Rockstar Games am Pranger – Offener Brief beklagt Arbeitsbedingungen

Lesezeit: < 1 MinuteVideospiele zu entwickeln ist ein harter Job. Wie hart, zeigt sich jetzt an Hand von Rockstar San Diego. Denn da, wo derzeit das Spiel Red Dead Redemption entsteht, wird seit März 2009 sechs Tage die Woche und zwölf Stunden am Tag gearbeitet. Das zumindest wird in einem offenen Brief behauptet, der von Frauen einiger Entwickler verfasst wurde. Außerdem ist die Rede von menschenverachtendem Verhalten, unbezahlte Überstunden und gestrichenen Bonus-Zahlungen.

Es sind schwerwiegende Vorwürfe, die in dem Schreiben angeprangert werden. Die seit zehn Monaten anhaltende Dauerbelastung von sechs Arbeitstagen pro Woche mit bis zu 12 Arbeitsstunden am Tag zeigten bereits ihre Auswirkungen. Da ist die Rede von schwerwiegenden gesundheitlichen Problemen, mehrere Mitarbeiter würden inzwischen an Depressionen leiden. Wenigstens ein Mitarbeiter habe Selbstmordgedanken geäußert. Weiter ist die Rede von schlechter Bezahlung. Bonus-Leistungen wären willkürlich zusammengestrichen worden, Beförderungen hätten stattgefunden, um den so aufgestiegenen Mitarbeitern unbezahlte Überstunden aufbrummen zu können. Das Betriebsklima sei durch zumindest einen Manager des Studios, der sich den Untergebenen gegenüber menschenverachtend verhalten soll, vergiftet.

Die Autorinnen des Briefes machen deutlich, dass die gegebene Situation nicht länger hingenommen werden kann und erklären, dass wenn sich die Arbeitsbedingungen in den kommenden Wochen nicht verbessere, rechtliche Schritte gegen Rockstar San Diego eingeleitet würden.

In den Kommentaren des – unter anderem – bei den Kollegen von Gamasutra (hier der LINK) veröffentlichten Schreibens gibt ein angeblicher (anonymer) Mitarbeiter zu, dass an den Behauptungen etwas Wahres dran ist. Ein offizielles Statement von Rockstar Games liegt uns derzeit nicht vor.