Lesezeit: 2 MinutenHeute vor neun Jahren gelang es der europäischen Organisation für Kernforschung (CERN) zum ersten Mal einen Protonenknall zu erzeugen. Neun Jahre später stehen wir spät auf, genießen unser Wochenende und insbesondere das gute Wetter. So schnell, wie sich unsere Welt vorwärtsbewegt, so schnell geraten auch verschiedenste Dinge in Vergessenheit. Auch in unserem heutigen Flashgame der Woche Life in the Static geht es eigentlich um das Vergessen. Doch nicht alles ist immer so, wie es scheint.
Life in the Static sollte ursprünglich ein Spiel über Alzheimer sein. Ähnlich wie Patienten der Krankheit sieben verschiedene Stadien dieser durchlaufen, ist auch das Spiel in sieben einzelne Kapitel aufgeteilt. Ursprünglich sollte das Spiel eine Geschichte erzählen, wie ein mit Alzheimer diagnostizierter Mensch langsam, aber sicher, alle seine Erinnerungen verliert und nur noch eine Art “statisches Rauschen” im Kopf hat. Dadurch, dass der Titel allerdings nun in abgespeckter Form als Flashgame erschien, sind alle Bezüge zu dieser Geschichte verloren gegangen. Dennoch wollte ich sie erwähnen, weil ich finde, dass sie gerade so etwas erhalten bleiben soll, auch wenn nur auf diesem Wege.
Während die nicht integrierte Geschichte von Life in the Static einen sehr überraschenden Aufhänger hat, überzeugt das Gameplay nicht mit solchen Dingen. Vielmehr handelt es sich bei dem Spiel um einen klassischen Plattformer mit einem besonderen Twist. So ist es möglich und auch nötig an verschiedenen Stellen im Spiel die Zeit anzuhalten. Das hat den Nutzen, dass ihr nur mit angehaltener Zeit bestimmte Plattformen betreten könnt. Im Verlauf des Spiels erwarten euch allerdings immer neue Hindernisse, die teilweise auch im angehaltenen Zustand tödlich sind oder sogar erst dann tödlich werden. Die insgesamt 28 Level werden mit der Zeit zwar immer umfangreicher und komplizierter, sorgen aber für keine wirkliche Herausforderung, sofern ihr schon häufiger Plattformer gespielt habt.
Grafisch überzeugt Life in the Static durch seine intelligente Nutzung des TV-Rauschens, das auch die Hindernisse im Spiel darstellt. Generell sind auch die Effekte, wie das Zeitanhalten, sehr gut umgesetzt. Auch die Hintergrundmusik passt gut zum Geschehen auf dem Bildschirm und war zu keinem Zeitpunkt zu laut oder störend.
Alles in allem ist Life in the Static ein unterhaltsames Spiel für zwischendurch. Durch das Fehlen der angesprochenen Story geht leider einiges verloren, was aber hier nicht als Kritikpunkt angesehen werden sollte. Immerhin wurde die Story zu keinem Zeitpunkt im Spiel angesprochen, sondern ist lediglich als zusätzliche Information des Entwicklers bereitgestellt worden. Wer Lust auf einen spaßigen Plattformer hat, der sollte sich diesen Titel einmal anschauen.