Top 10 – Die größten Aufreger-Games

Lesezeit: 5 MinutenKommen euch wutentbrannte Ausrufe wie “Verdammter Mist, ich bin doch gesprungen!” oder “Du dummer Idiot mit deiner bekackten Banane!” bekannt vor? Oder wie wäre es hier mit: “Ich hab’ doch X gedrückt! Wieso macht der denn jetzt ‘nen Pass?” Viele Spiele da draußen scheinen nur programmiert worden zu sein, um uns in den Wahnsinn zu treiben, um uns unsagbar wütend zu machen. Manche davon bringen uns sogar dazu, unsere Controller vor Wut gegen die Wand zu pfeffern. Hier die Redaktions-Top 10 der größten Aufreger-Games!

Platz 10: FIFA

Für mich bietet kaum ein anderes Spiel ein solches Wechselbad aus Frust-Momenten und Glücksgefühlen, wie FIFA. Und das manchmal in Sekundenbruchteilen. Da gibt es Spiele in denen wirklich alles gelingt, jeder Pass an den Mann kommt und auch die Tore auf der richtigen Seite fallen, die Mitspieler machen genau das, was man von ihnen erwartet. Ein paar Partien später will der Ball dann plötzlich nicht mehr über die Torlinie. Egal was man versucht, die Bälle fliegen knapp am Tor vorbei, gegen den Pfosten, werden von selbstmörderischen Verteidigern oder dem Torhüter abgewehrt oder verspringen. Man schaltet auf volle Offensive, Team-Pressing. Springt nach jeder vergebenen Chance frustriert von der Couch auf, ist kurz davor in den Controller zu beißen. Schreit! Es bringt nichts. 90 Minute. Erneuter Pfostenschuss, Konter für das gegnerische Team. Tor. Niederlage.

Platz 09: Call of Duty

Ich weiß gar nicht, welches Call of Duty ich hier hervorheben soll. Der Einfachheit halber nehme ich das aktuellste Call of Duty: Ghosts. Es ist hier allerdings nicht das Spiel selbst, das mich aufregt, auch wenn Schlauchlevel und hanebüchene 0815-Action-Kampagnen voll triefendem USA-Pathos wunderbar dazu einladen. Nein, es sind die Mitspieler in den diversen Online-Modi, die zum Haare ausraufen sind. Voice-Chat ist bei Team-Spielen ein wichtiges Instrument, um den Mitspielern zu signalisieren, was gerade so passiert. Kein Mensch nutzt das. Dabei wäre es ein taktischer Vorteil. Überhaupt… taktisches Vorgehen? Fehlanzeige. Es gibt scheinbar nur drei Typen von Spielern:
1. Die Camper, die sich ach wie schlau vorkommen, weil sie an einer unmöglichen Stelle hocken und quer über die Map mit einem einzigen Schuss Leute töten.
2. Die Rambos, die die ganze Zeit auf der Map herumlaufen, als hätte man ihnen eine brennende Fackel an den Hintern gebunden. Die rennen und rennen und rennen. Nebenbei holzen sie alles weg, was ihnen vor die Flinte kommt. Beachten aber nicht, dass es dank ihnen überhaupt keinen Frontverlauf mehr gibt.
3. Die Gegner.
Komischer Weise sind in meinem Team immer die Camper und Rambos. Das bedeutet, dass die eine Hälfte in den Ecken hockt und die andere Hälfte wie ein Beserker durch die Gegend rennt. Für einen taktischen Spieler wie mich, der gerne Gegner in die Zange nehmen würde, ist das der Horror. Und manchmal verleidet es mir das Spiel deshalb. Aber nur manchmal. Meistens werde ich selber zum Rambo. Natürlich gegen meinen Willen 😉

Platz 08: Die Schlümpfe

Das wohl größte Problem des damaligen SNES-Spiels lag wohl in der Steuerung, denn die versetzte Reaktionszeit kombiniert mit schwermütigen Sprüngen und verlängerten “Bremswegen” hat wohl so manches ambitionierte Kind in den Wahnsinn getrieben. In dem eigentlich sympathischen Jump’n’Run ging es vor allem um Timing. Diesem stand die schwermütige Lenkung der Schlümpfe dann doch zu sehr im Weg und verursachte nicht nur bei uns rauchende Köpfe.

Platz 07: Super R-Type

Die Super Nintendo-Umsetzung von R-Type ist eine der gnadenlosesten Weltraumschlachten, die jemals programmiert wurde. Wer den richtigen Abspann sehen wollte, musste das Spiel einmal auf der höchsten Schwierigkeitsstufe PRO durchspielen. Dummerweise wurde diese erst freigespielt, wenn man das Spiel vorher im nicht minder schweren Hard-Mode durchhält. Da man nach einem Bildschirmtod sämtliche lebensnotwendigen Extrawaffen und Hilfssatelliten verlor, konnte man die Konsole auch gleich resetten und von vorne anfangen. Super R-Type war eine Reise in das Tal der Tränen für all jene, die es sich leisten konnten, wöchentlich einen Controller zu zerbrechen.

Platz 06: Yoshi’s Island

Jeder, der dieses optisch wunderschöne und spielerisch sehr anspruchsvolle Jump’n’Run gespielt hat, wird sich auch lebhaft an die Störfaktoren erinnern. Zum Einen ist da Baby Mario. Noch heute klingeln uns die Ohren, wenn wir an sein ohrenbetäubendes Schreien denken. Denn jedes Mal, wenn Yoshi von einem Gegner getroffen wird, verliert er seinen kleinen Passagier, welcher direkt die vokale Sirene läutet. Zum anderen ist da der angehobene Schwierigkeitsgrad, der vor allem aus roten Münzen Einsammeln und Eier werfen besteht. Wer hier zu jeder Zeit die Ruhe bewahren konnte, kann auch einen Sack Flöhe hüten.

Platz 05: Mario Kart Wii

Die Mario Kart-Reihe ist seit je her ein echtes Phänomen. Hier wird aus dem harmlosen, lieben und netten Familienspielimage binnen Sekunden knallharter physischer und psychischer Wettstreit. Aus besten Freunden werden erbitterte Feinde und Beziehungen werden auf eine harte Probe gestellt. Da wird geflucht, geschriehen, das Pad in die Ecke geknallt, in Kissen gebissen und Haare gerauft. Und selbst wüste Beschimpungen bleiben trotz Knuddeloptik und Kuschel-Wuschel-Musik nicht aus. Der Wii-Ableger von Nintendos arcade-lastigem Rennspektakel – oder sollte ich lieber Renn-Massacker schreiben? – setzt sich in Sachen “Rage-Mode” glatt die Krone auf. Konnte man in den vorherigen Titeln noch durch pures Fahrkönnen dominieren, wurde in der Wii-Version der Rumpelstilzchen-Faktor so groß, dass das Chaos das Rennen beherrschte. Blaue Panzer und Bananen und all das gab es vorher schon, aber ihre Auswirkungen waren nie so verheerend wie in diesem Spiel. Eben noch Erster, drei Sekunden nachdem dich der blaue Panzer traf, bist du nur noch Fünfter. Dein Kart qualmt, du hörst endlich auf, dich zu drehen, da wirst du von einem Mitspieler getroffen, der als Kugelwilli unterwegs ist. Zack! Du bist Elfter. Ein ellenlanger Bandfluch rollt aus deinem Wutzentrum auf die Zunge zu, doch noch bevor du ihn an die Frischluft lässt… BAMM!
Ein Blitz erwischt dich mitten im Sprung! Wie ein Stein fällst du nun in einen bodenlosen Abgrund, während der Zwölfte – und damit Letztplatzierte – grinsend über dich hinwegsegelt!

Platz 04: Dark Souls

Obwohl man in Dark Souls den Schwierigkeitsgrad durch Grinding-Sessions und Einstudieren der Gegner deutlich entschärfen kann, muss man einfach sagen, dass Dark Souls auch geübte Spieler immer wieder zur Weißglut treiben kann. Gemeine Fallen und fiese Gegnerplatzierungen lassen vermuten, dass der Entwicklerstab von From Software ausschließlich aus fiesen Sadisten besteht. Zum Glück gibt es aber im Ernstfall immer noch die Hilfe aus der Dark Souls-Community, sonst würden wohl viele Krieger immer noch ziellos und frustriert durch die dunklen Gänge von Lordran stapfen.

Platz 03: Super Meat Boy

Fleisch ist ja grundsätzlich schon mal nicht verkehrt und das gesündeste Lebensmittel der Welt, wie wissenschaftliche Studien belegen. Allerdings sorgt der Konsum von Super Meat Boy für erhitzte Gemüter, Bluthochdruck und Wutanfälle. Denn die grausame Kreissägenwelt des kleinen Fleischmannes würde unseren Held am Liebsten in Scheiben sehen. Durch die sekundenschnellen Rücksetz-Punkte nach eurem Ableben beginnt nach kurzer Spielzeit ein ewiger Kreislauf des Sterbens, dessen Suchtfaktor man sich schwer entziehen kann.

Platz 02: Trauma Center

Gezeichnet von zu vielen Ärzte-Serien stellen wir uns den Ärzte-Alltag manchmal vielleicht ein wenig zu blumig vor. Für die, die das Berufsfeld mal ausüben wollen gibt es Trauma Center. In diesen Spielen kämpft ihr gegen Viren und andere Wehwehchen, die nur ihr als renommierte Kapazität heilen und operieren könnt. In den dramatischen Operationssequenzen stellt ihr euer chirurgisches Können unter Beweis und es wird hart auf die Probe gestellt. Denn wärend ihr gegen rasant wachsende Infektionen kämpft, sinkt bei jedem Fehler oder zu langen Aktionen de rPuls eures Patienten. Nicht mal die Schwestern können die Spannung ertragen und schreien euch auch noch aus dem Off Statusmeldungen zu. Das Horror-Szenario ist perfekt. Der Rage-Modus tritt zu gerne ein, sobald ihr bei einer Opration angelangt seid, die Sekundengenau geplant ablaufen muss, damit ihr es schafft. Mehrere Anläufe und Wutausbrüche sind da vorprogrammiert.

Platz 01: I wanna be the guy

Ihr könnt selbst das härteste Spiel mit einem Lächeln bezwingen? Dann dürfte I Wana Be The Guy genau das richtige für euch sein. Hier werdet ihr für all eure altklugen Spielweisheiten bestraft und dermaßen übers Ohr gehauen, dass es nicht mehr feierlich ist. Wer denkt, dass Äpfel nur nach unten fallen können, soll sich doch bitte nur am ersten Screen versuchen. Auch wenn wir bei IKYG einen gepflegten Umgangston wahren, müssen wir einfach mal an dieser Stelle festhalten, dass I Wanna Be The Guy das größte Arschloch im Videospieluniversum ist. Wer dieses Spiel auf dem leichtest möglichen (und trotzdem unbarmherzigen) Schwierigkeitsgrad zocken will, wird durch eine Schleife im Haar seines Pixelhelden immer daran erinnert, dass man eine Pussy ist. Also. You Wanne Be The Guy oder nicht?