Lesezeit: 2 MinutenEine Meldung macht an diesem heutigen Sonntag die Runde. Das deutsche Unternehmen Crytek stand vor wenigen Wochen offenbar unmittelbar vor dem Aus. Verschiedene Medien berichten unter Berufung auf die aktuelle Ausgabe des Magazins GameStar, dass im April führende Mitarbeiter auf Jobsuche gegangen sind und das zwischenzeitlich bereits Gehälter verspätet gezahlt worden waren. Wie es jetzt um die deutsche Vorzeige-Spieleschmiede steht, erfahrt ihr hier!
Der GameStar-Bericht um die schwierige finanzielle Lage bei Crytek, war aus Rücksicht auf die ca. 800 Beschäftigten des Unternehmens bis zur Zeit nach der E3 2014 zurück gehalten worden. Nun jedoch wurden die oben genannten Details veröffentlicht.
Wie kam es dazu?
Schuld an der aktuellen Schieflage der Firma haben mehrere Faktoren. Zum Einen sind die CryEngine-Lizenzen nicht so Gewinn-bringend, wie es ursprünglich geplant war. Dadurch fehlte wichtiges Geld in der Kriegskasse von Crytek. Das Spiel Crysis 3, war ebenso wie andere Spiele finanziell nicht sehr erfolgreich. Warface wäre außerhalb Russlands kaum auf Gehör gestoßen, die Plattform G-Face sei ein Flopp gewesen und das Tablet-Game The Collectables habe sich ebenfalls nicht durchsetzen können.
Besonders der Bilanz geschadet habe aber das Spiel Ryse – Son of Rome, da es sich nicht nur schlechter als erhofft verkaufte, sondern zusätzliche Ressourcen benötigt hätte, um es zum Start der Xbox One noch rechtzeitig fertig stellen zu können. Der Qualität des Spiels hat das, wie wir alle wissen, nicht geholfen. Zuletzt waren dann noch die Verhandlungen mit Microsoft über eine Fortsetzung gescheitert, da der Redmonder Konzern bei einem zweiten Teil auch die Namensrechte einverleiben wollte. Crytek wollte dem nicht zustimmen und musste die Pläne für eine Forsetzung begraben.
Als weiteren Grund nennt die GameStar die zu hohe Cash-Burn-Rate. Zu deutsch: es seien zu viele Mitarbeiter für einen zu geringen Spiele-Output beschäftigt, um rentabel sein zu können.
Wie geht es jetzt weiter?
Avni Yerli, Mitbegründer von Crytek sagte aus, dass es der Firma inzwischen nicht mehr so schlecht ginge, wie noch im April 2014 und dass die Firma bald eine Finanzspritze bekommen würde. Eine namentlich nicht genannte Quelle – “ein führender Mitarbeiter eines anderen Publishers” – sagte allerdings auch, dass die Geier bereits über Crytek kreisen würden. Der Publisher Wargaming wird hinter vorgehaltener Hand bereits als potentieller Interessent an Crytek gehandelt.
Derzeit arbeitet Crytek an der Homefront-Fortsetzung The Revolution, an dem Koop-Action-Titel HUNT: Horrors of the Gilded Age und an dem MOBA Arena of Fate.