Japan, atmosphärischen Spielen, Indie-Perlen
+ Wunderschönes Design
+ Klasse Soundtrack
+ Fängt die Atmosphäre des ländlichen Japans gut ein
- Rätsel sind nicht sonderlich schwer
Ein unterhaltsames Horror-Adventure für Fans von Japan und japanischem Horror. Trotz eher einfachem Gameplay und einer kurzen Spieldauer überzeugt der Titel durch tollen Sound und handgemalte Grafiken. Ein Muss für Freunde von atmosphärischen Indie-Perlen.
Lesezeit: 2 MinutenViele von euch werden es gar nicht wissen, aber die japanische Mythologie bietet so einiges an Horrorgeschichten und unheimlichen Wesen aus der “Anderswelt”. Das ist mitunter auch einer der Gründe, warum Japaner so gute Horrorfilme abliefern können. Einige Monster aus Japan hat euch Phi auch schon im Zuge ihrer Yōkai-Specials vorgestellt. In Yūrei Station machen wir nun heute einen Ausflug in die japanische Pampa, wo unheimliche Wesen noch an der Tagesordnung stehen.
Die Story von Yūrei Station handelt von einem kleinen Mädchen, das sich alleine auf den Weg gemacht hat, um ihrem Freund zu helfen. Doch schnell stellt sich heraus, dass ihr Freund nicht etwa in der Nachbarstadt ist, sondern im Reich der Geister. Deshalb müsst ihr so lange mit einem Zug durch das japanische Niemandsland fahren, bis ihr schließlich eine unheimliche Nachricht erhaltet, die euch zu eurem Ziel führt.
Ein malerisches Erlebnis
Das Besondere an Yūrei Station ist allem voran der Look. Die Entwickler von Atelier Sentō haben das Spiel aus ihren Erinnerungen an ihre Zeit in Japan und die Züge, die sie bei Sonnenaufgang nahmen, kreiert. Zudem wurde der Titel komplett von Highschoolschülern mit Bleistiften und Wasserfarben, im Zuge eines speziellen zweitätigen Workshops in Nantes, erstellt. Das Ergebnis ist ein Spiel, das nicht nur einzigartig aussieht, sondern perfekt zu diesem Setting passt. Untermalt mit einem schaurig schönen Soundtrack und Soundeffekten, die passender gar nicht sein könnten, entsteht schnell ein unbehagliches Gefühl, das euch bis zum Ende nicht loslassen wird.
Das Gameplay von Yūrei Station ist das eines klassischen Point-and-Click-Adventures. Auf eurer Reise müsst ihr immer wieder kleine Rätsel lösen. Diese sind nicht wirklich schwer und benötigen lediglich etwas Kombinationsgabe. Oft geben euch die unheimlichen Textnachrichten, die ihr auf eurem Smartphone empfangt die nötigen Hinweise zur Lösung.
Als wärt ihr in Japan
Ein Punkt, der mich persönlich an diesem Spiel so begeistert hat, ist die Detailverliebtheit. Als jemand, der selbst schon durch die japanische Einöde gefahren ist, kann ich viele dieser Dinge gut nachvollziehen. Auch der riesige Wald, der später im Spiel vorkommt, erinnerte mich an einige meiner Tagesauflüge. Gerade deshalb wird Yūrei Station diejenigen, die selbst schon einmal in Japan waren, viel mehr packen. Das heißt aber nicht, dass alle anderen keinen Spaß mit diesem Titel haben werden. Ganz im Gegenteil würde ich behaupten, dass jeder, der wenigstens etwas mit Japan und Horror anfangen kann, diese Perle spielen sollte. Euch erwarten auch keine Jumpscares, sodass ihr euch nicht fürchten müsst.