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Pokémon Go + Düsseldorf = <3

von am 4. August 2016
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Lesezeit: 3 MinutenPokémon Go hält die Welt in Atem. Wahrscheinlich hat kaum einer damit gerechnet, dass das Mobile Game SO einen großen Erfolg mit sich ziehen würde. Auch das Entwicklerteam Niantic selbst nicht. Weltweit wollen Spieler die aller besten sein und ziehen aus to catch ’em all. Auch Unternehmen merkten schnell, was für ein Hype um Pokémon Go entstanden ist und gehen entweder mit oder gegen den Trend. Spezielle Lockangebote für Trainer oder aber Verbotszonen. Man kann den PokéHype so oder so handlen. Alles in allem mag ich jedoch sehr, was Pokémon Go gerade alles so bewirkt. Und ich bin glücklicher und stolzer denn je, Düsseldorferin zu sein.

Wenn eine Stadt richtig mit dem Pokémon Hype umgeht, dann ist es Düsseldorf. Die Girardet-Brücke auf der bekannten Kö wurde schnell im Netz bekannt. Mit insgesamt vier PokéStops, die allesamt erreichbar sind, wenn man auf der kleinen Brücke steht, und ständig mit Lockmodulen versehen sind, ziehen die Spieler nur so in Scharen an. Während andere Städte genervt von den Spielern sind und sich an Niantic wenden, um die PokéStops aus dem Spiel zu nehmen und somit den Andrang an ambitionierten Trainern zu verringern, engagiert Düsseldorf sich für seine Spieler. Die Girardet-Brücke wurde zu einem so beliebten Hot-Spot, dass es für Spieler, Passanten und Autofahrer allesamt gefährlich wurde. Die kleine Brücke war so stark überrannt, dass teilweise schon auf die Straße ausgewichen werde musste.  Allerdings entschied man sich hier, die jungen Trainer eben nicht zu vergraulen, sondern ihnen entgegenzukommen. Sollte die Brücke zu stark frequentiert sein, wird sie kurzerhand abgesperrt und die Spieler können sich auf der gesamten Brücke ausbreiten und in Ruhe Pokémon fangen.

Einige Seiten berichteten schon über die Absperrung der Brücke, so auch Kotaku. Viele Kommentatoren scheinen von der Idee aber nicht so angetan zu sein, den Autoverkehr wegen einem simplen Mobile Game abzusperren. Aber lasst euch gesagt sein: kaum 20 Meter weiter befindet sich die nächste Brücke, es ist also keine große Unannehmlichkeit, Autofahren in der Innenstadt ist so oder so nicht immer das Angenehmste.

Aber die Fürsorge der Stadt Düsseldorf geht noch weiter. Nicht nur wird die Girardet-Brücke abgesperrt, auch die Bänke, die sonst über die Kö verteilt stehen, dürfen ausnahmsweise auf der Brücke stehen, um den Spielern weitere Sitzgelegenheiten zu ermöglichen (obwohl diese auch mit eigenen Camping-Stühlen anreisen). Selbst Dixie-Toiletten und weitere Mülleimer wurden nun aufgestellt. Aber auch hier wieder die alten Männer, die an Wolken schreien: “Jetzt sind sie schon zu faul, zur nächsten Toilette zu gehen.” Hach ja… wir könnten uns auch einfach freuen, dass andere ihren Spaß haben und in ihrem Spaß so toll unterstütz und gestärkt werden, statt verbittert darüber herzuziehen. Wahrscheinlich beschweren sich hier die Luxusschlitten-Fahrer, die nun 20 Meter Umweg fahren müssen, um sich auf der Kö mit lauten Motoren zu profilieren.

Doch nicht nur die Stadt Düsseldorf engagiert sich für seine Spieler, auch das lokale Verkehrsunternehmen, die Rheinbahn. Diese bietet nun eine spezielle Pokémon-Fahrt an, bei der die alte historische Straßenbahn im Pokémon-Look dekoriert wird (darf ich mir das bitte so vorstellen, wie die Bahnen und Flugzeuge in Japan?) und extra an möglichst vielen PokéStops udn Arenen entlangfährt. Neeldess to say, dass ich mir mein Ticket für die Fahrt schon gesichert habe. Denn ja, man muss ein Ticket kaufen. Auch hier wird sich wieder beschwert, dass man doch nur Geld damit verdienen will. Aber Überraschung: eine Fahrt mit der historischen Straßenbahn kostet immer Geld, wie eine normale Straßenbahn eben auch, und ja, sie kostet schon immer etwas mehr, denn schließlich ist die Fahrt etwas Besonderes.

Ja, die ganze Stadt ist im Pokémon-Fieber. Im Kaufhaus Sevens, Home of Saturn, bekennt sich der eben dort ansässige Saturn dazu, Team Blau anzugehören und hat sein Pokémon-Merch aufgestockt. Trainer ab Level 21 erhalten bei Subway ein gratis Sub, ab Level 5 zumindest einen kostenlosen Cookie. Und warum auch nicht? Wenn man sich am Spaß der anderen erfreuen kann, ist dies immer eine gute Sache. Denn es ist ziemlich schön mit anzusehen, was aufgrund von Pokémon Go gerade alles so auf der Welt passiert.

Kommentare
 
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  • 4. August 2016 at 13:24

    Ich finde die Sache großartig. Und wie kann man sich an den Toiletten stören? Was ist die Alternative? Dass die Leute in die Ecke pinkeln? Na super.

    Je mehr *kostenlose* Toiletten und Mülleimer, desto mehr Dreck in der Stadt. Ist doch gut für alle.
    Die Geschäfte auf der KÖ ärgern sich, weil die Pokémon-Spieler allgemein keine Kunden von Tiffany’s oder Gucci sind, aber ich wette, Saturn 200m weiter verdient da gar nicht schlecht dran mit ihren Powerbanks und dem Pokémon-Marketing.


  • AlmightyPhi
    4. August 2016 at 14:29

    In einem Interview, ich glaube bei der RP Online war das sogar, hat sich der Café-Betreiber da an der Ecke dazu geäußert, dass er sich darüber freut. Die kamen zwar auch zu ihm, um die Toiletten zu nutzen, aber einige setzen sich auch dann zu ihm und bestellen was und generell findet er es schön, dass die Leute so viel Spaß haben 🙂


  • 25. September 2016 at 08:54

    Sowas habe ich schon in einigen Städten miterlebt. Aber Düsseldorf ist hier in Sachen Pokémon wirklich der Vorreiter. Fakt ist, wenn es an noch mehr an Fahrt zunimmt, muss sich die Stadt etwas einfallen lassen:-)


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