Game Over – Venezuela verbietet Actionspiele
Lesezeit: 2 MinutenDenkt man an die wichtigsten Videospiel-Märkte der Welt, fallen einem zunächst die USA, Japan, Großbritannien und Deutschland ein. Venezuela liegt meist weit unter dem Radar der Branche. Das ändert sich heute allerdings schlagartig. Denn internationalen Medienberichten zu Folge brechen für Zocker und Zockerinnen in dem südamerikanischen Land mit einem Verbot von Actionspielen, sehr harte Zeiten an. Alle Infos gibt es hier.
Allem Anschein nach ist bereits in der vergangenen Woche in Venezuela ein Gesetz in Kraft getreten, welches den Import und Verkauf, sowie die Herstellung von Spielen mit Gewaltinhalten unter Strafe stellt. Die Rahmenbedingungen könnten kaum schwammiger formuliert sein, denn betroffen sind alle Spiele, aller Plattformen, die Gewalt und den Einsatz von Waffen darstellen. Das würde sogar ein Spiel wie Mario Kart mit einschließen.
So gar nicht schwammig, sondern ziemlich drastisch sind die Strafen, die Gesetzesbrecher ab jetzt zu erwarten haben: statt Geldbußen winken Haftstrafen zwischen drei und fünf Jahren!
Damit hat Venezuelas Präsident Hugo Chavez seinen Drohungen vom Januar dieses Jahres Taten folgen lassen. Schon damals sagte das Staatsoberhaupt “Games sind Gift” und benutzte das Thema als willkommene Gelegenheit gegen westliche Demokratien zu wettern.
Ein besonderes Jahr für Hugo Chavez war das Jahr 2006. Der damals erschienene Actiontitel Mercenaries 2 – World In Flames brachte den Präsidenten zur Weißglut, verschreibt sich der Spieler darin doch dem Kampf gegen ein autoritäres Regime in Venezuela. Zweifellos hat dieses Spiel ein Stück weit dazu beigetragen, dass Chavez in Videospielen ein geeignetes Thema für seine eigenen populistische Zwecke sieht und sah.