rauben den Spielspaß
- leider schwache Grafik
- nicht so gruselig
- träges Kampfsystem

Editor Rating
 
GAMEPLAY
7.0

 
GRAFIK
6.0

 
SINGLEPLAYER
7.0

 
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0.0

 
SOUND
7.0

Gesamt-Wertung
7.0

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Lesezeit: 4 MinutenSilent Hill, einst ein Meilenstein der Survival-Horror-Spiele, ist in den letzten Jahren immer weiter ins schlechte Licht der Fans gerückt. Ein Grund soll unter anderem der sein, dass das ursprüngliche Flair verloren gegangen sein soll. Konami und Vatra Games ließen das natürlich nicht lange auf sich sitzen und versuchen mit Silent Hill: Downpour zum Ursprung der Serie zurückzugehen. Ob ihnen das geglückt ist, erfahrt ihr im folgenden Artikel.

Murphy Pendleton – Sträfling aus unbekannten Gründen

Die Story von Silent Hill: Downpour ist die des Sträflings Murphy Pendleton. Murphy sitzt aus unbekannten Gründen im Gefängnis ein und muss umverlegt werden. Dazu werden er und zwei weitere Insassen mittels eines üblichen Gefangenentransportes umgesiedelt. Doch, wie zu erwarten war, kommen sie niemals im anderen Gefängnis an, da der Bus kurz vor Silent Hill verunglückt und scheinbar nur Murphy den Absturz überlebt hat. Sehr benommen und wortwörtlich im Regen stehend nutzt er seine neu gewonnene Freiheit und will abhauen, um nicht zurück ins Gefängnis zu müssen. Doch schon nach kürzester Zeit merkt Murphy, dass so einiges nicht zu stimmen scheint, im kleinen Örtchen von Silent Hill. Und dann ist da noch dieser Regen.

Wenn es regnet, sollte man sich unterstellen und zwar schnell

Sobald man dann irgendwann in Silent Hill angekommen ist, bietet sich einem eine große Umgebung zum Erkunden an. Ganz getreu den früheren Silent Hill-Spielen könnt ihr also den Entdecker in euch wecken und in jede Gasse gehen und in viele Häuser gehen, um nach den Geheimnissen in diesen zu forschen. Und nicht nur in den Häusern sind Geheimnisse versteckt, sondern ganz Silent Hill ist ein Geheimnis für sich. Immer wieder werdet ihr im Spiel auf kleine Flyer oder Zeitungsartikel treffen, die euch etwas zur Geschichte des einst beschaulichen Örtchens verraten. Doch nicht nur das, denn oft eröffnen sie euch auch kleine Nebenquests, die ihr erfüllen könnt, um entweder ein Achievement oder aber gar eine besondere Waffe zu finden. Diese werdet ihr nämlich auch brauchen, denn sobald es anfängt zu regnen begegnen euch an jeder Ecke aggressive Monster, die euch ans Leder wollen. Euch bleiben also nur zwei Möglichkeiten, entweder draufhauen oder abhauen. Das Kämpfen in Silent Hill: Downpour ist zwar aufgrund der Tatsache, dass ihr an fast jeder Ecke einen Gegenstand findet, den ihr als Waffe verwenden könnt, einfach, aber in der Praxis gestaltet es sich wahrlich umständlich. Das liegt einfach gesagt daran, dass Murphy sehr langsam und träge reagiert. Zwar kann er mit einem Beil oder einer Schaufel umgehen, aber wenn es darauf ankommt, schnell zu sein, wird er vorher gefressen, als dass er wirklich effektiv handelt. Aufpassen solltet ihr außerdem dann, wenn eure provisorische Waffe zerbricht, was diese nach einer gewissen Nutzungsdauer tun, denn auch die Feuerwaffen, die ihr im späteren Verlauf findet, besitzen nur begrenzt Munition. Der schlimmste Fall tritt außerdem dann ein, wenn ihr gegen mehrere Monster in den Kampf zieht, da eben genannte Punkte euch mehr als nur einmal dazu zwingen werden eure Beine in die Hand zu nehmen und das Weite zu suchen. Entkommen könnt ihr den Monstern auf längerem Zeitraum vor allem dadurch, dass ihr ein Gebäude betretet, da dadurch vor allem der Regen aufhört, der die Anzahl der Biester im Freien erhöht.

Is this the real life? Is this just fantasy?

Was wäre ein Silent Hill ohne Parallelwelt? Wahrscheinlich ein Spiel, dem sehr viel verloren geht. Und genau aus diesem Grund gibt es in Silent Hill: Downpour auch eine solche Parallelwelt. Diese weiß vor allem grafisch zu überzeugen, da sie einen albtraumhaften Untergrund darstellt, der sich scheinbar unter Silent Hill zu verbergen scheint. Gleichzeitig repräsentiert sie aber auch Murphys geistigen Zustand, der nach und nach anfängt zu glauben, er schnappe über. Leider hat man von diesen Parallelwelt-Abschnitten nur sehr wenig, da man zum einen durchgehend auf der Flucht vor einem alles verschlingenden Wesen namens The Void ist und zum anderen der Abstand zwischen diesen Abschnitten einfach zu groß ist, um sie wirklich zu genießen. Denn eigentlich gibt es viel zu bestaunen, in den Parallelwelt-Abschnitten, da sich die Designer von Vatra Games scheinbar wirklich ausleben konnten. Seien es schwebende Räume oder riesige Uhrzeiger, auf denen ihr balancieren müsst, während sie sich mit Highspeed drehen, dem Ganzen scheinen keine Grenzen gesetzt zu sein. In diesen Abschnitten werden euch auch vermehrt kleine Knobelaufgaben begegnen, die je nach eurer Einstellung zu Beginn des Spieles einfacher oder schwieriger zu lösen sind. Doch so schön das Design auch sein mag, so schade ist es, dass die Unreal Engine 3 im restlichen Spiel nicht vollständig ausgereizt wurde. Plötzlich aufploppende Grafiken oder Objekte und verwaschene Texturen sind das Ergebnis, was teilweise schade ist. Vor allem sind es Ruckler, die das Spielerlebnis wirklich behindern und vor allem in wichtigen Momenten für Frustration sorgen.

Huch, sollte ich mich hier etwa erschrecken?

Während Silent Hill, vor allem noch der zweite Teil, für Schockmomente und Gruselspaß der besondere Klasse galt, sind die Schockmomente in Silent Hill: Downpour eher mäßig gelungen und entlocken eingesessenen Horror-Veteranen wohl eher ein müdes Lächeln, als einen wirklichen Herzklabaster. Oft sind die Momente, in denen man erschrecken soll einfach zu erahnbar. Sei es ein Streifenwagen, in dem plötzlich ein Hund lautstark bellt oder eine Fahrt im Aufzug, von der man bereits vorher weiß, dass sie nicht gut enden wird. Viele dieser Schocker sind leider einfach zu schwach oder treten erst viel zu spät ein. Stellenweise entdeckte ich die Zeichen für einen kommenden Schocker, doch der eigentliche Spuk blieb mehrere Minuten aus oder fehlte sogar gänzlich. Zwar schaffen es die Entwickler von Vatra Games eine wirklich solide Atmosphäre zu kreieren, die auch teilweise beklemmend wirkt, aber so wirklich Angst macht das Spiel nun nicht. Das soll nun keineswegs heißen, dass es kein gutes Horror-Spiel ist, aber wer einen wirklichen Schocker erwartet hat, wird wohl enttäuscht werden. Ein weiteres zweischneidiges Schwert dürften wohl die gelegentlich auftretenden Entscheidungen sein, die ihr fällen müsst. Sie sind insofern positiv zu benennen, als das sie mitbestimmend für eines der sechs Enden sind, die es in Silent Hill: Downpour gibt. Zu bemängeln ist allerdings die Tatsache, dass es eben nur die Enden sind, welche sich ändern und keinen Einfluss auf andere Dinge im Spiel haben.

Fazit

Silent Hill: Downpour ist ein guter Schritt zurück zu den Ursprüngen der beliebten Horror-Serie. Leider schafft es, aufgrund von einigen technischen Schwierigkeiten und wirklich schockenden Momenten, diesen Sprung nicht vollständig, ist aber dennoch ein sehr atmosphärisches Horror-Spiel geworden, an dem auch Fans der Reihe ihren Spaß haben werden. Auch wenn das Kampfsystem sehr träge wirkt und teilweise auch echt unfair ist, kann man einige Stunden Spaß mit Silent Hill: Downpour haben. Auch die Vertonung der Charaktere ist glaubwürdig und der Soundtrack vermittelt teilweise eine sehr gute Gruselstimmung. Silent Hill: Downpour ist zwar keine Revolution der Serie, wird euch aber auch nicht vollends im Regen stehen lassen.

Kommentare
 
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  • totoro
    8. Mai 2012 at 14:17

    Was ist eigentlich so schwer daran, Teil 1 so wie er aufgebaut ist nochmal in “schön” zu machen? Jetzt wurde die Serie schon zweimal neu-gebootet und beide Spiele sind nur “nett” geworden. Statt ständig neu zu interpretieren sollte man doch einfach wieder machen, was “Silent Hill” groß gemacht hat.


  • Roxasu
    10. Mai 2012 at 14:50

    Auf jeden Fall, nur leider scheinen die Entwickler zu glauben, dass dieses etwas actionlastigere besser ankommt, wobei das natürlich den Gruselfaktor extrem mindert…


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