Reviews
0 Kommentare

Hyrule Warriors – Wenn Link und Co. Mal richtig aufdrehen

von am 17. September 2014
DETAILS
 
Tests
Plattform
Entwickler
Publisher
Pluspunkte

+ actiongeladene Kämpfe gegen Monstermassen
+ mächtige und coole Kombos
+ diverse Zelda-Charaktere spielbar
+ zu zweit spielbar...
+ Abenteuermodus mit Retro-Charme

Minuspunkte

- repetitives Gameplay
- teilweise Grafikeinbrüche
- Wii U nicht in der Lage immer alle Feinde darzustellen
- ... allerdings nur lokal
- teilweise unübersichtlich

Editor Rating
 
GAMEPLAY
8.0

 
GRAFIK
7.0

 
SINGLEPLAYER
7.0

 
MULTIPLAYER
6.0

 
SOUND
7.0

Gesamt-Wertung
7.0

Hover To Rate
User Rating
 
GAMEPLAY

 
GRAFIK

 
SINGLEPLAYER

 
MULTIPLAYER

 
SOUND

User-Wertung

You have rated this

 

Lesezeit: 6 MinutenSpätestens seit der Ankündigung von Hyrule Warriors sind Fans beider Serien skeptisch, ob die Zusammenarbeit von Koei Tecmo und Nintendo wirklich eine schlaue Entscheidung war. Bekannte Charaktere aus dem Zelda-Universum hauen niemals enden wollenden Gegner-Horden auf die Mütze, in dem sie mächtige Kombo-Angriffe loslassen. Ob dieses Spielprinzip aufgehen kann und ob auch Zelda-Fans damit warm werden können, haben wir ausgiebig überprüft.

Die Story von Hyrule Warriors ist eine vollständig neue und bis jetzt unbekannte Geschichte des Zelda-Universums. Die Geschichte beginnt damit, dass ein bösartiger Magier mit einer mysteriösen Hexe nach Hyrule kommt und dieses mit Monster-Massen überrennt. Ziel ist, wie so oft, der Thron von Hyrule und die Suche nach den Teilen des Triforce. Dafür geht die mysteriöse Hexe namens Cia sogar so weit alte Feinde zu beschwören, wie König Dodongo, den Endboss in diversen Zelda-Spielen. Im Verlauf des Spiels erreicht Cia ihr Ziel und öffnet Seelenportale in verschiedenste Zeit-Epochen des Zelda-Universums, um die Teile des Bösen, die dort gefangen sind zu befreien. Durch das Öffnen dieser Portale vermischt sich allerdings die Gegenwart mit den Welten von Ocarina of Time, Twilight Princess und Skyward Sword. Zusammen mit diversen Helden aus all diesen Zeitepochen und der mysteriösen Magierin Lana machen sich Link und Impa auf den Weg Cia aufzuhalten, um den Frieden in Hyrule wieder herzustellen.

Link und Co als Meister der Kombo-Angriffe

Das Besondere an Hyrule Warriors ist, dass ihr erstmals auch andere Charaktere außer Link spielen könnt. Im Verlauf des Spiels schaltet ihr so beispielsweise Impa, Sheik, Darunia, Agitha und sogar Bösewichte wie Ganondorf oder Ghirahim frei. Die Meisten dieser Charaktere haben zudem mehrere Waffen, sodass sich die Spielweise immer ein bisschen unterscheidet. Wo wir gerade beim Gameplay sind. Hyrule Warriors basiert vom Gameplay her auf den Dynasty Warriors-Spielen. Das Spielprinzip ist alos mit einem Hack ‘n’ Slay zu vergleichen. Um euch herum tauchen Horden von Gegnern auf und ihr könnt durch cleveres Kombinieren von schwachen und starken Angriffen mächtige Kombo-Angriffe auslösen. Und Koei Tecmo haben es definitiv drauf diese Angriffe verdammt cool aussehen zu lassen. Nicht nur einmal hab ich mir solche Manöver in den 3D-Zelda-Spielen von Nintendo gewünscht und in Hyrule Warriors sind sie möglich. Natürlich kann auch ausgewichen werden und sogar Magie hat in abgewandelter Form Einzug in den Titel gefunden. Sobald eure Magie-Leiste aufgefüllt ist, könnt ihr eure magischen Fähigkeiten entfesseln, die euch neben stärkeren und schnelleren Angriffen auch diverse Boni, wie mehr Erfahrung oder mehr Rubine einbringt. Ist euer Vorrat an Magie erschöpft, löst ihr noch einen Abschluss-Angriff aus, der alle Feinde in euren Umkreis trifft.

Neben der Anwendung von Magie haben sich die Entwickler auch noch sekundäre Waffen herausgesucht, die nicht nur im Kampf helfen, sondern auch Hindernisse aus dem Weg räumen können. Zu dieser Kategorie Waffe gehört natürlich die allseits bekannte Bombe oder auch Pfeil und Bogen. Beim Besiegen der Feinde lädt sich außerdem noch euer Spezialangriff auf, den ihr in brenzligen Situationen einsetzen könnt, um euch etwas Platz zu verschaffen. Diese speziellen Attacken sehen nicht nur ziemlich cool aus, sondern ändern sich auch je nach ausgerüsteter Primär-Waffe.

Was passiert hier gerade und warum schon wieder?

Ein großes Problem von Hyrule Warriors ist sicherlich das Gameplay an sich. So spaßig es ist mit Link und all den anderen Charakteren durch die Massen an Gegnern zu metzeln, so schnell wird es eintönig. Zwar gibt es auch Abwechslung bei den Missionszielen, sodass ihr Mal eine Person eskortieren oder mal einen Endboss besiegen müsst, aber der Weg zu diesem Ziel bleibt derselbe. Während es sicherlich Spieler gibt, die diese Art von Spielprinzip mögen, könnten vor allem Fans von The Legend of Zelda, die diesen Titel aufgrund der Thematik gekauft haben, enttäuscht werden. Weder gibt es hier Rätseleinlagen, noch Dungeons im herkömmlichen Sinne. Dafür aber viel Hau-drauf-Action und coole Moves. Auch kommt es beim Spielen schnell vor, dass ihr den Überblick verliert, wenn ihr noch nie ein Dynasty Warriors-Spiel oder einen Spin-off davon gespielt habt. Grund dafür ist die Fülle an Informationen, die auf einmal auf euch niederprasselt. Beispielsweise kämpft ihr gerade um die Vorherrschaft in einem Territorium, am unteren Bildschirmrand taucht plötzlich eine Bauchbinde auf und ein Verbündeter schreit nach Hilfe, auf der Mini-Map oben rechts taucht nun ein blinkender Punkt auf, im selben Moment wird das Haupt-Missionsziel geändert und im rechten Bildschirmrand taucht das neue Missionsziel auf. Jemand, der damit noch keine Erfahrung gemacht hat, weiß schnell nicht mehr wo hinten oder wo vorne ist.

Genauso gewöhnungsbedürftig könnte der Basar sein, ein Marktplatz, auf dem ihr eure Charaktere verbessert und ihnen neue Kombos beibringt. Das geschieht nämlich, in dem ihr bestimmte Gegenstände sammelt, die eure Feinde fallen lassen. Aus diesen könnt ihr neue Gegenstände herstellen, die euren Charakteren neue Kombos bescheren oder sie robuster machen. Nach dem gleichen Prinzip könnt ihr auch bestimmte Tränke brauen, die für jeweils eine Mission wirken und beispielsweise für bessere Waffen-Funde sorgen. Auch das Level und somit die Angriffskraft eurer Kämpfer könnt ihr erhöhen, in dem ihr eine gewisse Rubin-Summe bezahlt. Natürlich erreicht ihr auch im Kampf neue Level, aber somit könnt ihr das Ganze manuell beschleunigen.

Ein bisschen Abwechslung darf’s dann doch sein

Damit das Spiel nicht zu schnell langweilig wird, gibt es neben dem Legenden-Modus, der als Story-Modus fungiert noch zwei weitere Modi zur Auswahl. Zum einen den freien Modus, in dem ihr jede Mission mit jedem beliebigen Charakter noch mal durchspielen könnt, um beispielsweise eure Punktzahl zu verbessern oder die versteckten goldenen Skultullas zu finden. Und zum anderen wäre da noch der Abenteuer-Modus. Dabei handelt es sich um ein Spiel im Spiel. Das Ganze ist vom Stil her auf das erste The Legend of Zelda getrimmt. Ihr seht die gigantische Oberwelt und sogar die ganzen Charaktere im 8-Bit-Look. Das Prinzip dahinter ist, dass es sich bei diesen einzelnen Kartenabschnitten um einzelne Missionen handelt. Beispielsweise ist eine Mission, dass ihr 300 Feinde in zehn Minuten erledigen müsst. Die Kämpfe laufen allerdings nicht mehr im traditionellen Zelda-Look ab, sondern wieder in dem von Hyrule Warriors. Habt ihr diese Aufgabe erfolgreich abgeschlossen, bekommt ihr eine Belohnung und könnt euer Abenteuer fortsetzen. Die Belohnungen sind verschiedenster Art. Mal ist es ein Item, um im Abenteuer-Modus weiterzukommen und mal sind es neue Waffen für die anderen Modi oder sogar neue Charaktere. Pünktlich zum Release hat Nintendo zudem einen Challenge-Mode angekündigt, der ähnlich wie der Abenteuer-Modus sein soll, doch um einiges anspruchsvoller vom Schwierigkeitsgrad her.

Ebenfalls ist es mögliche Hyrule Warriors auch lokal mit einem Freund zu spielen. Während Spieler 1 auf dem Wii-U-Gamepad spielt, nutzt der zweite Spieler den Pro-Controller und spielt auf dem Fernseher. Das Multiplayer-Spiel unterscheidet sich nicht vom Singleplayer-Spiel, abgesehen von der Tatsache, dass nicht so viele Feinde angezeigt werden können und die Qualität bewusst heruntergeschraubt wird. Trotzdem weiß der Zweispieler-Modus zu überzeugen, vor allem weil sich die Spieler auf dem Spielfeld aufteilen können, umso einfacher alle Missionsziele zu erreichen.

Wii U -- Hyrule Warriors Features Trailer

Im Hyrule von Koei Tecmo

Auch wenn es in Hyrule Warriors nur abgesteckte Spielfelder gibt und keine offene Welt, wie in normalen 3D-Zelda-Spielen, so weiß sie trotzdem zu überzeugen. Koei Tecmo hat sich viel Mühe bei der Umsetzung der bekannten Orte gemacht. Im Todesberg aus Ocarina of Time warten fließende Lava-Ströme auf euch, aus denen gelegentlich sogar ein Feuerdrache auftaucht. Oder auch die Brücke von Eldin aus Twilight Princess ist in einem kleineren Maßstab wiederzufinden und ist der Schauplatz für einen Boss-Fight. Zwar sehen die Orte, wie oben erwähnt, nicht immer so gut aus, wie es eigentlich wünschenswert wäre, aber das die Mitarbeiter von Koei Tecmo Zelda-Fans sind, das fällt sofort auf. So finden sich an jeder Ecke kleine Details. Der Ladebalken ist der NES-Link, der Feinde bekämpft, in jedem Level ist eine goldene Skultulla versteckt, die große Fee aus Ocarina of Time hat mehrere Auftritte, der Mond aus Majora’s Mask und vieles mehr lässt das Zelda-Fan-Herz höher schlagen.

Allerdings gibt es trotzdem ein Problem und zwar die Anzahl der Feinde auf dem Spielfeld, mit der die Wii U ein Problem hat. Während normalerweise Dutzende von Feinden zu sehen sein sollten, die ihr mit euren Kombos besiegen könnt, kann die Wii U immer nur eine gewisse Zahl darstellen. Das ist vor allem beim Einnehmen von Territorien nervig, wenn ihr warten müsst, dass neue Feinde auftauchen, da ihr ein Territorium erst eingenommen habt, wenn wirklich alle Gegner besiegt sind.

Auch musikalisch finden sich alle bekannten Themen der Zelda-Spiele wieder, auch wenn sie für Hyrule Warriors, in typischer Dynasty Warriors-Manier, in einem rockigen Cover neu aufgelegt wurden, um der Action auf dem Bildschirm gerecht zu werden. Trotz dieser Neuauflage werden Fans ihre liebsten Melodien aus dem Zelda-Universum schnell wiedererkennen.

Das ultimative Fazit-Kombo-Spekatel

Ist Hyrule Warriors nun ein Spiel für Zelda-Fans? Die Antwort ist ja und nein. Hyrule Warriors ist vom grundlegenden Gameplay her ein Dynasty Warriors im Zelda-Gewand. Spieler, die noch nie einen Gefallen an Dynasty Warriors-Spielen hatten, werden auch bei Hyrule Warriors an der falschen Stelle sein. Repetitive Missionen und Kämpfe, eine gewisse Reizüberflutung in manchen Situationen und schnell eintönig werdendes Gameplay sind in diesem Spiel an der Tagesordnung. Doch gleichzeitig ist es auch genau das, was unglaublich Spaß machen kann, wenn ihr mit solchen Spielen kein Problem habt. Gegner-Horden, die nur darauf warten mit mächtigen Kombo-Angriffen besiegt zu werden und taktische Kämpfe gegen riesige Boss-Gegner auf dem Spielfeld. Vor allem zu zweit macht das noch viel mehr Spaß, als alleine. Am Ende ist Hyrule Warriors zwar ein solides Spiel, wird jedoch nur Spieler überzeugen, die mit der Spiel-Mechanik kein Problem haben. Klassische Zelda-Fans könnten hier fehl am Platz sein.

Sei der Erste, der kommentiert!
 
Kommentiere »

 

Du musst eingeloggt sein zum kommentieren