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Mittelerde: Schatten des Krieges – Der Feind meines Feindes ist mein Feind

von am 16. November 2017
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Für Fans von:

Der Herr der Ringe, Mittelerde: Mordors Schatten, Sandbox

Amazon-Link:

amzn.to/2fF7pXs

Pluspunkte

+ epische Belagerungsschlachten
+ flüssiges und dynamisches Kampfsystem
+ jeder orkische Gegenspieler ist einzigartig
+ weitläufige Spielwelt
+ detailreiche Charakterentwicklung

Minuspunkte

- ...die allerdings schnell ermüdend und zur Pflicht werden
- Lootboxen
- Multiplayer ist lediglich Beiwerk

Editor Rating
 
GAMEPLAY
8.0

 
GRAFIK
8.0

 
SINGLEPLAYER
7.0

 
MULTIPLAYER
5.0

 
SOUND
8.0

Gesamt-Wertung
7.0

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Zusammenfassung
 

"Mittelerde: Schatten des Krieges" erweitert die erfolgreichsten Features seines Vorgängers auf sinnige Weise, verliert aber trotzdem im fortgeschrittenen Spielverlauf deutlich an Spannung. Eine Schwäche, die allerdings von der Einzigartigkeit und dem Detailreichtum der orkischen Gegenspieler getragen wird.

 

Lesezeit: 4 MinutenFrieden ist in Mittelerde schon immer eine Rarität gewesen und wandelt man im Schatten des Krieges von Mordor, dann wird man zwischen marodierenden Ork-Horden und wilden Bestien wohl kaum ein lauschiges Plätzchen für sein Hobbit-Eigenheim finden. Was für den Einen zum Schaden gereicht, könnte sich für uns als Glücksgriff herausstellen, denn Mittelerde: Schatten des Krieges präsentiert uns Mordor von seiner ganz eigenen schönen und gleichwohl finsteren Seite.

MITTELERDE: Schatten des Krieges – Launch Trailer Deutsch HD German (2017)

Die Hauptdarsteller sind grün

Storytechnisch wird die Geschichte von Talion dem Waldläufer und seinem elfischen Geisterfreund Celebrimbor nahtlos fortgeführt. Positiv fiel hier auf, dass es für all jene, die den Vorgänger nicht spielten, eine ansprechende Einführung im Stil von „Was bisher geschah“ gibt. Fix schmieden die beiden Mittelerde-Tag-Team-Champions einen neuen Ring, nur um ihn binnen der ersten fünf Spielminuten wieder an die Spinnenkönigin Shelob zu verlieren. Bedauerlich, aber eigentlich auch nicht weiter schlimm, da die Hauptquest in Schatten des Krieges relativ nebensächlich ist. Der wahre Star in diesem Spiel ist weder Talion, noch Celebrimbor, sondern die zahllosen Orks und ihre Hauptmänner, denen ihr im Laufe des Spiels begegnet. Was bereits in Mordors Schatten gut war, wurde in Schatten des Krieges noch einmal eine ganze Ecke besser. Ich glaube, dass ich während meiner gesamten Reviewphase nicht einmal den Moment hatte, dass sich zwei Hauptmänner geglichen haben. Eigentlich verwunderlich, denn Dutzende Leichen säumten bis dahin meinen Weg. Ob ihr euch nun bewusst auf die Jagd nach Anführern macht oder aber von ihnen in einem ungünstigen Moment in einen Hinterhalt gelockt werdet, man ist irgendwie immer gespannt welche Gestalt einem da nun gegenüber steht. Egal, ob riesiger Ogerverschnitt oder heimtückischer Bogenschütze, jeder eurer Gegenspieler wirkt wie ein eigenständig konzipierter Charakter. So kommt natürlich auch richtig Leben in die Bude, denn auch wenn ihr den einen Anführer mithilfe eines gut gezielten Pfeils ausschalten könnt, ist der nächste vielleicht immun gegen Fernkampfangriffe und zwingt euch mit fortschreitendem Spielverlauf zu immer neuen und innovativen Herangehensweisen.

Kämpfe und Charakterentwicklung sind noch immer hoch dynamisch

Innovationen sind übrigens allerorts zu finden, denn das Kampfsystem in Schatten des Krieges ist wirklich fließend und nahezu makellos. Quick-Time-Events und gut abgestimmte Paraden ermöglichen euch auch Kämpfe in großer Unterzahl zu bestehen und wer die Steuerung wirklich verinnerlicht hat, der schaltet auch allein ganze Horden von Orks und Ungetümen aus. Wer sich auf seine Reflexe allein aber nicht verlassen möchte, der kann seinem Waldläufer so allerhand neue Tricks beibringen. Der Talentbaum, der mehr ein Talentstrahl ist, ist in Schatten des Krieges deutlich weitläufiger und erlaubt daher eine entsprechend ausgefeiltere Charakterentwicklung. In meinem Test entschied ich mich in Richtung Heimlichkeit und Heimtücke meine Punkte zu investieren, wurde damit aber irgendwie nicht wirklich glücklich. Vielleicht war ich zu sehr von Chuckys Hitman-Streams geprägt, aber die weitläufige Spielwelt von Schatten des Krieges lässt Fans reiner Schleicherei nur bedingt viele Spielräume. Was mich hier vermutlich am meisten störte waren die endlosen Gegnerhorden, die immer wieder aus irgendwelchen Hütten rausgelaufen kamen. Ihr tötet zehn, zwanzig oder fünfundneunzig Gegner und dann wird irgendwo doch ein Alarm ausgelöst und der ganze Spaß beginnt von vorne. Nicht, dass die Kämpfe nicht ansprechend waren, aber man fühlte doch sehr deutlich, dass Schatten des Krieges etwas anderes von mir erwartete. Ich sollte gegen eine Übermacht kämpfen und ich sollte das Zeitliche segnen und das besser früher als später. Was mir persönlich in dem Moment missfiel, ist aber letztlich integraler Bestandteil des Spiels. Denn wann immer ihr von einem womöglich noch namenlosen Ork besiegt werdet, steigt dieser in der brutalen Hierarchie der Grünhäute auf und wird so zu eurem persönlichen Erzfeind, an dem ihr euch dann wiederum in speziellen Vendetta-Missionen rächen könnt. Selbstverständlich ist es mir dann irgendwann auch passiert und als ich dann wütend, mit Schaum vor dem Mund in die Orkfeste eindrang, waren meine Mord- und Rachegelüste ebenso stark ausgeprägt wie meine pochende Halsschlagader. Ein gelungenes Feature.

Es zieht sich

Während ihr euch im Laufe der Hauptgeschichte durch Mordor schlagt, schaltet ihr hier und da immer wieder neue Features frei. Eines der vermutlich relevantesten in Schatten des Krieges sind die Belagerungsschlachten rund um riesige Festungen, die euch in die unwirtlichsten Gegenden Mittelerdes führen. Während sich die Eroberungsschlachten anfangs noch als bombastische Gemetzel präsentieren, verlieren sie aber irgendwann doch an Fahrt. Zu ähnlich sind sie sich im Aufbau und zu wenig liegen die Kämpfe in eurer Hand. Vielmehr wählt ihr lediglich verschiedene Upgrades, Einheiten oder im Falle eines Angriffs, Verteidigungsoptionen aus und alles weitere wird dann vom Computer erledigt. Zwar könnt ihr euch innerhalb der Schlachten als Talion durch die Reihen eurer Feinde hacken, aber irgendwann verliert auch das seinen Reiz. Demnach verliert Mittelerde: Schatten des Krieges in der zweiten Spielhälfte deutlich an Zug und wird vielmehr durch seine einzigartigen Charaktere, nicht aber durch die übermäßig anfallenden Belagerungsschlachten getragen. Wem das allerdings zu nervig ist, der kann sich aber problemlos mittels Kauf von Lootboxen mit neuen Einheiten und Upgrades eindecken. Eine Option, die nicht nur mir sauer aufstößt, gerade mit Hinblick auf den ohnehin schon repetitiven Charakter sich häufig wiederholender Schlachten. Ein Umstand der den einen oder anderen sehr schnell die Abkürzung über die Kreditkarte nehmen lässt.

Schatten des Krieges ist ein Spiel, das sich seine Schwächen durchaus erlauben kann

Unter dem Strich ist Schatten des Krieges aber allemal eine Empfehlung wert. Ich hatte wirklich meinen Spaß und mit ca. 30-40 Stunden Spielzeit kommt man hier auch voll auf seine Kosten. Das Kampfsystem ist flott, die Animationen teilweise wirklich ausgefallen und das Setting führt uns durch die wirklich ansprechend gestaltete Welt Mittelerdes. Auch wenn man sich irgendwann an den ewig selben Festungsmauern satt gesehen haben sollte, wird man auch nach zig Stunden Spielzeit immer wieder mit neuen Herausforderungen in Form von Hauptmännern und Kommandanten konfrontiert. Die Bösewichte sind die Stars dieses Spiels und wirklich ein Alleinstellungsmerkmal, dessen Umsetzung sich nahezu perfekt in die Spielwelt von Schatten des Krieges einfügt. Was für eine unerwartete Reise.

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