Lesezeit: 3 MinutenHeute stelle ich euch einen Film vor, der bereits in den ersten zehn Minuten wahnsinnig, aggressiv oder gleich Beides macht. Es geht um den alltäglchen Arbeitswahnsinn. Den Weg zur Arbeit, die Arbeit selbst, die Unsinnigkeit von Aufgaben, die Sinnlosigkeit des Seins, die lieben Kollegen, Überstunden, die potentiell fremdgehende Freundin, kurz um: einfach alles, was einem so richtig das Leben versauen kann. Die gute Nachricht ist: Alles Routine zeigt auch, wie man dem Alltag-Driss entfliehen kann!
Peter Gibbons (Ron Livingston) ist eine arme Sau! Er arbeitet bei Initech einer Firma irgendwo am Rande des Silicon Valleys. Die Firma macht… irgendwas mit Computern und Software. Dort hockt er – nach einem elendig langen Arbeitsweg über verstopfte Highways – in seiner Bürobox, tippt schnarchige Berichte ab und quält sich als Arbeitssklave durch Berge von Computerausdrucken. Macht er mal einen Fehler, verpassen ihm gleich drei Chefs einen Einlauf. Allen Voran der Oberwiderling Lumberg (gespielt von Gary Cole). In den Nachbar-Büroboxen sind Milton Waddams (Stephen Root), der ewige Murmler und Büro-Sonderling und die nervige Nina die den ganzen Arbeitstag mit Rückenmark-zerfetzender Stimme “Initech, Abteilung Buchhaltung, Nina am Apparat…. Augenblick bitte” schratelt.
Einzig und allein die beiden Programmierer Michael Bolton (David Herman) – ja sein Name kotzt ihn an – und Samir Nagheenanajar (gespielt von Ajay Naidu) teilen sein Leid. Peters Freundin Anne ist da auch keine große Hilfe bei Mobbing, unbezahlten Überstunden und allem anderen Arbeitsmist.
Um wenigstens die verkorkste Beziehung zu Anne wieder hinzubiegen unterzieht sich Peter einer Hypnosetherapie. Dummer Weise geht mitten in der Hypnose etwas schief. Dr. Swanson, der Therapeut, erleidet einen Herzinfarkt und stirbt noch vor Ort. Peter ist noch in allertiefster und völliger Entspannung. Gefangen in der Hypnose. Ab hier geht er alles ein wenig entspannter an, geht einfach nicht mehr zur Arbeit, schießt seine Freundin Anne in den Wind und trifft sich mit der Kellnerin Joana (Jennifer Aniston). Als er dann doch wieder auf der Arbeit erscheint, wird er zum Büro-Anarchisten, demontiert seine Bürobox, um freier atmen zu können, lässt seinen Boss Lumberg auflaufen, spielt Computerspiele auf der Arbeit und tut eigentlich alles Erdenkliche, um sich vor der Arbeit zu drücken und gefeuert zu werden. Doch genau das Gegenteil ist der Fall. Er wird befördert!
Als dann auch noch seine Freunde Michael und Samir gefeuert werden sollen, nimmt das Verhängnis seinen Lauf.
Hier ein Trailer von Alles Routine, der im US-Original Office Space heißt:
Regisseur Mike Judge – der Schöpfer von Beavis & Butthead – hat mit Alles Routine ein brillantes Realfilm-Debüt abgeliefert. Der Film ist gleichermaßen witzig, wie scharfsinnig. Wenn man Peter in seinem Arbeitsalltag zuguckt, bekommt man Beklemmungen und möchte schreien, um aus dieser Bürobox und seinem Trott herauszubrechen. Die erste Viertelstunde, möchte man diesen Typen einfach nur in den Arm nehmen und sagen “Ja, alles ist absolut Scheisse!” Was dann folgt ist ein großer Anarcho-Spaß mit schrägen Einfällen, noch schrägeren Charakteren und das eine ordentliche Packung “Das würde ich auch so gerne mal machen”-Gefühl.
Alles Routine ist – obwohl ich ihn auch nach zwei Jahren des selbst auferlegten Nicht-Gucken-Dürfens-Embargo – mit jeder gesprochenen Silbe im Kopf, weil ich ihn schon so verteufelt oft geguckt habe. Einer meiner absoluten Lieblingsfilme und darum mein ganz persönlicher DVD-/Blu-ray-Tipp der Woche.
Auf Amazon.de könnt ihr das Gute Stück für eine schmale Mark kaufen: Alles Routine auf Amazon.de









Ah, den wollte ich schon länger mal gesehen haben, ist mir nur immer wieder aus dem Gedächtnis entschlüpft. Muss ich endlich mal nachholen!