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Dishonored 2 – Rache, die noch mehr Spaß macht

von am 10. Dezember 2016
DETAILS
 
Für Fans von:

Dishonored, Stealth-Spielen

Pluspunkte

+ Viele verschiedene Möglichkeiten (z.B. in Missionen, Fähigkeiten, etc.)
+ Sehr viel Sammelbares
+ Sehr hoher Wiederspielwert
+ Klasse Ideen (z.B. Zeitreise-Llevel)

Minuspunkte

- Technisch teilweise schwach
- Story etwas eintönig
- Grafik wirkt manchmal etwas veraltet

Editor Rating
 
GAMEPLAY
10

 
GRAFIK
8.0

 
SINGLEPLAYER
10

 
MULTIPLAYER
0.0

 
SOUND
9.0

Gesamt-Wertung
9.0

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Zusammenfassung
 

Dishonored 2 ist eine grandiose Fortsetzung des Supernatural-Stealth-Spieles aus dem Jahre 2012. Die neuen Fähigkeiten von Emily und der neue Schauplatz sind erfrischend und gut gewählt. Wie auch schon im Vorgänger könnt ihr selbst entscheiden, wie ihr spielt. Ob Geist oder Rambo, dank des grandiosen Game Designs ist alles möglich. Lediglich leichte technische Mängel und Grafikeinbrüche schmälern den Spielspaß minimal.

 

Lesezeit: 5 MinutenVier Jahre ist es her, seit ich Dishonored getestet und für solide befunden hab. Nun kehre ich in das Empire zurück, um erneut Rache zu nehmen. Dieses Mal allerdings nicht an den Mördern der ehemaligen Kaiserin, sondern an ihrer angeblichen Schwester. Und anstatt nur einer Person mit Rachegelüsten, gibt es dieses Mal gleich ein Doppelpack. Reicht das allerdings für ein gutes Spiel? Finden wir es heraus.

Die Geschichte beginnt 15 Jahre nach den Ereignissen des Vorgängers. Emily Kaldwin ist mittlerweile in die Fußstapfen ihrer Mutter getreten und regiert das Empire. An ihrer Seite ist stets der Protagonist des Vorgängers, ihr Beschützer und Vater Corvo Attano. Im Gegensatz zu ihrer Mutter interessiert sich Emily allerdings nicht wirklich für ihre Rolle als Kaiserin und sieht diese eher als Last an. Als sich jedoch der Todestag ihrer Mutter jährt und ein Regent aus dem südlichen Königreich von Karnaca einen besonderen Gast im Schlepptau hat, verändert sich alles schlagartig. Delilah Kaldwin behauptet die Schwester der verstorbenen Mutter von Emily, Kaiserin Jessamine Kaldwin, zu sein und erhebt somit Anspruch auf den Thron.

Die Ereignisse überschlagen sich. Roboterkrieger und Magie, soweit das Auge reicht und plötzlich wird dem Spieler bereits die erste Entscheidung abverlangt. Will man das Spiel als Emily oder lieber als Corvo bestreiten? Einmal entschieden gibt es keine Möglichkeit sich umzuentscheiden. Je nachdem, wie ihr euch entscheidet, wird die Geschichte ein bisschen anders verlaufen, doch die Grundzüge bleiben gleich. So gilt es im südlichen Königreich von Karnaca die Mitstreiter von Delilah ausfindig zu machen und auszuschalten. Dazu müsst ihr die verschiedenen Distrikte der Stadt bereisen und euch mit allerlei Gesindel rumschlagen. Zumindest, solange ihr diese Art des Spielens bevorzugt.

Geist oder doch lieber Rambo?

Wie bereits im Vorgänger habt ihr auch in Dishonored 2 unfassbar viele spielerischen Freiheiten. Durch eine enorme Vielfalt an Fähigkeiten und Gegenständen ist es euch möglich das Spiel komplett als Geist und ohne jegliche Morde oder umgekehrt als brutaler Rambo zu bestreiten. Natürlich sind auch alle Bereiche dazwischen möglich. Es liegt am Spieler selbst seinen Spielstil zu finden und diesen durchzusetzen. Je nachdem macht ihr euch das Leben so auch einfacher oder schwieriger. Wie bereits vor vier Jahren erklärt, bin ich kein sehr begabter Stealth-Spieler. Entweder fehlt mir einfach die Geduld oder ich bin zu unbegabt. Dennoch habe ich versucht möglichst niemanden zu töten oder zu alarmieren. Dadurch hab ich mir das Spiel nicht nur noch schwieriger gemacht, sondern gleichzeitig auch frustrierender. Nicht selten habe ich die “Quick-Save”- und “Quick-Load”-Funktion missbraucht, da ich wiedermal entdeckt wurde. Natürlich hätte ich jederzeit einfach auch meine Gegner umbringen können, um mir das Leben einfacher zu machen, doch das hat einige Auswirkungen auf das Spiel.

Ähnlich wie im Vorgänger beeinflusst euer Spielstil die Welt und das Ende maßgeblich. Je mehr Menschen sterben, desto höher wird euer “Chaoslevel”. Ein höheres Level bedeutet eine stärkere Blutfliegenplage und mehr Gewalt auf den Straßen. Zudem erwartet euch ein eher zynisches und düsteres Spielende. Weniger Chaos bedeutet hingegen das genaue Gegenteil. Die Straßen sind ruhiger, die Plage hält sich im Zaum und euer Ende wird friedlicher. Genau diese vielen Möglichkeiten, neben den zwei komplett verschiedenen Charakteren sorgen bei Dishonored 2 für einen enorm hohen Wiederspielwert. Schon während meines ersten Durchganges hab ich mir gedacht, was ich beim nächsten Mal anders machen will.

Dishonored 2 - Official Launch Trailer

Schluss mit langweiligen Missionen

Auch die Missionen bieten immer mehrere Ansätze. Während es in anderen Spielen oft heißt “Töte Ziel A und entkomme unerkannt”, bekommt ihr in Dishonored 2 gleich mehreren Möglichkeiten. Ihr könnt eure Ziele nämlich nicht nur töten, sondern meistens auch unschädlich machen. In einer späteren Mission kommt ihr in einen District von Karnaca in denen sich zwei Parteien bekriegen. Beide beanspruchen den Distrikt für sich alleine und haben diesen deshalb untereinander aufgeteilt, mit einem neutralen Bereich in der Mitte. Ihr habt jetzt die Möglichkeit einen der beiden Anführer auszuschalten und dem anderen seinen Kopf als eine Art Ehrerbietung darzulegen, um freien Geleit durch den Distrikt zu bekommen. Die Folge davon wäre, dass der eine Anführer später der Leiter dieses Distriktes ist und die Bewohner dessen Regeln folgen müssen. Alternativ habt ihr auch die Möglichkeit beide auszuschalten und auf eine Reise zu schicken, um den Distrikt einen kompletten Neuanfang zu ermöglichen. Durch diesen Ansatz haltet ihr nicht nur euren Chaoslevel niedrig, da niemand sterben musste, sondern ihr macht auch Gebrauch von den alternativen Wegen, die jede Mission bietet.

Neben den Hauptaufgaben gibt es allerdings auch noch eine Vielzahl von anderen praktischen und weniger praktischen Dingen zu tun. So sind in jedem Level eine Vielzahl von Dokumenten versteckt, die euch mehr zur Hintergrundgeschichte des Spieles erzählen, Blaupausen zur Verbesserung eures Equipments, gewinnbringende Gemälde oder natürlich Runen und Bonecharms. Zuletztgenannte benötigt ihr um eure magischen Fähigkeiten zu verbessern oder euch praktische Boni zu verpassen. Die Fähigkeiten reichen beispielsweise von Teleportation, über Verwandlung, Dominoeffekten bis hin zu einer Art Röntgenblick. Besonders so Fähigkeiten wie “Domino” sind sehr praktisch um mehrere Gegner mit nur einem Schuss auszuschalten, da sich der Zustand des einen automatisch auf alle überträgt.

Karnaca: Die fast schon schöne Perle des Südens

Im Gegensatz zu seinem Vorgänger wurde bei Dishonored 2 ordentlich an der Grafik geschraubt. Das Spiel sieht an vielen Stellen echt gut aus und der südliche Flair Karnacas wurde gut in Szene gesetzt. Egal ob an Gebäuden, der Nähe zum Meer, den Windrädern oder dem generellen Vibe, Karnaca wirkt sehr mediterran und südländisch. Leider kann ich das nicht über alle Stellen des Spieles sagen. Vielerorts bleibt die Grafik auf der Strecke und Texturen wirken verwaschen, teilweise ist auch ein Flackern von Models zu bemerken. Das ist eigentlich schade, da Dishonored 2 vom Gameplay her echt Spaß macht. Vielleicht liegt das auch am Umfang des Titels. Schlecht sieht das Spiel trotzdem nicht aus und besonders die Effekte sind aller erste Sahne. In einem späteren Level kommt ihr an einen Punkt, an dem eure Magie nicht wirkt. Stattdessen wird ein besonderer Gegenstand eingesetzt, der euch ermöglicht zwei verschiedenen Zeitperioden gleichzeitig zu beobachten und beliebig zu wechseln. Das funktioniert nicht nur sehr gut, sondern gibt dem Ganzen einen gewissen Puzzlefaktor. Auch die magischen Effekte sind gut umgesetzt, egal ob Rituale, Verwandlungen oder Beschwörungen.

Ebenfalls hervorzuheben sind die Level, die nicht nur groß, sondern auch vertikal vielfältig sind. Fast in jedem Level könnt ihr Balkone hochklettern oder über Dächer laufen, um euch einen neuen Zugang zu Gebäuden zu schaffen oder Gegner zu umgehen. Das trägt ebenfalls viel zu der Vielfältigkeit des Spieles bei. Die Hintergrundmusik ist passend und sorgt an den richtigen Stellen für die richtige Stimmung. Ob melancholische Melodien oder etwas actionreichere Songs, überall scheint die richtige Note getroffen worden zu sein. Ebenso die Synchronisation. Die gewählten deutschen Stimmen passen perfekt zu den jeweiligen Charakteren.

Von der Südsee zum Fazit

Dishonored 2 macht das, was sein Vorgänger gemacht hat und mehr. Die Möglichkeit das Spiel nicht nur mit einem anderen Spielstil, sondern mit einem ganz anderen Charakter durchzuspielen, erhöht den Wiederspielwert drastisch. Die Freiheit zu spielen, wie man will, gibt es heutzutage in viel zu wenig Spielen. Egal ob stealthig, tödlich, gutartig oder bösartig, in Dishonored 2 könnt ihr sein, wer ihr wollt. Das Spiel macht alles richtig, bleibt jedoch grafisch an manchen Stellen auf der Strecke. Auch ist die Story erneut “nur” eine Rachegeschichte, was nach Teil 1 vielleicht etwas ausgelutscht sein könnte. Dennoch macht der Titel viel Spaß und bietet für jeden Fan von Action-Adventures etwas.

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