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Download Must-Have #24 – Sonic the Hedgehog 4: Episode 1 [360]

von am 20. Oktober 2010
 

Lesezeit: 5 MinutenDas letzte Mal, dass ich ein Sonic-Game gespielt habe, ist eine ganze Weile her. Um genau zu sein, produzierte Sega damals neben Spielen auch noch Konsolen und die Videospielwelt war zweigeteilt: dort die Nintendo-Jünger und da die Sega-Zocker. Auf magische Weise teleportierte Sega mich nun mit Sonic the Hedgehog 4: Episode 1 in diese Vergangenheit zurück. Allein deshalb ist dieses Game diese Woche unser verdientes Download Must-Have!

Retro-Jump’n Run ist so lebendig wie schon lange nicht mehr.
Das beweisen große Spielenmarken wie New Super Mario Bros. Wii und Donkey Kong Country Returns auf der Wii, genauso gut, wie diverse Download- und Flash-Titel wie Super Meat Boy, Braid, Limbo und I Wanna Be The Guy.

Und mit Sonic the Hedgehog 4: Episode 1 schickt nun Sega seine blaue Galleonsfigur ins Rennen um die Krone der Plattformer und beschert Sonic-Fans bereits seit Monaten eine Gänsehaut nach der anderen. Denn im Gegensatz zum ewigen Rivalen Mario ist Sonic der Sprung in die dritte Dimension nie wirklich gelungen. Ja, es gab auch in den letzten 16 Jahren (so viel Zeit ist seit Sonic the Hedgehog 3 vergangen) gute Titel mit dem rasenden Igel, aber an alte Größe aus Mega Drive-Zeiten kam er nur ganz selten heran.

Mit Sonic 4 (der volle Name ist einfach zu lang, da bricht man sich ja die Finger) verspricht man uns nichts, aber erfüllt die Erwartungen der Spieler an einen echten Sonic 3-Nachfolger.
Direkt zu Beginn empfängt uns Segas Stachelsäuger mit dem bekannten Grinsen und erhobenem wackelndem Zeigefinger, so wie er es schon früher gerne gemacht hat. Das Spiel ist komplett in 2D gehalten, womit wir uns schlagartig vom Feeling her in den guten alten 80er- und 90er-Jahren befinden. it dem kleinen aber feinen Unterschied, dass die Grafik nun nicht mehr pixelig und unscharf, sondern in HD gestochen scharf und wunderschön anzusehen ist. In jedem Level steckt viel Liebe zum Detail, selbst im Hinter- und im Vordergrund passieren ständig Dinge. Das gibt den 2D-Landschaften eine Tiefe, wie man sie von 2D-Jump’n Runs sonst kaum kennt.

Wie zu seinen besten Zeiten sind die 16 verschiedenen Abschnitte, unterteilt in vier Zonen mit mehreren Akten des Spiels eine Mischung aus Hochgeschwindigkeitswahnwitz und Entdeckungsreise. Das eröffnet unterschiedliche Herangehensweisen an jedes einzelne Level, oder sogar nur für Teile des Levels. Wer durch jede Stage hindurchrasen will und nur möglichst schnell ins Ziel kommen will, kann das genauso gut tun, wie diejenigen unter euch, die jeden Umweg, jede Abzweigung und jede Plattform erforschen wollen. Letztere werden deutlich mehr der berühmten goldenen Ringe einsammeln und auch deutlich länger Spaß an diesem Spiel haben.

Der Levelaufbau ist dank der verschiedenen Zonen, Splash Hill, Casino Street, Lost Labyrinth und Mad Gear, sowie den witzigen Einfällen (ja Sonic 4 bringt auch eine ganze Reihe eigene Ideen mit sich) ziemlich abwechslungsreich. Hier und da überraschen uns die Entwickler mit einer Lorenfahrt oder mit dem Drehen der kompletten Karte.

Gesteuert wird Sonic auf der Xbox 360 ziemlich simpel und ebenfalls sehr retrolastig. Gelenkt wird entweder mit dem linken Stick, oder mit dem Steuerkreuz. Alle restlichen Aktionen werden entweder über den “A”- oder den “B”-Button ausgelöst. Nur zum Verständnis: beide Knöpfe können exakt das selbe, so kann man sich aussuchen, ob man lieber mit dem einen, oder lieber mit dem anderen Button alle Aktionen durchführen möchte. Auch das ist eine Hommage an früher Zeiten.

Neu hingegen ist die Homing-Attacke, die der kleine Flitzer wie aus der Pistole geschossen beherrscht und mit dem sich, sofern man sich traut, tolle Kombos entwickeln lassen und manches Mal auch völlig neue Wege erreichen lassen. Jedes Mal, wenn ihr euch mit Sonic einem einzusackenden Bonus, einem Booster-Bumper, einem Hindernis oder einem Gegner nähert, legt das System automatisch ein Fadenkreuz auf das Objekt. Mit einem simplen Knopfdruck brettert ihr dann wie verrückt auf genau dieses Objekt zu. Wird direkt danach wieder etwas anvisiert, geht die Reise weiter. Bloß nicht nachdenken dabei. Solange etwas anvisiert ist, solltet ihr drücken, drücken und drücken. So lassen sich in kurzer Zeit große Höhen oder Weitern überwinden und man sammelt auch noch massig Punkte dabei ein.

Das ist auch gut so, denn Sonic 4 verfügt über Online-Highscore-Tabellen. Nicht nur für jede Stage, sondern auch für jeden Akt. So könnt ihr euch wirklich ganz genau mit dem Rest der Welt messen. Einen kleinen Wermutstropfen gibt es jedoch auch. Um genau zu sein, sogar zwei. Denn der Schwierigkeitsgrad dürfte für eingefleischte Zocker doch etwas niedrig sein. Das schraubt deutlich die Spieldauer nach unten, obwohl man das Gefühl nicht los wird, dass man relativ oft virtuell ins Gras beißt. Die vielen verschiedenen Wege und die Ring-Sammelwut werden das jedoch wieder zu kompensieren wissen. Schließlich winkt beispielsweise ein Achievement (Xbox 360) bzw. eine Trophäe (PS3) auf euch, wenn ihr 99 Extraleben angespart habt.

Warum ihr euch Sonic the Hedgehog 4: Episode 1 unbedingt herunterladen sollt?

Darum! Nein ernsthaft: hier bekommt man einen würdigen und echten Nachfolger zu den grandiosen 2D-Sonic-Titeln der Vergangenheit serviert. Die Grafik ist toll umgesetzt ist schön anzusehen und strahlt trotz HD-Politur echten Retro-Charme aus. Haben Sonic-Spiele nicht immer schon so ausgehen? Für rund 15 Euro bekommt man auch auf den anderen Plattformen (zumindest PS3 und Wii) ein ausnahmslos gutes Spiel serviert, das es versteht Klassik und Moderne mit einander zu verbinden, ohne aufgesetzt zu wirken. Ein absolutes Muss für Fans des Igels und des Genres!

Name des Spiels Sonic the Hedgehog 4: Episode 1
Erhältlich für: PS3 via PSN / Wii via WiiWare / Xbox 360 via XBLA
Kosten 1200 Microsoft Points (ca. 14,40 Euro)
Entwickelt von: Crystal Dynamics

Hier noch ein Gameplay-Trailer zu Sonic the Hedgehog 4: Episode 1:

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