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Unser DVD-/Blu-Ray-Tipp der Woche – Indie Game: The Movie (Import)

von am 23. Dezember 2012
 

Lesezeit: 2 MinutenWir alle spielen sie täglich oder mehrmals die Woche: Videogames. Darunter sind wahrscheinlich AAA-Titel, die Millionen von Euro oder Dollars an Kosten verschlingen, aber auch Indie-Games, die günstig zu haben sind und mit abgefahrenen oder kreativen Ideen punkten. Wir alle können uns vorstellen, wie ein Entwicklerteam arbeitet, das für einen großen Publisher tätig ist. Doch wie machen das eigentlich die kleinen Teams, die, wie zum Beispiel bei Super Meat Boy, aus nur zwei Personen bestehen? Woher kommt das Geld, die Motivation, die Zeit? Die kanadischen Filmemacher James Swirsky und Lisanne Pajot gehen in ihrer Dokumentation Indie Game: The Movie genau diesen Fragen nach.

Herausgekommen ist ein Film, der die Probleme der Spieleentwickler Edmund McMillen/Tommy Refenes (Super Meat Boy), Phil Fish (Fez) und Jonathan Blow (Braid) aufzeigt, ihren Erfolg und ihren Misserfolg. Die Entwickler ließen die Filmemacher nah an sich heran und zeigen, wie sie arbeiten, auf welche Probleme sie stoßen und unter welchem Stress sie stehen. Die Interviews, die sie gegeben haben sind dabei sehr ehrlich geworden.

Die Dokumentation basiert auf Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft. Die Vergangenheit wird repräsentiert durch Braid, das bereits 2008 erschien und ein Erfolg wurde. In der Gegenwart befinden sich die Entwickler Edmund McMillen und Tommy Refenes gerade auf der Ziellinie für den Release von Super Meat Boy, während Phil Fish sich noch mit seinem Ex-Geschäftspartner streitet, zu viel Zeit verstreichen lässt und die Zukunft seines Spiels Fez in den Sternen steht. Dabei erfährt der Zuseher viel über die Ideenfindung, dem Hintergrund der Entwickler, der Entstehung eines Spiels und dem Dilemma zwischen der Invesititon von Geld und Zeit, hin zum Wunsch auf kommerziellen Erfolg und Erwartungen an sich selbst.

Indie Game: The Movie Official Trailer from IndieGame: The Movie on Vimeo.

Besonders interessant in der Dokumentation sind Edmund McMillen und Tommy Refenes. Nicht nur, weil sie unter den Entwicklern definitiv in der Sparte symphatisch trumpfen, sondern weil sie auch die Gegensätze darstellen. Während McMillen immer motiviert ist und nach Release sich über die Reaktionen der Spieler begeistert, ist Refenes zurückhaltend, referiert über den Verlust seines sozialen Lebens und selbst nach dem Release des Spiels auf XBLA davon überzeugt, dass das Spiel alles andere als ein Erfolg werden wird. In der Symphatie-Rangliste eher unten rangiert dagegen Fez-Entwickler Phil Fish, der bereits seit vier Jahren an seinem Spiel arbeitet. Perfektionistisch gestaltet er seine Ideen laufend um, kämpft damit, dass viele ihn und seine Idee schon aufgegeben haben, kämpft gegen seinem Ex-Geschäftspartner, der ihm die Rechte am Spiel nicht komplett übergeben möchte und vor allem kämpft er mit seinem eigenen Ego.

Indie Game: The Movie ist Unterhaltung pur, gepaart mit Hintergrundinformation. Jeder, der sich für Videospiele interessiert, sollte sich den Film ansehen. Jeder, der Braid und Super Meat Boy gespielt hat, sollte sich den Film auf alle Fälle ansehen. Die Dokumentation langweilt in keiner Sekunde und zeigt die Entwickler sehr ehrlich und nahe.

Mehr Informationen bekommt ihr auf der offiziellen Webseite. Wer den Import oder Onlinekauf nicht scheut, bekommt den Film für 9,99 US-Dollar direkt von der Homepage oder über Amazon.com. Leider ist die Dokumentation in Deutschland so noch nicht erhältlich.

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