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Assassin’s Creed Valhalla – Rettet Odin ein Franchise?

von am 24. November 2020
DETAILS
 
Spieldauer:

~50 Stunden (Main Story)
~120 Stunden (100%)

Für Fans von:

Wikinger und nordische Mythologie, Ja, auch AC-Fans

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Pluspunkte

+ Skandinavien und England sind absolute Augenweiden
+ Prolog macht richtig Laune
+ England hält einige Entdeckungen bereit
+ Guter Plot
+ Viel Keilerei

Minuspunkte

- Zu viele, alte Fehler
- Grafikglitches
- Schlampige Synchro, wenig Fremdwort-Recherche

Editor Rating
 
GAMEPLAY
6.0

 
GRAFIK
9.0

 
SINGLEPLAYER
9.0

 
MULTIPLAYER
0.0

 
SOUND
7.0

Gesamt-Wertung
8.0

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User Rating
 
GAMEPLAY
7.1

 
GRAFIK
9.1

 
SINGLEPLAYER
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MULTIPLAYER

 
SOUND
8.1

User-Wertung
2 ratings
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Zusammenfassung
 

Assassin's Creed Valhalla macht einiges richtig. Gerade die Welt erstrahlt im klassischen Ubisoft-Glanz. Dazu bekommt ihr eine unterhaltsame Story, die in beiden Schauplätzen seine Momente hat. Gerade Englang ist proppevoll mit Geschichten und Schicksalen, welche die Welt noch lebendiger machen. Pluspunkt: Dazwischen ist auch noch genug Land, das sich bereisen lässt. Die Open World hat ein gutes Verhältnis von Gameplay und Freifläche. Über all das wird jedoch ein jäher Schatten geworfen, wenn Ubisoft die gleichen Fehler wie die Vorgänger macht. Grafikbugs, schlecht gemischte Audio und eine phasenweise katastrophale Synchro bezüglich der Eigennamen holen AC Valhalla schnell auf den Boden der Tatsachen zurück. Alles in allem macht das Wikinger-Epos ein gute Figur. Die Punktzahl variiert, je nachdem, wieviel original AC ihr haben wolltet, bzw. vermisst.

 

Lesezeit: 5 MinutenEs ist kein Geheimnis, dass Assassin’s Creed in den letzten Jahren im Fokus der Kritiker stand. Zu sehr wurde sich von der etablierten Formel entfernt, Levelsysteme, Questlogs und Skills gesellten sich in die Abenteuer der Assassinen. Vor allem die Microtransactions gaben dem Spiel einen unangenehmen Beigeschmack. Als Assassin’s Creed Valhalla angekündigt wurde, trafen Vorfreude und bekannter Frust aufeinander. Wie gut sich eine versteckte Klinge in den großen Geschichten der Wikinger schlägt, haben wir uns für euch angeschaut.




DISCLAIMER
Assassin’s Creed: Valhalla gewährt die Möglichkeit, den Hauptcharakter Eivor weiblich oder männlich zu sein. Zudem gibt es die Option, den Animus das Geschlecht zu bestimmen und gemäß der Frequenzen hin und her zu wechseln. Im Folgenden werden wir von Eivor in weiblicher Form sprechen. Wie in den Vorgängern, hat auch Assassin’s Creed Valhalla viele der Elemente der Vorgänger übernommen. So finden wir abermals ein breites Ausrüstungssortiment, ein Level- und Skillsystem und natürlich (leider) einmal mehr Microtransactions. Große Veränderungen gibt es hierbei nicht, man kann es mögen oder verteufeln. Es ist grundsolide, bedarf aber keiner weiteren Erklärung. Wir legen den Fokus auf die Dinge, die den Unterschied machen.

Skandinavien ist zu klein

Es ist das Jahr 873 nach Christus. Die erbitterten Clan-Kriege fordern ihre Tribute. Überfälle, Intrigen, blutige Morde zieren das Leben in den schneebedeckten Ländern des Nordens. Inmitten der grausigen Fehden muss Eivor mitansehen, wie ihre Familie während eines Festgelages von “Kjotve The Cruel” dahingeschnetzelt wird. Über zahlreiche Winter schwört sie Rache und wächst zu einer erfahrenen Kriegerin auf – bereit, ihre Blutlust zu stillen. Doch kaum ist das Werk vollbracht, soll Skandinavien unter König Harald geeint werden. Doch Clan-Thronfolger und Eivors Stiefbruder Sigurd möchte sich und den Clan nicht unter eine fremde Herrschaft stellen. Um dem Vater ehrvoll die Schmach zu ersparen, ziehen Eivor, Sigurd und ein Teil des Rabenclans gen England, wo sich einige Wikinger bereits niedergelassen haben.

Dort angekommen geht es an die Arbeit, die eigene Siedlung aufzubauen und das Land nach und nach unter die Kontroller der Skandinavier zu bringen. Dazu ist jedes Mittel Recht, von Intrigen und Verschwörungen bis hin zu bloßer Gewalt. Doch die Engländer wappnen sich gegen die Invasoren und so überziehen ausufernde Schlachten abermals die Szenerie. Allerdings scheint es noch etwas größeres als den Territorialkrieg zu geben. Hinter den Vorhängen lauert eine noch größere Gefahr von globalem Ausmaß. Was ist der Orden der Ältesten?

Ubisoft kann Welten!

Und dieses Mal ganz besonders! Wir haben es vor Kurzem noch bei Watchdogs Legion gesagt und auch so ziemlich alle der letzten Open-World-Titel aus dem Hause Ubisoft haben den Standard im Design mindestens gehalten, wenn nicht sogar noch übertrumpft. Assassin’s Creed Valhalla reiht sich nahtlos in die Riege der Augenweiden ein. Die weißen Gebirge Skandinaviens mit den ewig schimmernden Polarlichtern darüber fangen den Charakter des Prologs schon sehr gut ein. Der plötzliche Tapetenwechel ins mitteleuropäische England mit weiten Weiden, Sümpfen und Wäldern, getaucht in gleißendes Sonnenlicht, gelingt ebenso gut. Aus dem Grau und Weiß werden plötzlich sattes Grün und Orange.

Abgesehen von der rein grafischen Präsentation vermittelt der Szenenwechsel allerdings auch für das Spiel selbst eine Bedeutung. Kein Schwimmen mehr im eiskalten Fjordwasser (was natürlich Schaden verursachte), keine ewigen Nächte mehr und in den Ländereien sind mehr Menschen unterwegs, mit denen es sich zu unterhalten lohnt. Es braucht nicht lange, um zu sehen, dass auch Eivor hier ein anderen Gemütszustand erlebt, als noch in der kalten Heimat. Gewalt und Kampf sind immer noch beliebt, allerdings werden auch zahlreiche andere Töne angeschlagen. Manchmal muss man doch einfach nur raus.

Geschichten der Welt: Spannend bis knuffig

Die Hauptstory macht vielleicht nichts bahnbrechend neu, aber sie bringt durchaus wieder ein bisschen mehr persönliches Engagement mit ins Spiel. Familie als Angelpunkt einer Geschichte ist wohl noch nie fehlgeschlagen. Somit ist der Prolog schon durchaus gelungen. Wer selbst spielt, dem fällt auf, dass es zu Beginn noch nichts mit Stealthkills ist. Eivor ist eine Kriegerin, da wird ehrlich gekämpft. Erst mit dem Storyverlauf gelangt ihr an die versteckte Klinge und die titelgebende Fraktion macht sich bemerkbar. Nachdem das Kapitel durch ist, schafft es Assassin’s Creed Valhalla, eine neue Richtung einzuschlagen und sich storytechnisch komplett auf Eivor zu fokussieren, ihre Entscheidungen und die Charaktere, die sie auf der Reise trifft. Da England schon weit besiedelt ist, erwarten euch auch mehrere natürliche Ereignisse in der Welt, in denen ihr ein Faktor sein könnt… wenn ihr wollt. Brüder, die sich um ihr Kornsilo streiten und dadurch ihre Familien malträtieren. Pensionierte Krieger, die euch um einen letzten Gefallen bitten und ein Familienvater, der sich den Geruch der Schlacht nicht mehr abwaschen möchte – um mal ein paar zu nennen. Es gibt genug Schicksale zu entdecken.

Das Gute daran ist: Keine der Geschichten ist gezweckt. Vielleicht sind einige Ereignisse ein wenig drüber, aber die Platzierungen und die Dialoge, die sich drumherum abspielen, fühlen sich gut, echt und durchdacht an. Darüber hinaus gibt es wieder einiges an Collectables, die von römischen Masken bis hin zu mythologischen Events reicht. Auch hier ist einiges an Gedankenarbeit geleistet worden. Viele der Sachen fühlen sich wie Minispiele an, die von Timing bis hin zu Rätselraten alles für euch bereithalten. Also rein für das Worldbuilding und den darin befindlichen Geschichten und Ereignissen gibt es von auf jeden Fall schonmal einen Daumen nach oben.

Warte, Assassin’s Creed Valhalla ist gut?

Es wäre natürlich so schön, ausrufen zu können, dass Ubisoft endlich mal wieder einen gänzlich würdigen Nachfolger gebaut hätte, der an die absolute Glanzzeit des Franchises rankommt. Und die Schritte abseits der bereits im Disclaimer genannten und in Vorgängern kritisierten Punkte, sind definitiv die Richtigen. Allerdings begeht Assassin’s Creed Valhalla zahlreiche Flüchtigkeitsfehler und lässt in den Details reichlich Feinschliff vermissen. Hier und da ist die Audio schlecht abgemischt. Die englischen Synchronsprecher benutzen für die, zugegeben umständlichen, altenglischen Städtenamen zahlreiche Aussprachen. Auch die Charaktere werden teilweise unterschiedlich angesprochen, beispielsweise Ubba Ragnarson, der mal Ubba und mal Abba genannt wird. Es zieht sich durch das Spiel und vermasselt so ein wenig die Immersion.

Auf der anderen Seite ist es vor allem auch wieder Ubisofts Inkompetenz, Animationen durchgängig sauber zu gestalten. Teilweise schmeißt ihr Gegner, an eurer Axt aufgespießt, durch die Luft, ohne sie zu sehen oder massakriert mit eurer Axt einen Wolf, der allerdings einen Meter neben euch liegt, seinen Teil der Animation allerdings glaubwürdig mitspielt. Es ist einfach schade, dass ein so unglaublich schönes Spiel sich immernoch mit solchen, bekannten Fehlern rumschlagen muss. Das wird dem technischen Fortschritt auch irgendwo einfach nicht mehr gerecht. Gerade jetzt, wo die nächste Konsolengeneration an den Start gegangen ist. Es gibt auch nicht wirklich mehr Entschuldigungen dafür. Ubisoft ist ein Wiederholungstäter, was diese Fehler angeht.

Retten die Wikinger die Ehre von Assassin’s Creed?

Ehrlich gesagt: Jein. Ja, wir wissen, nicht die befriedigenste Antwort, aber es ist wirklich schwer zu sagen. Seit der Exkursion in RPG-Elemente ist AC schon lange nicht mehr das, was es mal war.
Warum Ubisoft eine funktionierende Formel derart abändern wollte, dass vom Ursprung nur noch wenig übrig ist, werden wir nie verstehen. Wir können uns nur damit arrangieren. Aber warum das Jein jetzt?
Assassin’s Creed Valhalla sieht einfach atemberaubend aus. Die allgemeine Präsentation ist absolut on par mit dem selbst gesetzten Standard. Auch storytechnisch macht das Spiel einiges an Boden wett. Die gesamte Welt erzählt wunderschöne Geschichten, Skandinavien wie England und der gesamte Guss kommt richtig gut aus den Startlöchern. Und dann ist es ausgerechnet Ubisoft selbst, die sich einer vollständigen Versöhnung mit den Fans ein Bein stellen. Ein Mischmasch aus altbekannten Fehlern der letzten Jahre findet seinen Weg in dieses Spiel. Dazu gesellt sich eine durchwachsene Synchro mit viel Uneinigkeit. Es ist unverständlich, dass solche Fehler zu diesem Zeitpunkt des Franchises noch existieren. Unterm Strich macht Assassin’s Creed Valhalla aber auf jeden Fall Spaß und besticht vielerorts auch durch gutes Design. Vielleicht ist es auch einfach Zeit, der vergangenen AC-Zeit Adé zu sagen und das RPG-Rüstung-Skill-AC als den neuen Standard der Serie anzusehen. Wie denkt ihr darüber?

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