Lesezeit: 4 MinutenDas IKYG-Team zu Gast bei Kalypso und ihrer 10-Jahres-Feier. Auf diesem Event wurden uns ein kleines aber feines Line-Up für die Zukunft vorgestellt. Über einige Titel müssen wir leider noch den Mantel des Schweigens legen, aber mit dem heutigen Tag dürfen wir euch zumindest schon mal unsere Erfahrungen mit Vikings: Wolves of Midgard präsentieren.
Vikings: Wolves of Midgard – Nordische Mythologie trifft künstlerisches Schaffen
Bevor wir wirklich Hand an die Spiele legen konnten, hat man uns auf einer kleinen Show-Bühne erst einmal mit den grundlegenden Prämissen des Spiels vertraut gemacht. Ohne euch zu lange aufzuhalten sei gesagt: Ihr seid ein Krieger, bzw. eine Schildmaid eines geächteten Wikingersstamms. Euer Dorf wurde zerstört, als es Dämonen im Weg war, die sich auf Ragnarök, die Götter-Dämmerung, vorbereitet haben.
Mehr braucht man auch eigentlich nicht zu wissen. Erst mal. Im Laufe des Spiels, rächt ihr natürlich euer Dorf, baut es aber auch wieder auf und nutzt es als Missionshub um euch auf kommende Aufgaben vorzubereiten. Insofern also nichts herausragend Neues. Was herausragend war, war die Inszenierung.
Vikings: Wolves of Midgard schafft es nämlich meisterlich seine Umgebung und Figuren in Szene zu setzen. Noch bevor die wunderschön gestalteten Modelle des Figuren-Auswahlbildschirm angezeigt werden, fliegt uns ein Soundtrack um die Ohren, den ich in der Form schon lange nicht mehr gehört habe. Nicht nur war er einfach stimmig und hat dieses mythologisch raue Flair perfekt wiedergegeben, er war trotzdem noch so gut abgestimmt, dass er nie fehl am Platz gewirkt hat. Also kauft euch zu dem Spiel entweder richtig gute Kopfhörer oder dreht eure Anlage voll auf. Ihr werdet nicht enttäuscht werden.
Malt Bilder mit dem Blut eurer Feinde
Oder wertet damit zumindest euch und euer Dorf auf. In Vikings: Wolves of Midgard, geht es nämlich ziemlch hart zur Sache. Vielleicht nicht ganz so krass wie in *Mother Russia Bleeds*, aber dennoch genug, dass überall auf der Karte immer wieder viele, rubinfarbene Blutflecken den sonst so weißen Schnee komplett einfärben. Das ist aber auch wichtig. Das Blut eurer Feinde nutzt ihr nämlich um euer Dorf wieder aufzubauen und neue Fähigkeiten freizuschalten.
In bester Diablo-Manier schnetzelt ihr euch durch den Schnee. Tretet Rudeln von Eiswölfen entgegen, Horden von Goblins oder einfach nur haushohen Trollen. Und das nur in den ersten Levels. Mit der Zeit schaltet ihr so in Vikings: Wolves of Midgard, nicht nur bessere Waffen frei (die ihr ebenfalls bei einem Schmied anfertigen und verbessern lassen könnt), sondern auch starke Angriffe und Zauber. Mein Lieblingstrick war es etwa, meine Feinde in einen Haufen quiekender kleiner Schweinchen zu verwandeln und ihre Hintern dann BBQ-Style mit ein paar Feuerbällen meinen Gästen zu servieren.
Das alles lief (zumindest auf der PC-Fassung) in butterweichen 60 fps. Im Gegensatz zu Diablo wird man aber auch nicht alle Nase lang mit besonders besonderen Waffen und Ausrüstungsgegenständen zugekleistert. Im Gegenteil. Heilige und mystische Waffen müssen sich hart erspielt und erstellt werden. Ihr findet in der linearen Welt immer nur Teile solcher Gegenstände, die ihr dann im Dorf zu einem Ganzen zusammenfügen müsst.
Zieht euch warm an. Im wahrsten Sinne.
Vikings: Wolves of Midgard, spielt in einer nordisch angehauchten Welt. Einer sehr nordischen Welt. AKA: Antarktis im Winter. Es ist so kalt, dass ihr euch alle paar Meter an einem Lagerfeuer aufwärmen müsst, da man sonst eure Überreste gepflegt mit etwas Zitronensaft beträufelt in einer Waffel am Strand verkaufen könnte. Wie in Australien kann und will euch in Vikings: Wolves of Midgard, alles umbringen. Egal ob es Tiere, Monster oder die Umgebung ist. Denn auch eure Umwelt beeinflusst euer Weiterkommen. Wenn es etwa besonders verschneit ist, habt ihr nicht nur Probleme mit Frostbeulen, der hohe Schnee verlangsamt auch euer Vorrankommen. Ihr müsst also immer wachsam bleiben.
Die schlauchartigen Level können auf den ersten Blick etwas abschreckend wirken. Zumindest für ein RPG. Immerhin lebt dieses Genre ja auch vom Grinden und Leveln. Doch keine Angst, Kalypso und Games Farm (die eigentlichen Entwickler) haben sich speziell dafür bestimmte Quests ausgedacht, die ihr immer und immer wieder angehen könnt, wenn es euch an irgendeiner Stelle noch an Blut, Gold, Ausrüstung oder sonst etwas Wichtigem fehlt.
Eine weiteres interessantes Feature ist der Multiplayer-Modus. Auf dem PC könnt ihr ganz klassisch Online oder Offline per WLAN oder Kabel spielen. So weit so gut. Ihr wisst ja, dass ich grundsätzlich kein Fan von online-only-Multiplayern bin. Gerade dann, wenn man, wie im Fall Xbox One und der PS4 man auch noch dafür blechen muss. Leider ist es auf den Konsolen schwer, vernünftig über Splitscreen zu spielen, weswegen Kalypso und Games Farm sich für die Konsolenversion von Vikings: Wolves of Midgard auf das LAN-Feature konzentrieren. Also mit eurer Konsole und einem zweiten Bildschirm zu eurem Kumpel fahren und dann gemeinsam durch die verschneiten Gegenden ziehen.
Ein kleiner Dorn im Auge
Natürlich ist nicht alles Gold was glänzt. Und wie wir wissen, setzt ein rollender Stein kein Moos an. Deswegen sollte man den Tag auch nicht vor dem Abend loben. Aber genug der Schlaumeier Sprüche. Vikings: Wolves of Midgard macht Spaß. Leider stören, gerade bei der PS4-Version, immer wieder Framerate-Einbrüche und Bugs. Ein Splittscreen-Modus wäre – um den Punkt nochmal aufzugreifen – eine feine Sache. Man darf ja wohl noch Träume haben.
Auch haben die Entwickler mir versichert, dass es wohl zwar nach einem typischen Dungeon-Crawler aussieht, aber die Entdeckungs- und vor allem Rätselelemente einen wesentlich größeren Teil ausmachen sollen, als bei bisher bekannten Titeln. Ich hoffe, dass dies der Fall sein wird, denn bis jetzt sieht das Spiel zwar fantastisch aus, es hört sich wunderschön an und spielt sich (auf dem PC zumindest) butterweich, aber ich habe wirklich etwas Angst, dass es eben beim Heckseln und Schnetzeln bleibt. Und das kann schnell monoton werden.
Wenn die Jungs und Mädels von Kalypso und Games Farm also Story- und rätseltechnisch wirklich wie angekündigt noch reinhauen, ist Vikings: Wolves of Midgard definitiv ein Spiel, dass man für 2017 im Auge behalten sollte.
Wie ist es mit den Talenten in diesem Spiel?
Ist es eher trivial wie in Diablo oder bietet das Spiel Freiheiten und eine Komplexität, wie beispielsweise in Path of Exile?
Ich muss ganz ehrlich zugeben, darauf habe ich überhaupt nicht geachtet. Ich hatte mich durch das vorgegegebene Level geschnetzelt und dann ein neues Spiel mit neuer Figur begonnen. Da bin ich nicht über die ersten Intro Level hinaus, da ich es mir besonders schwer gemacht habe:D Plus, als ich es auf der PS4 probieren wollte, ist das Spiel öfter abgeschmiert, was nicht gerade für Motivation gesorgt hat.
Bei dem fortgeschritteneren Levels, also den Vorgegebenen, gab es leider dahingehend nicht mehr so viel zu tun, ausser einigen Grind Missionen. Ich habe mich also dann doch relativ schnell gelangweilt. Von was ich gesehen habe, scheint es aber recht umfangreich zu sein. Auch der Upgrade und Fähigkeiten Baum schien eine Vielzahl an Option zu haben, da ich aber wie gesagt, nicht viel machen konnte, habe ich das erst gepflegt ignoriert und mich dann auf die anderen Spiele gestürzt die noch so zum antesten da standen.
Lingt jetzt alles nicht so prickelnd, aber ich glaube, das ist wirklich ein Spiel, aus dem in einer kurzen Demo nicht zu viel ziehen kann. Was ich gesehen habe war cool. Was die Entwickler versprochen haben, klingt interessant und was wir letztendlich erwarten dürfen, sollte eigentlich ein forderndes und cooles Action-RPG-N-Slay Erlebnis werden^^ Trotzdem sorry, wenn ich nicht spezifischer sein kann.