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Watch_Dogs – Wo Radiobeiträge spannender sind als die Handlung

von am 25. Dezember 2014
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Lesezeit: 5 MinutenUnser ganzes Leben wird von Technik und Daten bestimmt. Daten, die miteinander verbunden sind über unsichtbare Linien. Wir sind alle verbunden und gerade durch die letzten Angriffe auf Sony wurde uns wieder einmal gezeigt, dass keinerlei Daten sicher sind. Watch_Dogs von Ubisoft ist daher das ultimativ zeitgemäße Spiel, welches vermutlich jemals erschienen ist. Aber gerade seine Aktualität stellt es selbst vor schwierige Herausforderungen.

Viele Filmemacher haben sich in den letzten Jahren an Hacker herangetastet. Egal ob es berühmte Filme wie “War Games” oder “Der Staatsfeind Nr. 1” sind, oder Animes wie “Summer Wars”. In jedem Film wird deutlich, dass Hacker eine unfassbar große Macht haben, die schlimmer sein kann als eine Person, die mit einer Waffe in die Menge schießt.

Auch Watch_Dogs macht da keine Ausnahme. In diesem Spiel sind es verschiedene Hacker-Organisationen, die mittlerweile Chicago als eine Art neue Mafia kontrollieren. Besonders einfach wird dies durch das ctOS, einem Computernetzwerk, welches nicht nur alle Bürger miteinander verbindet, sondern sie auch durch öffentliche Kameras überwacht. In dieser nahen Zukunft hat sich der Hacker Aiden bereits einen Namen gemacht. Doch nachdem er und sein Kumpel bei einer groß angelegten Hackeraktion, die die Bankkonten einiger reicher Menschen plündern soll, gestört werden, verändert sich Aidens Leben schlagartig. Er wird von einer sonderbaren Organisation verfolgt, seine Familie wird bedroht und seine sechsjährige Nichte kommt sogar ums Leben. Das Spiel setzt elf Monate nach diesen Ereignissen ein und begleitet Aiden auf der Suche nach den Tätern. Dabei nutzt er nicht nur seine Fähigkeiten als Hacker, sondern greift auch auf ein Netzwerk von Kriminellen zurück.

Wii U - Watch_Dogs CGI Trailer

Lasst uns was Hacken!

Im Grunde spielt sich das Spiel von dort an wie eine etwas billige Kopie von Grand Theft Auto, bei dem man einen Hacker als Hauptfigur spielt. Man fährt von einer Aufgabe zur Nächsten, natürlich mit einem gestohlenen Auto, aus dem man gerade den letzten Besitzer rausgeworfen hat. Zwischendrin kann man sich beliebte Pop- und Rockmusik der heutigen Zeit anhören oder sich im Radio sehr gute Dokumentationen über die Frage nach Datensicherheit anhören.

Ist man an einem Handlungsort angekommen, ist die Aufgabe meist recht gleich: Brich in ein Gebäude ein, lass dich dabei nicht töten, hacke alles, was du unterwegs hacken kannst, und hacke dann irgendeinen zentralen Computer, Server oder Ähnliches. Wenn man damit fertig ist, flieht man so schnell wie möglich, ohne von der Polizei erwischt zu werden oder erschießt einfach noch ein paar Menschen auf der Flucht. Auf Dauer wird dies etwas langweilig. Und weil dies den Machern scheinbar auch bewusst ist, kann man viele lustige Nebenaufgaben erledigen, bei denen man beispielsweise unbemerkt mit dem Auto an der Polizei vorbeifahren muss. Oder man spielt online gegen andere Spieler und versucht diese aufzuspüren und zu hacken, bevor sie das Gleiche mit einem Selbst machen können.

Hilft das der eher flachen Haupthandlung, die sehr, sehr nach dem Schema “Hollywood” verläuft? Nein, nicht wirklich. Aber zumindest kann man sich im Auto spannende Dokumentationen über fiktive Hacker und Ethik anhören, wenn man mal wieder von einem Ende der Stadt zum anderen fährt. Da ich das Glück hatte, die Wii-U-Version des Spiels zu testen, konnte ich Gott sei Dank auf die Handyapp von Ubisoft Montreal verzichten, die leider schon in vielen anderen Spielen nicht ganz ausgereift war, und auf den normalen Bildschirm des Wii-U-Controllers zurückgreifen. Tatsächlich ist dies ein sehr gut funktionierendes Feature, welches jedoch für keinen Wii-U-Spieler eine Neuerung darstellt. Schließlich wird dieses Feature schon seit 2012 recht intensiv von diversen Titeln verwendet.

Zukunfts-Chicago steht auf alte Musik und den Inception-Soundtrack

Der Soundtrack schwingt hin und her zwischen der Musik, die man selber wählen kann: Beispielsweise durch gehackte Telefone, den eigenen Mediaplayer oder Autoradiomusik. Und etwas, dass sehr, sehr, sehr stark an den Inception-Soundtrack erinnert, ohne, dass Hans Zimmer seine Finger im Spiel hatte. Musikalisch wird dadurch eine etwas zwiespältige Atmosphäre erschaffen, die einerseits sehr groß und Kino-esk wird und zum anderen Musik beinhaltet, die vor fünf bis zehn Jahren in unserer Welt im Radio lief. Nichtsdestotrotz entsteht dadurch eine spannende Atmosphäre. Auch die Synchronsprecher liefern einen guten Job ab. Es kommen tatsächlich wenige Stimmen vor, die man direkt einem bestimmten Schauspieler zuordnen kann. Stattdessen wird auf gute Sprecher gesetzt, die durch ihr Können und nicht durch ihre Berühmtheit glänzen.

Die Grafik sieht hingegen ganz ordentlich aus. Was nicht bedeutet, dass sie einen von den Socken haut. Vom Aussehen erinnert es an ZombiU von 2012. Vielleicht hängt dies damit zusammen, dass das Spiel bereits 2013 erscheinen sollte. Vermutlich gibt es jetzt Leute, die sagen: “Die Wii U kann nicht mehr”, und da muss ich entschieden gegenhalten. Die Wii U bietet sehr viel mehr, was einige Entwickler, darunter Ubisoft selbst, in den letzten Jahren bewiesen haben. Die Texturen sind okay, es gibt dauernd tollen Regen, aber die sehr schönen Details, die in ersten Videos versprochen wurden, fehlen dann doch. Ein Problem, mit dem Ubisoft ja auch bei Assassin’s Creed Unity zu kämpfen hatte.

Mäßiges Spiel, welches zu spät erschienen ist

Wäre Watch_Dogs von Ubisoft bereits Anfang 2013 erscheinen, dann wäre ich vermutlich sehr viel angetaner von diesem Spiel. Die Benutzung des Gamepads wäre beeindruckend und die Grafik recht gut. Die Handlung wäre zwar immer noch flach, aber die vielen Neuerungen würden davon ablenken und Lust auf mehr machen. Leider, leider habe ich dieses Spiel aber Ende 2014 gespielt. Viele Entwickler haben gezeigt wozu die Wii U im Stande ist und sehr gut inszenierte Spiele mit einer tief gehenden Handlung publiziert. Die angebotenen Missionen sind deutlich zu flach und die KI der Gegner erinnert an Gumbas aus Super Mario. Damit ist Watch_Dogs wieder einmal ein Spiel von Ubisoft, welches in den ersten Präsentationen großartig aussah, welches viele Neuerungen versprochen hat und dann an seinen eigenen Ansprüchen gescheitert ist. So wie es aussieht, ist dies ein Problem, welches Ubisoft schnellstens lösen muss um nicht weiterhin Spieler zu enttäuschen.

Watch_Dogs Wii U Fazit

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