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Deadpool – Der schrägste Vogel im Marvel-Universum

von am 19. Juli 2013
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Lesezeit: 5 MinutenDeadpool räumt auf und das nicht irgendwo, sondern in dem neuen Titel von High Moon. Also eigentlich war das mit dem Spiel komplett seine Idee, das Entwicklerstudio hat nur seine Arbeit getan. Aber das hält ihn nicht davon ab, munter das Script zu ignorieren und sich über die Macher lustig zu machen. Warum auch? Er ist Deadpool – der Schrecken aller Schwiegermütter. Also haltet eure Hüte fest!

In Deadpools kleinem Solo-Auftritt dreht sich im Prinzip, wer hätte das vermutet, um Deadpool selbst. Er furzt, singt, reißt derbe Sprüche, macht sich über seine Gegner, High Moon und den Rest der Welt lustig und kommentiert das Gameplay lustig vor sich hin. So ein Spiel braucht natürlich Bösewichte, also wurden hier gleich mehrere C-Bosse eingebaut, die allerlei (un)möglichen Superkräfte besitzen und damit versuchen, Deadpool aufzuhalten. Denn unser sympathischer Anti-Held hat die Mission Sinister, einen genetisch verbesserten Menschen, aus dem Weg zu schaffen und wird auf diesem Weg von mehreren Klonen in die Irre geleitet. Die Handlung ist bei diesem Spiel auch eindeutig völlig uninteressant, denn das Einzige, was den Spieler in jeder Spielminute kitzelt, ist der unerreichte Humor unseres kleinen Superhelden.
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TADAAA!

Als Spieler seid ihr mittendrin im Geschehen. Einer der besonderen Vorzüge Deadpools ist, dass er genau weiß, dass er ein Comic-Held ist und ihr auf der Couch sitzt und ihn steuert. Er steht über das ganze Spiel hinweg mit euch in Kontakt, so hilft er euch, falls ihr gerade nicht wisst wohin, er bittet euch bestimmte Knöpfe zu drücken oder nach einem heldenhaften Tod, es bitte niemandem weiterzusagen. Sehr unterhaltsam ist vor allem seine multiple Persönlichkeit. Regelmäßig unterhält er sich mit zwei weiteren Stimmen und es entstehen herrliche Gespräche zwischen ihm, seinem naiv-kindlichem Ich und dem vernünftigen Ich. Neben seiner extrovertierten Art gibt es noch die kämpferischen Fähigkeiten.

Deadpool besitzt einen Gürtel, dank dem er sich schnell teleportieren kann, um Feinden auszuweichen. Seine Expertise kanner aber auch mit Schwerten, Hämmer und diversen Pistolen und Gewehren zu Schau stellen. Viel Auswahl habt ihr nicht, aber das fällt nicht weiter auf. Mit jedem Schlag auf Gegner sammelt ihr Punkte, die ihr für Verbesserungen und Waffen eintauschen könnt. Das Prinzip ist ziemlich simpel und geht mühelos von der Hand. Ganz im Sinne des Devil May Cry-Gameplays haut ihr auch mit Tastenabfolgen und Kombos die Gegner klein und sammelt dadurch entsprechend mehr Punkte. Neben den normalen Angriffen gibt es auch den Spezial-Angriff “Memento”, ein starker Boost, mit dem ihr mehrere oder besonders schwere Gegner zu Brei verarbeitet.

Brei ist hier ein gutes Stichwort und vor allem wörtlich zu nehmen. Denn die Schergen, die sich doch sehr intelligent fortbewegen, in Deckung gehen und in Bewegung bleiben, werden in Falle eures Angriffs in Einzelteile gehauen und mit einer passenden Menge Blut über den Jordan geschickt. Man kann sagen, dass die Kampfanimation der derben Art des Humors nahe kommt.

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Ich benutze DIESEN Hebel, um DIESES Tor zu öffnen. -Den Hebel da vor dir? -Ja, genau! DIESEN Hebel hier.

Zum größten Teil besteht das Gameplay aus Kämpfen. Zwischendurch stößt ihr auf kleinere Rätsel in Form von zu aktivierenden Schaltern, aber die sind so simpel, dass sie nicht als Herausforderung gelten. Das stellt auch in gewisser Weise den Knackpunkt dar. Es ist kaum zu übersehen, dass der aktive Part des Spieles nicht wirklich den Spaß ausmacht und gelegentlich sich zu sehr zieht oder einfach nur anstrengend gestaltet. Ohne den brillianten Humor wäre das Spiel nur extrem durchschnittlich und unspektakulär. Doch die flotten Sprüche, heißen Bienen und dieser unvergessliche verrückte Comic-Held, halten einen bei Laune und machen den Titel spielenswert. Hier stellt man sich unweigerlich die Frage nach dem Warum. Warum hat man sich nicht noch mehr Mühe mit dem Gameplay gegeben? Gut, es gab auch helle Momente, wie die Zelda-Sequenz, das Nutzen der Sprechblasen seiner Persönlichkeiten als Brücke oder das Budget geht aus und auf einmal funktioniert die Grafik nicht mehr. Ich hätte mir gerade von solchen Perlen noch mehr gewünscht oder wenigstens zwischendurch ein paar skurile Kleinigkeiten.

Die Grafik ist sicherlich nicht die beste ihrer Art, aber so wie bei der Handlung, kann man kleine Abstriche auch hier dank der guten Laune immer wieder verzeihen. Besser gelungen ist der Soundtrack. Mit ordentlich Rums macht das eintönige Kämpfen wieder Spaß und sorgt für eine perfekte Untermalung und ein wenig Atmosphäre. Denn die Umgebungen sind überwiegend dunkel, dreckig und alles andere als einladend. Natürlich passt das in ein Comic-Helden-Spiel, aber ein wenig mehr Abwechslung, ein erstaunendes Panorama oder dergleichen, hätten meine müden Gamer-Augen gerne gesesehen.

Eine Sache, die mich besonders geärgert hat, ist der Schwierigkeitsgrad. Es hat sich mittlerweile in vielen Spielen eingebürgert, mehrere Abstufungen zur Wahl zu stellen und die Möglichkeit zur Vefügung zu stellen, den Grad während des Spieles nochmal zu korrigieren. Bei Deadpool kann man nur zwischen Baby-Leicht, Veteran und Ultra-Brutal wählen. Da oft der schwerste Grad immernoch in Ordnung ist, habe ich in meinem Ehrgeiz den schwersten gewählt und bin auf die Nase gefallen! Ultra-Brutal ist genau das richtige Wort, um die Schwierigkeit einzustufen. Kaum spielbar, trifft es eher. Ich habe also nach der zweiten Mission von neuem begonnen und, um das Ganze zu beschleunigen, auf Baby-Leicht gestartet. Gerade in den letzteren Gefechten kann ich mir beim besten Willen nicht vorstellen, dass das realisitsch zu schaffen gewesen wäre. Selbst auf Leicht war diese Sequenz extrem anstrengend und nicht unbedingt langweilig. Dieser Faktor fühlte sich für mein Verständnis nicht mehr zeitgemäß an.

Fazit

Deadpool ist ein Phänomen und wahrscheinlich einer der coolsten und lustigsten Individuen in der Videospiel-Welt. Er schafft es tatsächlich, nur mit seinem Humor ein durchschnittliches Gameplay spielbar zu machen. Mit vereinten Kräften seiner zwei mentalen Mitbewohner und einer Menge Matsch im Kopf, sorgt er gute acht Stunden für Brüller, Kracher und Schenkelklopfer und versüßt euch damit so einige Abende. Wer also über die eintönigen Kämpfe und kaum vorhandende Handlung hinweggucken kann, soll sich nicht abschrecken lassen. Lehnt euch entspannt zurück, genießt dieses Feuerwerk des schmutzigen Humors und trinkt auf Deadpool – den Unverbesserlichen. Er hat es verdient!

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