Nackte Tatsachen – Konsole vs. Röntgenstrahl
Lesezeit: 4 MinutenDer Flickr-User Reintji (mit bürgerlichem Namen Reinier van der Ende) hat seinen Beruf und sein Hobby kombiniert und als Röntgen-Techniker einfach mal alles, was er an Gaming-Hardware besitzt, unter das Röntgen-Gerät gelegt. Dabei herausgekommen ist eine fantastische Bildergalerie des Kuriosen.
Da liegen sie nun – quasi weiß auf schwarz – vor uns, die inneren Werte von Gamepads, Cartridges und Konsolen.
Fangen wir da an, wo die Action beim Konsolen-Daddeln passiert, nämlich bei den Gamepads!
Mich persönlich hat dabei überrascht, wie komplex und kompakt die Technik in den neueren Pads ist.
Wenn man sich mal den simplen Aufbau eines NES oder SNES-Pads anschaut wird das besonders deutlich.
Aus der Reihe tanzt ein wenig der Dual-Shock-III-Controller der PS3. Obwohl er sowohl Six-Axis- als auch Dual-Shock-Komponenten hat, wirkt der Sony-Controller erstaunlich aufgeräumt. Und wer ihn schon mal in der Hand hatte, weiß auch, dass er mit Abstand einer der leichtesten Controller überhaupt ist.
Und wie sieht eigentlich das Innere einer Cartridge aus?
Wieviel Technik steckt wohl darin?
Okay, dass in einem NES-Modul nicht wirklich viel drin ist, wusste ich.
Aber dass es so wenig ist hätte ich nicht gedacht.
Und wie sieht es bei den SNES-Modulen aus? Verblüffender Weise sieht die Cartridge von Starwing FX ganz anders aus, als die anderen beiden, findet ihr nicht? Liegt das nun am FX-Chip den Nintendo damals wie die Neuerfindung des Rades anpries?
Wenn ja, wo ist der? Und wo ist die Batterie, die den Speicher jedes Moduls mit Energie versorgt, wenn es nicht in der Konsole steckt?
Kommen wir zur Königsdisziplin der X Ray Funnies: den Konsolen selbst!
Das Atari VCS 2600 (hier in der originalen Holzoptik-Variante) ist recht übersichtlich. Da drängt sich einem direkt die Frage auf, warum das Gerät überhaupt so groß sein musste, oder?
Ein wenig komplexer sieht da schon das NES aus. Beim SNES und N64 fallen besonders die Modulschächte in der Mitte der Konsole auf. Das Röntgen-Bild des Gamecube bietet auf Grund der Würfelform erstaunlichen Tiefgang.
Die Wii wirkt sehr unübersichtlich, weil die Technik zum Großteil vom Slot-In-Laufwerk überlagert wird.
Bei der Xbox 360 finde ich besonders die Festplatte – senkrecht am linken Bildrand gelegen – interessant.
Außerdem wird bei dem Röntgen-Blick klar, was mancher Entwickler mit “komplizierter Infrastruktur” bei Sonys aktueller Heimkonsole meint.
Zweifellos erhebt diese Sammlung keinen Anspruch auf Vollständigkeit, aber die Idee allein und die Resultate finde ich erstaunlich und beachtlich.
Auf mich haben diese Bilder eine ähnliche Faszination wie Elektronen-Mikroskop-Fotos von Milben, oder anderem winzigen Getier (die sind wirklich spannend !!!). Und sie erinnern mich unweigerlich an die guten alten durchsichtigen Kunststoffe in die früher Konsolen gekleidet waren.
Ich erinnere mich da an durchsichtige Varianten des Competition Pro-Joysticks, des Gameboys, oder einer “Crystal”-Version der ersten Xbox.
Hoffentlich wird Reintji auch in Zukunft Röntgengeräte zu solch erstaunlichen Einblicken in einen eigentlich verborgenen Bereich des Gaming missbrauchen!