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The Last Story – Das Beste kommt zum Schluss

von am 31. März 2012
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Lesezeit: 7 MinutenWer gedacht hat, dass die Wii tot ist, hat sich mächtig in den Finger geschnitten. The Last Story bringt Leben in die weiße Kiste und erfreut uns hungrige Rollenspieler mit einem emotionalen Soundtrack vom Großmeister Nobuo Uematsu, toller Optik, Romantik und einer Mütze voll Abenteuer. Nehmt euer Schwert in die Hand und lasst uns, ein vielleicht letztes Mal, ein Abenteuer erleben und den Bösen einen vor den Latz geben.

Die letzte Geschichte

Die Welt von Söldner Zael und seiner Gruppe ist von Krieg und dem langsamen Sterben geplagt. Doch die Insel Lazulis dank magischer und mächtiger Geschütze vor dem Unheil abschirmen. Unsere Abenteurer erhoffen sich auf Lazulis neue Aufträge und so kommt es, dass niemand geringeres als Graf Arganan, der Herrscher der Insel, ihre Dienste anfordert. Da sie sich nichts sehnlicher wünschen, als ehrenhafte Ritter zu werden, nimmt die Gruppe von jungen Söldnern den Auftrag an und hofft darauf, endlich ein ehrenwertes Leben führen zu können. Was es mit der seltsamen Magie auf sich hat, die Zael während einer Mission in einer Höhle erlangt, verrate ich euch natürlich nicht, aber mindestens dafür lohnt es sich, einen Blick auf diesen Titel zu werfen.

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Eine turbulente Kamerafahrt

Leider zeichnet sich der Pferdefuß des Spieles schon mit dem Anfang ab. Ruckelige Zwischensequenzen ziehen sich hier leider durchgängig durch den Titel. Ärgerlich, denn für Wii-Verhältnisse ist die Grafik herausragend, ebenso wie die Kamera-Perspektiven. Die Gestaltung von Dialogen ist hier sehr einfach gehalten. Die Gesprächspartner stehen sich schräg gegenüber und gucken sich daher nicht wirklich an. Mir persönlich störte das nicht, aber ich kann mir vorstellen, dass es dem Ein oder Anderen komisch vorkommen könnte. Für mich war eher der Aspekt anstrengend, dass, wenn man frei durch die Straßen oder Schauplätze läuft, die Leute umrennt und sie dann zurücktaumeln, selbst wenn sie sitzen. Sie schrecken auf, pöbeln herum und setzen sich dann wieder. Entweder es tat mir irgendwie leid oder hat mich tierisch genervt. Nach ein paar „Rempeleien“ hat man sich dann also gehütet und auf seine Schritte mehr geachtet, ich wollte mein armes Gewissen nicht noch mehr mit Unheil belasten. Der letzte Punkt, den ich ansprechen möchte, sind die Bewegungen der Personen außerhalb der gerenderten Szenen. Diese wirken doch sehr steif und ein bisschen zu wenig ausgerichtet. So schweben die Hände in der Luft, anstatt dass sie auf der Brust liegen und der Gleichen mehr. Es sind also so einige Weh-wehchen, die man ausgestorben geglaubt hatte. Das hätte nicht sein müssen, ist aber man nimmt es nach der ersten Stunde einfach hin.

Etwas, das mir noch am Herzen liegt und bei mir ein Lächeln auf das Gesicht gezaubert hat, ist das Menü. Denn der Screen, in dem du zwischen Hauptstory, Multiplayer etc wählen kannst, verändert sich je nach Fortschritt deines Spielstandes. Der Hintergrund passt sich also deiner Storyline an und das ist eine wirklich wunderschöne Idee, gepaart mit dem Soundtrack habe ich mich mehr als einmal dabei ertappt, im Menü-Fenster länger als nötig zu verweilen.

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Strategisch, einfach, gut?

Das Gameplay ansich hat man schnell erlernt, da es größtenteils aus Kampfsituationen, kleineren Quests, Cutscenes und Dialog-Situationen besteht. Die Kämpfe sind das interessanteste an diesem Titel, da sie aus einer Mischung aus statischem und dynamischen Zügen bestehen. Zu Beginn bekommt man einen Überblick der Lage durch einen Kameraschwenk und Instruktionen seitens der Gruppenmitglieder, denen man am Besten auch nachgeht. Sie legen sozusagen die Strategie fest. Die Durchführung liegt dann beim Spieler aka Zael. Man geht alle Charaktere durch und wählt aus verschiedenen Fähigkeiten ihre nächsten Handlungen aus, so dass die Gegner am effektivsten geschlagen werden. Als Zael führt man dann entweder auch einen festgelegten Zug oder eine spontane Fähigkeit aus. Hier bietet sich die magische Fähigkeit oft an, um die gegnerischen Scharlatane auf sich zu lenken oder den wunden Punkt der besonderen Bösewichte zu treffen. Diese Form der Kampfsimulation ist interessant und vor allem geht sie locker flockig von der Hand. So sind die anderen Söldner versorgt und machen etwas sinnvolles und nebenbei kann Zael sich um die Details kümmern. Die Treffer werden in Punkten dargestellt, die bei jedem Schlag aufleuchten. Da kann man zwar leicht den Überblick verlieren, aber nach ein paar Stunden ist man das Gewusel von Zahlen, Magie und Animationen gewohnt und kann leichtfüßig die Schurken abhaken.

In der Stadt und der Taverne, in der die Söldnergruppe hausen, geht es dann etwas ruhiger zu. Gemütlich lässt es sich durch die Gassen schlendern, ein paar Nebenquests abarbeiten, Besorgungen erledigen, Schmieden und Items sammeln. Diese liegen nämlich auf der Straße oder fliegen daher und können durch einen Fokus erspäht werden. Wenn der Spieler flink genug ist fünf Items in kurzer Zeit hintereinander einzusammeln, erlangt man ein seltenes Item, dass für’s Schmieden hilfreich sein könnte.

Denn das Schmieden der Waffen und Rüstungen ist von hoher Wichtigkeit und den schwerer werdenden Gegnern trotzen zu können. Das Aufleveln gestaltet sich sehr simpel und ist schnell in Fleisch und Blut übergegangen. Hier hat man auch, im Gegensatz zu den Charaktereigenschaften, die Möglichkeit, zu entscheiden, welche Gerätschaften man pusht und welche nicht. Das Zuweisen der Ausrüstung ist ebenso leicht. Der Spieler wählt aus, ob man sie jedem Charakter einzeln zuweist oder automatisch alles auf die Gruppe verteilt. Das spart Zeit und Mühe und ist auch während des Kauf-Menüs aufrufbar. Sehr praktisch, denn danach kann überflüssiger Ballast verkauft und das Geld direkt wieder investiert werden. Überflüssig finde ich es jedoch, Items für Farben einzutauschen, die dann für das Einfärben der Rüstungen gut sind. Das macht man einmal und dann ist das Thema auch durch.

Etwas, das mich von Anfang an irritiert hat, ist die Oxford-Englische Sprachausgabe. Hier habe ich mir sehnlichst eine Japanische oder akzentfreie Englische Tonspur gewünscht, denn man muss schon nach den ersten Sätzen ordentlich mit der Stirn runzeln und sich eingestehen, dass man mit diesem Akzent nun wirklich nicht gerechnet hat. Ich liebe zwar das Britische Englisch, aber in diesem Spiel ist es leicht fehl am Platz. Aber vielleicht täusche ich mich einfach nur in meinen Söldner-Freunden und sie haben alle einen akademischen Titel an einer Elite-Universität erhalten.

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WiiMote oder Classic Controller?

Ich persönlich habe mich von vorneherein für den Classic Controller entschieden, da ein Gamepad für mich einfach zu einem Rollenspiel dazugehört. Man merkt, dass das Fokussieren eindeutig auf die WiiMote ausgerichtet ist, es ist jedoch auch mit dem Classic Controller und ein wenig Übung durchaus machbar. Aber egal ob mit welchem von Beiden man spielt – der Weg zur intuitiven Steuerung ist steinig. Zu Anfang sucht man öfter nach dem richtigen Knopf, um mit Zael eine Aktion auszuführen oder kommt vergisst, welcher Knopf für Was belegt wurde. Auch hier ist ein wenig Routine notwendig bis der Spielfluss aufkommt. Das könnte für Spielanfänger definitiv ein Stolperstein darstellen, geübte Zocker finden sich hier nach einiger Zeit wahrscheinlich eher zurecht. Aber was wären wir ohne ein wenig Herausforderung?

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Eine Lobby für Gleichgesinnte

Multiplayer-Action? Ja, gerne! Aber nicht jeder von uns geht mit der Wii online und das ist leider die Voraussetzung für dem Mehrspieler-Spaß. Die, die die Wi-Fi Connection nutzen können stehen dann vor der Wahl zwischen Schlacht- und Bosskampf-Modus. Nachdem man sich entschieden hat, geht es ab in die Lobby, wo man auf andere Online-Spieler oder Freunde trifft und schon kann es losgehen. Im Schlacht-Modus kämpfen die Spieler gegeneinander und können sich mit dem so erspielten Punktestand einen Rang hocharbeiten. Je höher man steigt, desto mehr seltene Items, Waffen oder Farben erhält der Charakter.

Im Bosskampf-Modus kämpft man im Team gegen einen der Bosse. Hier ist der Fakt interessant, dass man mit den im Hauptspiel errungenen Waffen und Rüstungen in den Kampf zieht. Mithilfe von Zitaten aus der Hauptstory kann sich der Spieler mit den Mitstreitern verständigen und absprechen. Das ist gut für die Authentizität der Szene, aber vielleicht etwas umständlich in der Nutzung.

Fazit

The Last Story ist das vielleicht letzte Must-have für die Wii. Mit seinen knapp 20 Stunden Spielzeit ist Mistwalker und AQ Interactive ein ordentliches Action-RPG gelungen. Die Story ist spannend und sehr unterhaltsam, das Kampfsystem macht Spaß, der Soundtrack ist perfekt, des Level-Up-Schema der Waffen und Rüstungen ist gelungen und der Stil des Ganzen ist ein willkommender Augenschmaus. Leider ruckelt die Grafik zum Teil gewaltig, die Steuerung ist zu Anfang noch etwas knifflig und die Sprachausgabe hätte neutraler ausfallen können. Aber alles in Allem bin ich froh, dass Wii’s letzte große Geschichte so ein würdevolles Schmuckstück ist. Es war herzzerreißend schön!

Und weil mich die ersten Sekunden dieses Spieles schon so melancholisch werden haben lassen, gebe ich diese hier noch zum Besten. Hach, dieser Soundtrack…


The Last Story - First Hour Gameplay in HD - ラストストーリー



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