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Flashgame der Woche – Happy Wheels

von am 29. September 2012
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Lesezeit: 3 MinutenDas folgende Flashgame der Woche ist für Zuschauer unter 18 Jahren nicht geeignet. Das sag ich nicht nur, weil ich sehr viel Spaß daran hab, sondern weil das folgende Flashgame wirklich ein wenig brutaler ist. Dennoch muss man sagen, dass es sehr viel Spaß macht. Wenn ihr euch jetzt fragt, wie etwas, das sehr brutal ist, Spaß machen kann und ob Roxasu den Verstand verloren hat, dann lest einfach diesen Artikel und findet es heraus.

Als mir Daniel Happy Wheels zum ersten Mal geschickt hat, war mir noch nicht ganz klar, worauf ich mich da eingelassen hab. Ich hab zwar mittlerweile eine Vielzahl von Flashgames gespielt, aber Happy Wheels war anders. Bereits zu Beginn merkte ich, dass sowohl Storymodus oder ein Tutorial fehlen. Stattdessen gab es unterhalb des Spieles eine kurze Erklärung, welche Tasten benötigt werden und welchen Nutzen sie haben. Das allein konnte mich natürlich nicht im geringsten aufhalten, weswegen ich einen Testdurchlauf anging. Und als ich sah, dass die einzelnen Level allesamt User-Content waren, wurde mir klar, dass es sich bei Happy Wheels um ein Spiel handelt, das ganz allein auf genau diesem User-generiertem Content aufbaut. Das heißt, es gibt nicht eine Story und eine Art Level, sondern tausende Storys und tausende Level, die es zu entdecken gilt. Mit dabei sind Horrorstorys, aber auch berühmte Spiele-Adaptionen. Sogar eine sehr große und gut umgesetzte Ocarina of Time-Adaption kam mir unter die Augen und war sehr überzeugend.

Vom Gameplay her ist Happy Wheels ein Spiel, das sehr an diese Ragdoll Fighter-Spiele erinnert. Für alle denen das kein Begriff ist, eine kurze Erklärung: Normalerweise ist es in Videospielen so, dass euer Charakter als Ganzes funktioniert. Während ihr zwar Arme und Beine habt, sind diese aber fast schon “nur Deko”, damit ihr einen Bezugspunkt zum Charakter habt. In Ragdoll-Spielen sind alle Gliedmaßen aktiv am Spielgeschehen beteiligt. Und auch die Physik spielt in solchen Spielen eine große Rolle. Während ihr in einem “normalen Spiel” riesige Schluchten ohne einen Kratzer überwindet, werdet ihr in Happy Wheels nur so durch die Gegend geschleudert. Euch können eure Arme und Beine brechen, ihr könnt sie sogar verlieren. Jede dieser Behinderungen bringt natürlich gravierende Einschränkungen mit sich. Ihr könnt euch das vorstellen wie eine Marionette, die ihr behutsam befehligen müsst. Abgesehen davon geht es bei Happy Wheels darum, euren Charakter in seinem Gefährt vom Startpunkt zum Ziel zu befördern, ohne dass er unterwegs sein Leben lässt. Das mag zwar einfach klingen, gestaltet sich bei der realistischen Physik aber als sehr schwieriges Unterfangen. Oftmals ist es nur eine Gewichtsverlagerung nach links oder rechts und ihr landet im Niemandsland. Solltet ihr allerdings Glück haben, werdet ihr lediglich Zeuge einer leicht blutigen Amputierung einer eurer Gliedmaßen.

Grafisch wurde Happy Wheels eher einfach gehalten, wahrscheinlich auch deswegen, damit sich die User im Level-Editor einfacher und schneller ausleben können und damit die Brutalität nicht überhand über das eigentliche Spielprinzip nimmt. Die Soundkulisse erinnert stellenweise ein wenig an einen schlechten Horrorfilm, in dem das Blut nur so durch die Gegend spritzt. Dennoch überzeugt auch diese, obwohl ein oder zwei Musikstücke mehr im Hintergrund das Spiel noch aufgepeppt hätten. Alles in allem ist Happy Wheels ein sehr skurriles, aber lustiges Spiel für Zwischendurch, das allerding nicht in die Hände von Kindern gehört.

Wer nun Lust bekommen auf dieses skurrile Spiel hat, folgt diesem Link.

Happy Wheels

Happy-Wheels-06

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