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DmC: Devil May Cry – Dante ante Portas

von am 4. Februar 2013
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Lesezeit: 7 MinutenEs wird wieder geschossen, gemeuchelt und aufgeräumt. Das Reboot von Devil May Cry kommt mit der geballten Ladung Action zwischen realer und dämonischer Welt daher. Das innovative Level-Design, knifflige Sammelobjekte und unterhaltsame Charaktere bieten alten und auch neuen Hasen der Serie ein optimales Spieleerlebnis. Doch wo liegen die Schwachstellen und Knackpunkte des langersehnten Titels versteckt und was ist mit Dantes Haaren passiert? Fragen über Fragen und es gibt nur eine Lösung: Lest unseren Test!

Das Mundus Imperium

Devil May Cry 5 (DmC) bietet, im Gegensatz zu seinen Vorgängern, ein wenig mehr als nur die bekannte Dämonenjäger-Mission. Im neuen Reboot erfahren wir nun auch endlich etwas über Dantes Vergangenheit und seine Herkunft, denn die hat es in sich. An dieser Stelle soll nicht zuviel verraten werden, denn den Spaß will ich euch nicht nehmen. Es ist sicherlich nicht zuviel gespoilert, wenn ich verrate, dass Dante auf seinen Bruder trifft und sich mit ihm gegen den Oberdämon Mundus vereint. Denn hauptsächlich geht es darum, dass dieser Oberfiesling versucht aus dem Limbus, also der Dämonenwelt, die menschliche Welt zu beherrschen. Durch die Kontrolle der Banken, Medien und einem allgegenwärtigen giftigen Energydrink gelingt es Mundus, die Menschen zu seinen Gunsten zu steuern. Schlecht für Dante und seinen Bruder, denn sie bekommen den Einfluss des Dämonen zu spüren. Als Terroristen werden sie in der Menschenwelt und als Dämonenjäger im Limbus gejagt. Gemeinsam wollen sie der Tyrannei ein Ende setzen und Mundus Imperium besiegen. Nichts leichter als das.
DmC Devil May Cry 1DmC Devil May Cry 2DmC Devil May Cry 3DmC Devil May Cry 4DmC Devil May Cry 5

Schmerz, lass nach…

DmC bietet in Sachen Gameplay genau das, was man von einem Reboot der Action-Reihe erwartet. Knackige Gegner, knifflige Platformer-Passagen und gut versteckte Rätselobjekte geben euch gerne mal die ein oder andere harte Nuss zu knacken. Generell wechseln sich Gegner-Kämpfe und Platformer im meistens angenehmen Rythmus ab. Das ist auch gut so, denn die Dämonen sind im Verlauf des Spieles immer zahlreicher vertreten und halten einen ordentlich in Atem. Nach einem aufregenden Gemetzel ist man umso dankbarer für ein paar Greifhaken-Schwünge, um den Krampf aus den Fingern zu klopfen. Für mich als Neueinsteiger war es etwas verwunderlich, mit Gegnern konfrontiert zu werden, die sich zum Teil nur durch andere Rüstungen oder Waffen unterschieden. Diesen Aspekt finde ich persönlich eher anstrengend, aber wirklich störend ist es nicht.

Die Waffenvielfalt ist ein wirkliches Highlight. So sammelt man im Laufe der Handlung immer mehr dämonische und himmlische Waffen ein, die es im Kampf zu kombinieren gilt. Die Kämpfe werden in Punkten festgehalten, das heißt, je mehr Waffen-Moves man kombiniert, desto besser die Wertung der Mission. Es reicht jedoch nicht nur die Waffen in Kombination zu benutzten, denn nicht alle Gegner sprechen auf die gleiche Waffe an. So müssen zum Beispiel blau schimmernde Dämonen mit himmlischen Waffen angegriffen werden und rot schimmernde mit dämonischen Mitteln. Das macht in einem gemischten Kampf natürlich die doppelte Arbeit und stellt die Nerven so manches Mal auf eine harte Probe.

Da lobe ich mir die etwas seichteren Platformer-Passagen, die den Puls wieder ein wenig herunterfahren. Sie sind im Vergleich mit den oft knackigen Kämpfen meistens ein Kinderspiel, was der Dynamik des Gameplays in keinster Weise schadet. So kann man zwischen den Adrenalinstößen bei der Suche nach versteckten Objekten und Türen ein wenig die Seele baumeln lassen und den Grips anwerfen. Denn die Schatzsuche ist selbst für geübte Rätselfüchse nicht immer ein Einfaches. Am Ende einer jeden Mission werden die Statistiken angezeigt und Punkte vergeben. Der Unmut wird dabei umso größer, je mehr Objekte man übersehen hat. Hier muss man aber auch einräumen, dass selbst in den frühsten Leveln überall kleine Verstecke sind, die man erst mit entsprechenden Waffen aus späteren Missionen öffnen kann.

Die ambitionierten Hardcore-Fans lassen es sich natürlich nicht nehmen, an den zahlreichen Checkpoints nochmal loszulegen, um die Statistiken durch vergessene Objekte oder bessere Kombos doch noch etwas nach oben zu korrigieren. Die Speicherpunkte sind absolut gerecht und perfekt verteilt, so kann selbst innerhalb einer Mission entspannt mal abschalten und am letzten Checkpoint wieder einsteigen ohne nervige Passagen nachholen zu müssen. Des Weitern können bei bestimmen grünen Statuen die Verbesserungspunkte, die man durch Kombos oder Seelenpunkten gesammelt hat, einlösen und die Waffen und eigene Fähigkeiten aufstocken.

Das Level-Design von Devil May Cry 5 zählt für mich zu einem der innovativsten, die ich bisher sehen durfte. Die Einbindung der Thematik in die Umgebung ist fantastisch gelungen. So hüpft man durch eine Nachrichtensendung und kämpft gegen eine digitale Replikation des Nachrichtensprechers von Mundus oder jagt nach seiner Frau in einer Disko und schlängelt sich von einem Lautstärkepegel zum anderen. Beeindruckend war auch das Level, in dem die Welt auf dem Kopf stand und Dante in der Wasserspiegelung der Realität sich zu Mundus Turm durchgekämpft. An diesen Stellen spürt der Spieler, dass er nicht nur ein einfaches Action-Game spielt, sondern ein Level-Eye-Candy geliefert bekommt.

Zu guter Letzt die Charaktere: Da ich die Vorgänger nur durch gelegentliches Zusehen oder Erzählungen kenne, kann ich keinen guten Vergleich zwischen dem alten und dem neuen Dante ziehen. Meine Erfahrung mit ihm haben mich persönlich sehr überrascht. So dachte ich zu Beginn, dass dieser Titel mit so einem pubertären Macho ziemlich anstrengend werden könnte. Glücklicherweise bemerkt man mit jeder gewonnenen Mission einen Wandel in seinem Wesen. So reift er immer mehr zu einem sympathischen jungen Held heran, der schnittige Kanten hat und sich für keinen coolen Spruch zu schade ist. Seine Kommentare zum Geschehen wirken an keiner Stelle aufgesetzt oder erzwungen, sondern fügen sich harmonisch in seinen Charakter mit ein. Seine Frisur ist natürlich Geschmackssache, die Einen bevorzugen den Hauch von Animestyle, die Anderen mögen lieber den modischen Kurzhaarschnitt. Ich zähle zu den letzteren, vor allem, weil er dadurch realistischer wird. Der Wandel war einfach für das Setting zwischen realer Welt und Limbus notwendig.
DmC Devil May Cry 12

Knoten in den Fingern

Die Steuerung von DmC zählt wohl zu einer der härtesten, die ich bisher lernen musste. Die Vielzahl an Waffen und Einsatzmöglichkeiten strapazieren die armen Gamer-Hände bis aufs Äußerste. Leider kann man die Verwendung der vielen Moves nicht umgehen, da gerade die Abwechslung ordentlich Punkte und Schaden bringt. So wählt man per Schultertaste eine himmlische oder dämonische Waffe und führt die Schläge mit den Knöpfen aus. Dies ist sowohl in der Luft, als auch auf dem Boden möglich. Ansonsten dreht die Kamera weitestgehend von selbst mit. Dreht man die Kamera selbst, um sich umzusehen, fällt leider der nervige Aspekt auf, dass die Kamera sich nach einer oder zwei Sekunden wieder von selbst justiert. Das ist eher hinderlich, wenn man versucht geheime Verstecke auszumachen.

Der Umfang

Mit 20 knackigen Missionen reiht sich der fünfte Teil der Serie gut in die Vorgänger mit ein. Wer sich nicht mit Kleinigkeiten aufhält, schafft den Titel sicherlich in zirka zehn Stunden. Das mag für manche vielleicht wenig sein, für meine Begriffe ist die Spieldauer jedoch perfekt. Die Handlung gibt im Prinzip nicht wirklich mehr her und wird durch die knackigen Missionen nicht künstlich hinausgezögert. Wer mehr Zeit mit dem Titel verbringen möchte, hat genug damit zu tun, alle Objekte einzusammeln und die Geheimverstecke zu öffnen.

Die Engel haben die Haare schön

Grafisch bietet uns nicht nur Dante, sondern auch die Gegner, Level und Mimiken großes Kino. Gestern wehte noch sein blasses Haupthaar im Wind, heute überzeugt er mit einem schnittigen dunklen Kurzhaarschnitt. Ich gehe stark davon aus, dass die Typveränderung nicht nur mit dem Reboot, sondern auch mit der Vorgeschichte zu tun hat. Die Welten und Gegner sehen fantastisch aus. Gerade die Umwelt besticht durch ihre Weite und Liebe zum Detail. So wirken selbst die Schlauch-Level noch sehr offen und spannend.
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Ein großes Lob gebührt vor allem Combichrist für den perfekten Soundtrack. Die Kampfszenen und Level werden mit Songs und Instrumentals untermalt, was einen großen Beitrag zur Atmosphäre bringt. Selbst Gamer, die nicht auf Metal stehen, werden bei der Musik mit Adrenalin versetzt.
Die Mimik der Charaktere und die Dialoge sind absolut gelungen und unterhaltsam, jedoch wurde bei der deutschen Synchronisation heftig geschlampt. Betonungen hören sich unrealistisch an oder Textpassage fehlen komplett und das ist definitiv ein dickes No-Go.

Fazit

Dante macht auch im fünften Teil seine Sache gut und beglückt alte und neue Fans mit Action, super Level und einem grandiosen Gameplay. Zahllose Waffen, Kämpfe, versteckte Objekte und Gegner halten die Motivation aufrecht, sich durch die düstere Welt zu kämpfen und Mundus’ Imperium zu zerstören. Ein perfekter Soundtrack und eine spannende Handlung machen den Titel rund und zu einem absoluten Pflichttitel. Wer sich nicht an ein paar ruhige Platformer-Passagen und schmerzenden Fingern stört, ist hier gut aufgehoben. Jedoch empfehle ich die Originaltonspur, an die ihr durch die Sprachumstellung an eurer Xbox kommt, denn die Aussetzer der deutschen Synchronisation sind nervig. Schnappt euch eure Sichel und geht auf Dämonenjagd, es lohnt sich!

Kommentare
 
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  • Jacky Cola
    5. Februar 2013 at 22:44

    Das Leveldesign in Kombination mit der Story gefällt mir gar nicht. Das kann man in zwei Gründe einteilen:

    1. In Kombination mit der Story ist es ein wenig lächerlich / unrealistisch / kindisch. Dämonen haben weder Nachtclubs, noch kämpfen sie in Fernsehsendern und veranstalten auch keine “America’s got Talent” fake Shows…
    Dementsprechend sind auch die dazugehörigen Level meinem Geschmack nach ein wenig lächerlich. Es sieht zwar alles gut gemacht aus, passt aber nun einmal nicht in eine ernsthafte Geschichte über Dämonen und whatever…

    2. Die Level sind alles andere als innovativ und gut durchdacht. Meistens fliegen einfach irgendwelche Trümmer im Nichts herum oder es gibt Tunnelsysteme, deren gesamte Architektur man nicht nachvollziehen kann. Und alles ist erstens sehr linear und zweitens wird der Rückweg oft sinnlos versperrt (so kann man nicht den anderen Weg auch auskundschaften). Die Vorgänger waren da wesentlich besser!
    Da war statt linearer Aufbau zum Beispiel ein Schloss, in dem man nach und nach weitere Türen öffnete oder in den selben Räumen, aber auf höherer, zuvor nicht erreichbarer Ebenen spielte.
    God of War macht dies noch viel besser, kann ich nur empfehlen!


  • 6. Februar 2013 at 12:57

    Das ist natürlich Geschmackssache, ob einem die Level gefallen. Ich finds einfach erfrischend in einer TV-Show herumzuhüpfen, das hat nichts damit zu tun, ob so ein Szenario plausibel ist oder nicht. Warum sollten Dämonen so etwas nicht haben? Sooo ernsthaft ist die Geschichte doch garnicht.

    Anscheinend sehe ich die Levelkonstruktion aus einer sehr oberflächlichen Perspektive: sieht gut aus, macht spaß durchzusausen, macht auf den ersten Blick Sinn. Mir ist ehrlichgesagt wurscht, ob es genau SO gebaut werden könnte oder nicht. Das mit den mehreren Ebenen finde ich definitiv spannend, aber für mich als Neuling in der Serie war der Titel total zufriedenstellend und hat mich gehyped zurückgelassen.


  • Jacky Cola
    7. Februar 2013 at 13:51

    Hängt wohl damit zusammen, was man erwartet.
    Die Level sind ja auch sehr schön anzusehen und lassen sich gut spielen. Devil May Cry kam ja ursprünglich von Resident Evil (die alten Teile) und in den Vorgängern musste man auch fleißig Schlüssel/Gegenstände sammeln und dann zurück zur richtigen Stelle, was dann eine neue Tür öffnete. Im neuen DMC läuft man eher Schlauchartig durch und sobald man um die Ecke ist, verschließt sich der Rückweg auch meist. Das nimmt leider schon ein wenig Atmosphäre und legt den Schwerpunkt aufs Zerhacken von Monstern.

    Gut ist aber das Kampfsystem! Nachdem DMC4 ein wenig traurig war, gibt es in DMC wieder richtige Schwertkämpfe und ordentlich Gemetzel <3


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