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Tomodachi Life – Das Logbuch des Wahnsinns

von am 21. Juni 2014
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Für Fans von:

Animal Crossing, Die Sims

Amazon-Link:

amzn.to/2OnTgsQ

Pluspunkte

+ umfangreicher Mii-Editor
+ verrücktes, lustiges und wirres Inselleben
+ sehr viel Sammelbares
+ gute Unterhaltung für Zwischendurch

Minuspunkte

- nach einiger Zeit repetitiv
- nur kurzzeitig motivierend
- irgendwann das Gefühl "alles" gesehen zu haben
- sehr spezielles Spiel

Editor Rating
 
GAMEPLAY
7.0

 
GRAFIK
8.0

 
SINGLEPLAYER
9.0

 
MULTIPLAYER
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8.0

Gesamt-Wertung
6.4

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GAMEPLAY
8.6

 
GRAFIK
9.0

 
SINGLEPLAYER
9.2

 
MULTIPLAYER
2.7

 
SOUND
8.5

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1 rating
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Lesezeit: 5 MinutenAls Tomodachi Life erstmals für den Westen in Form einer exklusiven Nintendo Direct-Ausgabe angekündigt wurde, wusste André sofort, dass er dieses Spiel spielen muss. Der verrückte Humor und die treffende Beschreibung der Kollegen von Kotaku “Animal Crossing on Acid”, klangen einfach zu verlockend. Seit wir André dieses Spiel gegeben haben, haben wir nichts mehr von ihm gehört. Bis uns heute plötzlich ein mysteriöses Reise-Logbuch erreichte.

Wenn ihr diese Zeilen lest und ich euch sie nicht persönlich vorlese, dann ist mir etwas Furchtbares zugestoßen. Versucht nicht mich zu finden, es würde euch nur in Gefahr bringen. Ich bin jetzt seit unzähligen Tagen auf dieser Insel gefangen und so langsam spüre ich den Wahnsinn in mir aufsteigen. Warum ich wahnsinnig werde, möchtet ihr wissen? Es ist dieses Eiland, die Bewohner, das Essen, alles scheint verrückt und wirr im Kopf zu machen. Doch bevor ich näher darauf eingehe, lasst mich euch meine Geschichte von Anfang an erzählen.

Tag 0 – Die Ankunft

Eigentlich wollte ich nur in den Urlaub fliegen, ein bisschen entspannen, mich den Lastern des Lebens hingeben. Doch wie so häufig musste alles ganz anders kommen. Ich landete plötzlich auf einem scheinbar menschenleeren Eiland. Ich sah eine Handvoll Gebäude und das war es dann auch schon. Ich wurde begrüßt mit den Worten, dass ich nun der Verwalter der Insel bin. Bevor ich überhaupt reagieren konnte, stieg der ehemalige Verwalter in den Flieger und machte sich mit dem Piloten davon. Verwirrt und hungrig ging ich zum Supermarkt, in dem ein Roboter-Verkäufer arbeitete, kaufte etwas zu essen und legte mich in meinem Appartement 101 schlafen.

Tag 01 – Was ist hier los?!

Ich schlief recht unruhig, da ich die ganzen Erlebnisse noch nicht so richtig verarbeiten konnte. Plötzlich klingelte es an meiner Tür. Ich schreckte panisch hoch, denn die Insel sollte, mit der Ausnahme einiger Roboter-Verkäufer, vollkommen unbewohnt sein. Vorsichtig öffnete ich die Tür und traute meinen Augen kaum, vor mir stand Jannik, ein Freund und Kommilitone vor mir. Ich weiß zwar noch, dass ich in der Nacht den verrückten Traum hatte, dass ich einen Mii von ihm kreiert hab, den ich sogar bis auf die Stimme – inklusive Stimmlage, Geschwindigkeit und Akzent – und die Persönlichkeit genau bestimmen konnte, aber was hatte er auf dieser Insel zu suchen? Noch erschreckender war die Tatsache, dass er mich nicht mehr erkannte und sich vorstellen wollte, da er mein neuer Nachbar sei. Doch er war nicht der einzige neue Bewohner, auch andere Freunde und Bekannte, die mich nicht erkannten, zogen auf die Insel. Und das Schlimmste, ich sollte plötzlich alle ihre Probleme lösen. Nicht mal Essen und Kleidung können sie selbst kaufen. Hilfe!

Tag 10 – Der Alltag

Mittlerweile sind noch mehr Bewohner hier eingezogen. Neben berühmten Persönlichkeiten wie Shigeru Miyamoto, Reggie Fils-Aime sind auch Samus Aran, Tifa Lockhart und sogar unser eigener Daniel Schäfer auf die Insel übergesiedelt. Tagtäglich muss ich als Verwalter der Insel, die mittlerweile “Teh Resort” heißt, dafür sorgen, dass jeder glücklich ist. Dazu gehören so Dinge wie, Personen miteinander bekannt machen, Einkäufe erledigen, Probleme lösen, neue Gebäude errichten und sogar komplette Appartements renovieren. Sollte ich mal eine ruhige Minute haben, so nutze ich diese dafür, um zu sehen, was die anderen gerade so treiben. Das ist teilweise ganz interessant, denn wenn ein Einwohner bei mir so glücklich ist, dass er meiner Ansicht nach eine neue Stufe der Zufriedenheit erreicht, belohne ich sie ganz gerne Mal mit Geschenken. So kommt es, dass Daniel stellenweise mit seiner Wii U spielt, Reggie gerne auf dem Tennisplatz ist, Miyamoto im Park mit Seifenblasen spielt und Jannik sein Maracas-Spiel übt. Auch hab ich bemerkt, wie sich alle Bewohner der Insel am Leben hier beteiligen. Jeder übernimmt einen Posten in einem der Geschäfte und macht ständig neue Vorschläge. Beispielsweise hat Samus erst letztens eine Rangliste am Schwarzen Brett aufhängen lassen, die zeigt, wie sehr ich mich um welchen Bewohner der Insel kümmere. Nichts bleibt hier unbeobachtet. Auch gibt es Listen für die beliebtesten Männer und Frauen auf der Insel. Sogar einige Veranstaltungen sind mittlerweile ins Leben gerufen worden. Besonders beliebt sind dabei das Rap-Battle am Springbrunnen und die magischen Momente im Vergnügungspark. Lohnenswert ist auch die tägliche Spende, deren Erlös in die Insel-Kasse fließt. Je mehr Geld, desto mehr kann ich alle glücklich machen. Apropos, ich muss jetzt wieder los, ich glaube Daniel hat Hunger und zwei Kommilitonen von mir wollen sich ihre Liebe gestehen.

Tag 12 – Beziehungschaos im Traumland

Obwohl der Vergnügungspark einige spannende Attraktionen bietet, wollen alle Freunde und Bekannten von mir ständig, dass ich mit ihnen spiele. Die meisten dieser kleinen Spielchen wiederholen sich allerdings nach kürzester Zeit, sodass ich mich mittlerweile langweile, wenn jemand Mal wieder “Welchen verpixelten Gegenstand zeigen wir?” oder “Kartenziehen” spielen will. Zwar bringt mir der Sieg einen von drei Preisen ein, den ich selbst wählen kann, doch leider kann ich diese nur im Pfandhaus verscherbeln, da ich sie nicht weiterverschenken kann. Im Gegensatz zu diesen “nutzlosen” Schätzen stehen die Belohnungen, die ich manchmal erhalte, wenn ich Probleme löse. Von Hustensaft über Haarfärbe-Spray bis hin zu Badesets gibt es allerlei nützliche Gegenstände, die mir in außergewöhnlichen Situationen helfen. Beispielsweise gab es erst gestern einen Streit zwischen Tifa und Daniel, wahrscheinlich wollte Daniel sie nicht mit seiner Wii U spielen lassen. Um etwas Frieden zu stiften, hab ich Tifa erst mal ein entspannendes Schaumbad nehmen lassen. Durch die Türe konnte ich hören, wie sie zwei Lieder der Insel-Bands sang. Mit dabei war auch der Hit “IKYG rockt!” vom Rock-Künstler Daniel Schäfer. Ein gutes Zeichen! Nach dem Bad war Tifa auch wieder entspannt und konnte sich schnell mit Daniel vertragen, wirklich dicke Freunde wurden sie danach allerdings nicht mehr.

Es ist Nacht geworden und bis auf ein paar Nachteulen, wie Eiji Aonuma oder meine Wenigkeit scheinen die meisten zu schlafen. Doch wo von Träumen die Inselbewohner? Auch wenn es verrückt klingt, so kann ich ihre Träume vor mir sehen. Daniel hat letztens davon geträumt, als Massenware produziert zu werden. Auf einem Fließband konnte ich sehen, wie immer wieder fünf Versionen von ihm in einen Farbbottich getaucht wurden und anschließend den Platz für die nächsten Fünf räumten. Auch Shigeru Miyamotos Traum, war nicht minder wirr. Unter Wasser schwamm ein Fisch an ihm vorbei, während er wie ein Halm Seegrass mit den Wellenbewegungen mitschwang. Verwirrend an dem Ganzen sind nicht nur die Träume selbst, sondern auch die Tatsache, dass ich am nächsten Tag Geschenke erhalte, die auf den Träumen basieren. Ich versteh nicht, was hier abgeht.

Tag …ich weiß nicht mehr

Ich bin jetzt seit einer gefühlten Ewigkeit hier. Ich habe das Gefühl alles gesehen zu haben und jeden zu kennen. Täglich kümmer ich mich um die Probleme meiner Bewohner, allerdings nur für 15 Minuten, denn länger halte ich es nicht aus. Es wird alles zu repetitiv, zu eingefahren. Mittlerweile haben sich ein paar Beziehungen gebildet. Mein bester Freund und Christina Aguilera scheinen sehr glücklich zu sein und er wollte ihr sogar einen Antrag machen. Leider dachte sie mehr an Kuchen, als an ihn. Wo wir gerade beim Thema Nahrung sind, ich habe immer noch nicht alle Leibspeisen meiner Nachbarn herausgefunden. Eiji Aonuma ist zu einer Rakete geworden und ins All geflogen, als ich ihm eine simple Schüssel Reis gab. Ich glaub, er mag Reis. Ich habe festgestellt, dass dieses Leben scheinbar nur einen Sinn hat: eine Frau finden, heiraten und ein Kind großziehen. Groß genug, damit es für mich dieses Eiland verlässt und nicht wahnsinnig wird.

Nintendo 3DS - Tomodachi Life

Epilog

Und so gelang ich nun zum Anfang meines Berichts zurück. Ich bin mittlerweile voll und ganz dem Wahnsinn verfallen. Diejenigen von euch, die Spiele wie Animal Crossing mögen, aber ihre eigenen Charaktere einbringen möchten, sind mit Tomodachi Life nur theoretisch gut bedient, da es sehr speziell ist. Auch wiederholt sich das Spiel relativ schnell und die anfängliche Motivation nimmt mit der Zeit ab. Des Weiteren wünschte ich mir, nachdem ich gefühlt alles gesehen hatte, irgendwann neuen Content, neue Interaktionsmöglichkeiten, doch die kamen nicht. Trotzdem kehre ich jeden Tag 15 bis 20 Minuten zurück, um zu sehen, was sich geändert hat, denn das ist das Besondere an Tomodachi Life. Ganz gleich, ob ihr aktiv spielt oder nicht, das Spiel geht weiter. Eure Inselbewohner knüpfen Freundschaften, beginnen sich zu lieben und leben ihr eigenes Leben. Ihr seid ausschließlich der Beobachter und allmächtige Helfer in dem Ganzen. Der Titel hat mich keineswegs enttäuscht und ist das, was ich erwartet hab. Eine verrückte und wirre Lebenssimulation, die sich ganz euren Vorlieben anpasst. Dieses Spiel ist so außergewöhnlich, dass ihr es entweder mögt oder nicht. Darum war es hier auch ausnahmsweise sehr schwer, ein finales Urteil zu finden. Und nun entschuldigt mich, ich bin mit Reggie zum Tennis-Spielen verabredet und hab mein Fischkostüm noch nicht angezogen.

Und? Wollt ihr eure Miis auch mal auf die Insel schicken, um mit ihnen eine interaktive Seifenoper zu erleben? Dann klickt einfach auf den folgenden Button!
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