Lesezeit: 9 MinutenBis mitten in der Nacht mussten wir warten, bis schlussendlich die Sony E3 2013-Pressekonferenz begann. Alle, die in Europa und unmittelbar in der Nähe davon leben, mussten mit der Müdigkeit kämpfen. Aber “Mein Gott” das Warten hat sich definitiv gelohnt. Neben Ankündigungen wie Mad Max, Final Fantasy XV, Kingdom Hearts III oder The Order: 1866 wusste Sony vor allem am Ende der Konferenz zu überzeugen. Alles Nennenswerte erfahrt ihr hier.
Noch bevor die eigentliche Sony-Pressekonferenz um 03 Uhr heute Nacht startete, gab es schon eine Pre-Konferenz-Show. Im Zuge dieser Show wurden nicht nur zahlreiche Persönlichkeiten aus der Branche gefragt, was ihre Erwartungen an das Event sind, sondern es wurde auch ein kurzer Teaser-Trailer zu Gran Turismo 6 gezeigt. Gezeigt wurde dieser Trailer, da die GT Academy, eine Möglichkeit sich seinen Traum ein Rennfahrer zu werden, auch wieder zum Start von Gran Turismo 6 mit von der Partie sein wird.
Und dann war es so weit, endlich war 03 Uhr morgens und Bastian, meine Wenigkeit und viele andere starten gespannt auf den Bildschirm, aber nichts passierte. Nach einem Video, das Entwickler zeigt, die die PlayStation 4 anpreisen, wurde der Stream schwarz. Es vergingen fünf Minuten und mehr, aber weder startete der Stream, noch bekamen wir irgendwelche Infos. Plötzlich gab es aber dann doch einen Hinweis, dass die Konferenz in einer Minute beginnen sollte. Genau das tat sie dann auch. Ein riesiges Video begann und zeigte die typischen PlayStation-Symbole (Kreis, Kreuz, Viereck und Dreieck) bevor das komplette Spieleportfolio der Konferenz über den Bildschirm sauste.
Als das Video zu Ende war, betrat Jack Tretton, CEO von Sony Computer Entertainment, die Bühne. Er dankte zunächst allen Fans und Spielern von PlayStation für die Unterstützung der letzten Jahre und wandte sich danach direkt den wichtigen Dingen des Abends zu, Games. Bevor wir allerdings zur PlayStation 4 kamen, wurden wir von einem Haufen PlayStation 3 und PS Vita-Titeln erschlagen. So sollen demnächst einige coole Titel für die Vita erscheinen. Unter anderem wäre da die God of War: HD Collection, Final Fantasy X/X-2 HD Remaster oder The Walking Dead und seinen Nachfolger The Walking Dead: 400 Days. Aber auch danach war noch nicht Schluss mit der PS Vita. Immerhin müssen noch einige neue Apps wie Netflix, Skype und weitere für die Vita angekündigt werden.
Anschließend ging Jack Tretton über zur PlayStation 3 und eröffnete das Spiele-Line-Up mit dem kommenden Überflieger-Titel The Last of Us. Laut Tretton hat im gesamten Jahr 2012 und 2013 kein Spiel solch eine hohe Wertung erreicht. Ein weiterer guter PS3-Titel aus dem Hause Sony ist Puppeteer, auch dafür wurde ein kurzer Trailer gezeigt. Besonders ansprechend war der darauffolgende Trailer zum Spiel Rain. Wir sprachen bereits vor wenigen Wochen über den besonderen Titel aus dem Hause Japan Studio und waren auch dieses Mal angetan vom Spiel. Der Trailer, der nach Rain über den gigantischen Bildschirm flimmerte, erfüllte die Halle, am Ende, mit Jubel. Grund dafür ist Quantic Dreams Beyond: Two Souls mit Ellen Page und William Dafoe. Ein neuer Trailer zeigte die Armeeausbildung der Protagonistin. Wie wir es von Quantic Dream gewohnt sind, strahlten die Figuren allein durch das Gesicht eine unglaubliche Menge an Emotionen aus. Erscheinen wird Beyond: Two Souls bereits am 23. August 2013. Das Line-Up der PlayStation 3 wurde anschließend mit einem neuen Trailer zu Batman: Arkham Origins abgerundet. Bereits heute Nacht waren Bastian und ich uns einig, dass das Spiel genial aussieht.
Bevor dann schließlich Andrew House, Präsident und Group CEO von SCE, die Bühne betrat, wurde noch ein PS3-Bundle mit GTA V und einem exklusiven Headset im passenden Look angekündigt. Und dann war es endlich so weit. Andrew House kündigte sie an, die PlayStation 4. Der kurze Teaser, der die Konsole vor einiger Zeit noch so verschwommen darstellte, wurde erneut gezeigt, doch dieses Mal gab es ein scharfes Bild der Hardware zu sehen. Und wie sieht sie nun aus, die PlayStation 4? Nun, Bastian und ich scherzten – wie das restliche Internet – dass die PlayStation 4 aussieht wie ein kleiner, schwarzer Videorekorder, ähnlich wie die Xbox One. Jedoch gibt es keinen großen Unterschied. Das Design wirkt “verschoben”, fast so als hätte jemand aus Wut gegen den Prototypen getreten, nachdem die Xbox One offizielle vorgestellt wurde.
Nachdem die Konsole wieder behutsam hinter die Bühne gebracht wurde, kam Michael Lynton, CEO von Sony Entertainment, auf die Bühne. Er sprach über die Entertainment-Möglichkeiten der PlayStation 4. Und spätestens an dieser Stelle gab es einen Shitstorm im Internet, denn jeder fühlte sich zum Xbox One-Reveal-Event zurückversetzt.
“Liebe Leute von Sony, falls ihr das lest, wir sind Gamer. Es ist zwar echt nett gemeint, dass ihr uns viele coole Entertainment-Möglichkeiten bietet, aber es ist für uns einfach belanglos. Zumindest in diesem Ausmaße. Es hätte echt gereicht, wenn ihr gesagt hättet, was es für Möglichkeiten gibt und wie teuer sie sind. Fertig. Vor allem sind diese Ankündigungen für uns Europäer immer sehr frustrierend, denn viele der angekündigten Dienste schaffen es niemals in unsere Gefilde. Danke trotzdem, euer André.”
Nachdem Lynton die Bühne verlassen hatte, wurde es ernst. Shuhei Yoshida, Präsident der Sony Worldwide Studios, betrat die Bühne und sprach über die kommenden Spielehighlightshts der PlayStation 4. Laut Yoshidas Aussage befinden sich aktuell rund 40 PS4-Spiele in Entwicklung, wovon 20 bereits im ersten Jahr, nach dem Konsolen-Release, erscheinen sollen. Des Weiteren sind zwölf dieser Spiele komplett neue IPs.
Mit solch einer eröffnete Yoshida dann auch das Spiele-Line-Up der PlayStation 4. The Order: 1866 heißt der Titel und wird von Santa Monica Studios (God of War, inFamous) entwickelt. Der Trailer zum Spiel ist wirklich sehr stimmig und versetzt die Spieler in ein alternatives London im Jahre 1866. Steampunk, mysteriöse Feinde und futuristische Feuerwaffen machen jetzt schon Lust auf diesen Titel.
Nach The Order: 1866 wurden erst einmal die Titel gezeigt, die wir bereits vom Februar-PS4-Reveal-Event kennen. Immerhin gibt es auch für diese Spiele neues Footage. Den Auftakt machte wieder Killzone: Shadow Fall. Wir bekommen erneut einen Trailer und Gameplay zu sehen. Nicht ganz so bunt, dafür naturverbunden bekämpft der Protagonist seine Gegner. Ein Schild, der bei Belieben als Deckung aktiviert werden kann, erinnert ein wenig an Halo. Trotzdem wirkt der Titel solide. Erscheinen wird der Titel zum Launch der PS4.
Als nächstes bekommen wir einen neuen Eindruck von Driveclub, einer neuen Racing-IP für die PlayStation 4. Der Trailer zeigte imposante Autos und coole Rennen, aber so wirklich innovativ schien das Spiel immer noch nicht zu sein. Auch Driveclub erscheint zum Launch der PlayStation 4.
Auch nicht ganz so innovativ, dafür actionreicher war inFamous: Second Son. Erneut bekamen wir den jungen Mann zu sehen, der gegen die Überwachung der Regierung kämpft. An seiner Seite sehen wir dieses Mal seinen Bruder, der zwar ein Ordnungshüter zu sein scheint, aber am Ende des Trailers scheinbar die Seiten wechselt. Der Hauptcharakter verfügt, ähnlich wie in den vorherigen Spielen, über übermenschliche Kräfte. In diesem Spiel sind es jedoch keine Elektro-Fähigkeiten, sondern Rauch. Der Spieler kann so durch Lüftungsschächte fliegen, in Gebäude eindringen oder blitzschnell Feinden ausweichen. Sieht gut aus, wird es sicherlich auch. Erscheinen wird der Titel jedoch erst 2014.
Aus dem Februar-Line-up fehlte nur noch Knack, was natürlich auch wieder gezeigt wurde. Der 3D-Plattformer konnte auch im neuen Trailer erneut überzeugen, scheint aber eher in die richtig casual zu gehen. Bleibt abzuwarten, ob auch Core-Gamer Spaß an dem Titel haben werden. Knack wird bereits zum Launch der PlayStation 4 erhältlich sein.
Nachdem nun alle bekannten Spiele abgefertigt waren, konnte sich Sony wieder auf die neuen Franchises konzentrieren. Und wer könnte einen besseren Auftakt bieten als Quantic Dream. Gezeigt wurde der Ausschnitt aus einer Tech-Demo namens The Dark Sorcerer. Zu sehen ist in dem Video der mysteriöse alte Mann, den wir schon auf dem PlayStation 4-Reveal-Event gesehen haben. Doch dieses Mal ist er vollständig zu sehen und spricht irgendwelche mystischen Zauberformeln aus. Eine fremdartige Kreatur taucht ebenfalls auf und dann hören wir nur ein “Cut”. Der Hintergrund verändert sich, sodass ein Studios sichtbar wird und der Zauberer redet mit einem Regisseur. Quantic Dream will zeigen, was sie alles mit der neuen Technologie anstellen können und haben deswegen ein virtuelles Studio kreiert, inklusive Schauspieler und mehr. Sehr lustig und durchaus überzeugend. Eine Bestätigung das The Dark Sorcerer das nächste Projekt von Quantic Dream wird, bekamen wir allerdings nicht.
Als nächstes betrat Andrew Boyes die Bühne, um über den Indie- und Third-Party-Support der PS4 zu sprechen. In einem ersten Video bekamen wir das neue Projekt von Supergiant Studios (Bastion) zu sehen. Transistor nennt sich der Titel und sieht wirklich interessant aus. Erscheinen soll der Titel bereits 2014. Und nachdem der erste Indie-Entwickler sein Spiel vorstellen könnte, überfällt uns Sony mit vielen weiteren Entwicklern und ihren Spielen. Don’t Starve, Octodad, Secret Ponchos, Ray’s Dead, Outlast, New ‘n’ Tasty und viele weitere wurden kurz gezeigt und anschließend für die PlayStation 4 bestätigt.
Nach der Flutwelle an Indie-Games kamen wieder größere Entwickler auf die Bühne. Den Anfang machte Blizzard. Ohne einen Trailer oder Gameplay zu zeigen, wurde nur angekündigt, dass die PlayStationen-Versionen von Diablo III über spezielle Items verfügen. Beispielsweise die Waffen aus Uncharted oder eine Schulterplatte aus Journey. Wer dafür aber endlich was zeigte, war der Creator von Final Fantasy Versus XIII, einemTitel, der schon mehrere Jahre in Entwicklung istt. Ich persönlich warte nun schon seit der ersten Ankündigung auf diesen Titel und war sehr froh endlich wieder etwas sehen zu können. Und nach einem coolen Trailer und actiongeladenem Gameplay kam dann die Überraschung, Final Fantasy Versus XIII heißt jetzt Final Fantasy XV. Das kam zwar etwas unerwartet, ist aber in Ordnung. Erscheinen soll der Titel für PS4 und Xbone.
Nach der Ankündigung von Final Fantasy XV hatte Square Enix allerdings noch eine Überraschungin pettoo, die mich persönlich wirklich aufspringen lies. Nachdem die Fans so lange darauf warten mussten, kam nun ein Trailer und ein kurzer Gameplay-Ausschnitt von Kingdom Hearts III. Das Spiel befindet sich aktuell für PlayStation 4 und Xbox One in Entwicklung. Es wird zwar noch etwas dauern, aber es kommt, endlich.
Weiter ging es anschließend mit Ubisoft und Assassin’s Creed IV: Black Flag. Wir werden entführt in die karibische See und bekommen ein stimmiges Piratennest, auf einer wirklich schönen Insel zu sehen. Der Protagonist verfolgt in der Gameplay-Demo einen anderen Piraten und überwältigt ihn anschließend. Doch leider zu spät, denn eine Rakete gibt das Zeichen für ein Bombardement epischen Ausmaßes. Der Unterschlupf der Piraten brennt und in letzter Sekunde entkommt Edward Kenway auf sein Schiff. Allerdings ist auch da die Gefahr nicht gebannt, denn die Seeschlachten sind auch wieder in ACIV: Black Flag ein wichtiger Bestandteil. Dumm nur, dass an dieser Stelle das Video hing und jedem klar war, dass die zweite Person auf der Bühne den Controller zwar in der Hand hielt, aber nie spielte. Das Video wurde abgebrochen und es wurde schnell zum nächsten Titel übergeschwenkt, Watch_Dogs.
Wir bekommen eine neue Gameplay-Demo zu Gesicht, in der Hauptcharakter Aiden Pearce Polizeiwagen und Hubschraubern aus dem Weg gehen muss. Als er erwischt wird, beschleunigt er seinen Sportwagen und fährt in einen Tunnel. Dort angekommen nutzt er die Gunst der Stunde um ein Tor zu hacken und zu öffnen, ein perfektes Versteck. Einen Hack später befindet er sich in einem gemütlichen Café. Da ihm die Polizei aber noch auf dem Fersen ist, berichten natürlich alle Nachrichten über ihn und ein wachsamer Bürger versucht die Polizei zu rufen. Allerdings kann Aiden Pearce auch handgreiflich werden und schlägt dieser Person einfach das Handy aus der Hand. Augenblicke später hackt sich Aiden in ein Kamerasystem ein und hilft seinem Kumpel T-Bone zu entkommen, ohne das die Polizei ihn findet. Nach erfolgreicher Flucht gilt es nur noch der Polizei zu entkommen. Zum Glück können wir jederzeit Unterstützung von App-Nutzern anfordern, die uns die Polizei vom Leibe halten. Die PS4-Version wird außerdem eine Stunde extra Inhalt und ein spezielles Outfit für Aiden bieten.
Eine weitere komische, aber auch sehr coole, Einlage des Abends war die Unterhaltung zwischen James LeBron und seinem virtuellen Alter Ego aus NBA2K14. Nach dem Sport geht es in die Mystik, mit der neu angekündigten Kooperation zwischen Bethesda und Sony. The Elder Scrolls: Online soll bereits Anfang 2014 erscheinen. Eine Beta wird zunächst PS4-exklusiv sein.
Und eine Weltpremiere. Mad Max kommt auf die Konsole! Für PlayStation 4-Besitzer wird es zudem einen extra Skin geben.
Anschließend spürte jeder die Luft im Raum vibrieren. Jack Tretton kommt wieder auf die Bühne. “Jetzt wird es Infos zum Release und dem Preis geben”, waren die Gedanken von Bastian und mir. Doch bevor wir überhaupt noch über die genannten Dinge jubeln können, macht Sony einen Move, den keiner vorhersehen konnte. Tretton kündigt an, dass es kein DRM geben wird. Verleiht, verschenkt oder verkauft eure First-Party-Spiele wie ihr wollte, es gibt keine Restriktionen. Und einen Onlinezwang? Nein, den gibt es im Hause Sony auch nicht. Die PlayStation 4 wird komplett offline nutzbar sein. Ihr müsst weder ein Spiel aktivieren, noch ab und zu online sein. Allerdings soll die Erfahrung der Konsole mit einer Internetanbindung noch besser werden.
Auch gibt es Neuerungen, was PS Plus betrifft. Die Abo-Mitgliedschaft wird ab sofort auf jeder Sony-Plattform gleich viel kosten und es ist möglich mit eurer PS3-Mitgliedschaft auf die PS4 zu migrieren. Und um das noch zu toppen, wird die Driveclub: PS Plus Edition vom Launch-Date der PS4 an ein Jahr kostenlos für PS Plus-Mitglieder verfügbar sein.
Bereits im Vorfeld angekündigt war außerdem das erste Gameplay zu Bungies neuem Spiel, Destiny. Und Bungie haben ihr Wort gehalten. Eine knapp zehnminütige Demo bekommen wir zu sehen, die mit Lichteffekten und der Grafik zu überzeugen weiß. Vom Gameplay her erinnert das Spiel an eine Mischung aus Borderlands und Halo. Es gibt RPG-Elemente, aber auch bekannte Elemente aus Shootern. Auch wird es so etwas wie Public Events geben. Dabei handelt es sich um ein Feature, bei dem sich mehrere Spieler treffen, um eine Aufgabe zu erfüllen. Dabei müssen die Spieler nicht einmal in eurer Party sein, da diese Events zufällig auftreten und irgendwelche Spieler daran teilnehmen können. Erscheinen wird Destiny 2014 und wird viele PlayStation exklusive Inhalte besitzen, aufgrund der neuen Partnerschaft zwischen Activision, Bungie und Sony.
Kurz vor dem Grande finale wird noch einmal über die Integration des Gaikai-Streaming-Service gesprochen. Über diesen Service sollen Spieler PS Vita-, PlayStation 3- und PlayStation 4-Titel herunterladen und spielen können, ohne irgendwelche Einbuße an Qualität oder Ähnlichem. Der Service soll zunächst nur in den USA verfügbar sein und geht dort im Frühjahr 2014 an den Start.
Den dritten Strike bekam Microsoft dann ganz zum Schluss, als Tretton bekannt gab, dass die PlayStation 4 noch dieses Jahr erscheint und 399 Euro kosten wird. Ganze 100 Euro weniger als die Xbox One. Wie Microsoft diesen Strike Out verdaut hat, wird nur die Zeit zeigen. Doch das war auch schon mit der Sony-Pressekonferenz der E3 2013. Knapp zwei Stunden ging das Event. Es wurden viele coole neue Titel gezeigt und auch viel spannendes zu bereits angekündigten Spielen. Es bleibt abzuwarten, wann die PlayStation 4 nun wirklich erscheint.