Lesezeit: 3 MinutenEs ist schon ein merkwürdiges Phänomen mit diesen Motorrad-Games: Man sitzt auf einem Moped und versucht einen Parcours zu bewältigen, ohne sich aufs Gesicht zu legen. Klingt eigentlich eher nach einem kleinen Snack für die Mittagspause. Doch wenn man es so geschickt anstellt wie die Leute von RedLynx, dann wird aus dem unspektakulären Spielprinzip schnell eine abendfüllende Beschäftigung mit Suchtpotenzial!
Trials HD ist verrückt. Das wird dem Spieler schon klar, wenn das Spiel gestartet wird. Heulende Motoren und eine leicht psychopatische Stimme, die ankündigt, dass in den folgenden Minuten die Post abgehen wird. Und das tut sie. Denn wer glaubt über idyllische Stock und Stein-Landschaften zu brettern, ist mal so richtig auf dem Holzweg.
Vielmehr ist man in Lagerhallen unterwegs und versucht, halbwegs unbeschadet auf dem Motorcross-Bike von A nach B zu kommen. Aber das ist alles andere als einfach. Klar, es fängt harmlos an, erste Trainingsparcourse machen euch mit der Steuerung vertraut, doch bald geht es ans Eingemachte! Die Strecken sind in verschiedenen Kategorien von einfach bis höllisch schwer eingeteilt, die im späteren Spielverlauf bei einer bestimmten Anzahl von Medaillen freigeschaltet werden.
Und in der Tat zieht der Schwierigkeitsgrad ziemlich schnell ordentlich an: Absurde Hindernisse müssen gemeistert werden, die Körperbeherrschung auf dem Drahtesel muss in Fleisch und Blut übergehen. Try & Error werden zu den besten Freunden. Scheitern ist vorprogrammiert, allerdings besitzt Trials HD die erstaunliche Gabe, den Spieler trotz all der Niederlagen zu animieren, ein weiteres Mal auf die Tube zu drücken. Das liegt mitunter an der sensationell skurrilen Gestaltung der Strecken und an den fair verteilten Checkpoints, zu denen man jederzeit per Knopfdruck springen kann.
Die Strecken sind äußerst ideenreich, herausfordernd, bieten meistens mehrere Routen an und stehen unter dem Einfluss der hauseigenen Physikengine. Dadurch fallen Gegenstände relativ realistisch um und der Fahrer wird ordentlich durch die Gegend geschleudert, wenn er mit explosiven Fässern in Berührung kommt.
Hat man die 35 Stages gemeistert, kann man sich in den Technik-Herausforderungen austoben. Hier müssen bestimmte Aufgaben erfüllt werden, die nichts mit dem erreichen eines Punktes zu tun haben. Es kommt auf Geschicklichkeit, Skill und Technik an. Im Strecken-Editor darf man eigene Level basteln, der Kreativität freien Lauf lassen und sie Freunden zur Verfügung stellen. In der Garage können Drahtesel und Fahrer optisch verändert werden.
Ein richtiger kompetativer Online-Modus fehlt, dafür bekommt man die Highscores der Freunde angezeigt, sodass man (insofern man nicht an erster Stelle steht) stehts dazu angeregt wird zum Gamepad zu greifen und die Kumpels zu schlagen. Schließlich will man ja der Beste sein.
Trials HD sieht dank den tollen Lichteffekten und der detaillierten Grafik phänomenal aus für einen Arcade-Titel und läuft zu jederzeit butterweich. Das Spielgeschehen läuft zwar in der zweiten Dimensionen, aber das Setting ist dreidimensional gehalten. Doch es sieht nicht nur gut aus, es spielt sich auch erstklassig. Die Steuerung ist simpel. Es gibt jeweils einen Knopf zum Beschleunigen, einen zum Bremsen und eine Taste, um den Fahrer aus dem Sitz zu katapultieren (sehr lustig!); der Rest –sprich der Körper- wird mit dem linken Analogstick geregelt.
Warum ihr euch Trials HD herunterladen solltet:
Es macht höllisch Spaß und ist ein Zeitfresser! Der Schwierigkeitsgrad ist schön knackig, nichts wird einem geschenkt. Die fantastische Spielbarkeit gepaart mit der tollen Grafik ergeben einen hervorragenden Gesamteindruck von Trials HD.
Die Tatsache, dass Trials HD seit seinem Erscheinen in den Xbox Live Charts eine feste Größe ist, spricht für sich.
Name des Spiels | Trials HD |
Erhältlich für: | Xbox 360 via XBLA |
Kosten | 1200 Microsoft Points (ca. 14 Euro) |
Entwickelt von: | RedLynx |
Und hier noch der offizielle Trailer zum Spiel: