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USK-Jahres-Statistik – Jedes zweite Spiel “ab 0 Jahren”

von am 30. Januar 2010
 

Lesezeit: 2 MinutenDie Zahlen des Jahres 2009 lauten 3.100 und 114. Was es mit ihnen auf sich hat, erklären wir ein wenig später im Artikel. Zumindest aber stechen diese Zahlen deutlich hervor, wenn man sich die Jahresstatistik der USK genau anschaut, die in dieser Woche veröffentlicht wurde. Zerpflückt man die darin enthaltenen Zahlen kann man interessante Rückschlüsse auf eine Branche ziehen, die von der Gesellschaft noch immer argwöhnisch betrachtet wird.

3.100! So viele Computer- und Video-Spiele wurden im Jahr 2009 durch die Unterhaltungssoftware Selbstkontrolle (USK) geprüft. Das sind 114 Verfahren mehr, als im Jahr 2008. Diesen Zuwachs trotz weltweiter Wirtschaftskrise erklärt sich Felix Falk, Geschäftsführer der USK vor allem mit zahlreichen Musik- und Casual-Games. Allerdings geht er für die Zukunft von sinkenden Zahlen bei den Prüfungen aus, da immer mehr Spiele über den Online-Vertriebsweg ihre Kunden finden. Und die USK darf Online-Spiel nicht prüfen, da laut Jugendschutzgesetz immer ein Datenträger zur Prüfung vorliegen muss. Vielleicht ändert sich dieser Zustand allerdings schon bald. Denn mit der Neuverhandlung des Jugendmedienschutz-Staatsvertrags hofft Falk nicht nur auf eine Bestätigung der Zusammenarbeit der USK und der Obersten Landesjugendbehörden, sondern auch auf eine Ausweitung des wirksamen Jugendschutzes für Online-Spiele.

Zur Erklärung: Die USK fungiert als Selbstkontrolle der Wirtschaft, die den Prüfprozess organisiert und den Obersten Landesjugendbehörden zuarbeitet, die dann wiederum die Alterskennzeichnungen vergeben.

Interessant ist besonders, wie sich die Verteilung der Altersfreigaben 2009 im Vergleich zum Jahr 2008 verändert hat. Waren es 2008 “nur” 48,6 % aller Spiele, die mit einer Altersfreigabe “ab 0 Jahren” gekennzeichnet wurden, waren es 2009 schon 52,5 %. Geschrumpft ist dagegen die Anzahl der Spiele, die kein Kennzeichen erhielten, sowie die Anzahl der Spiele, die “ab 6 Jahren”, “ab 12 Jahren” und “ab 16 Jahren” freigegeben wurden.

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Wichtig ist vor allem, dass in weniger als 7 Prozent der Prüfverfahren durch die Obersten Landesjugendbehörden keine Freigabe für Jugendliche erfolgte.

Jürgen Hilse, Ständiger Vertreter der Obersten Landesjugendbehörden bei der USK stellt fest:
“Im letzten Jahr gab es einen weiteren Rückgang bei den Ego-Shootern”

Waren es 2008 noch 148 Prüfverfahren im Shooter-Genre, hat sich diese Zahl 2009 mit 66 Verfahren mehr als halbiert.

Schaut man sich die Genre-Verteilung der geprüften Titel an wird schnell deutlich, dass vor allem Arcade-Titel und Denkspiele im letzten Jahr die Jugendschutz-Spezialisten gefordert haben.

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Eine letzte Zahl werfen wir aber noch in den Raum. Handhelds und Heimkonsolen bleiben weiter auf dem Vormarsch. Erstmals in der Geschichte der Jahresstatistiken rutscht der PC als Spieleplattform unter die 40 Prozent-Marke bei den geprüften Spielen.

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